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Deborahs Totenacker

Deborahs Totenacker

Titel: Deborahs Totenacker
Autoren: Jason Dark
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eine Nachricht herbeigerufen wurde, und sie ist dann sehr schnell erschienen. Sogar überraschend schnell.«
    Ich hatte noch eine Frage. »Sonst ist Ihnen an dieser Person nichts aufgefallen?«
    »Nein.« Mrs. Brandi schaute mich etwas verwundert an. »Wie haben Sie das denn gemeint?«
    Ich suchte nach den richtigen Worten. »Es ist schwer, Mrs. Brandi, ich denke da zum Beispiel an einen Geruch. Haben Sie etwas von dieser rothaarigen Frau gerochen?«
    »Was sagen Sie?« Baff erstaunt schaute sie mich an. »Wie… wie soll ich das denn verstehen?«
    »Wie ich es sagte. Es ist der Geruch.«
    »Parfüm, meinen Sie?«
    »Unter anderem.«
    Sophia Brandi überlegte einen Moment. »Nein, nein, nicht daß ich wüßte. Ich glaube nicht. Kein Parfüm…«
    »Auch nichts anderes?«
    »Was denn?«
    Ich lächelte ihr zu. »Schon gut. Vergessen Sie es. Das war nur so eine Idee.«
    Zum Glück wurde die Tür nach einem kurzen Klopfen geöffnet. Ein Kollege vom Erkennungsdienst betrat das Büro.
    Er war schon älter, machte einen vertrauenerweckenden Eindruck und bekam von Sir James erklärt, um was es genau ging.
    »Das werden wir schon schaffen, wir beide«, sagte er zu Mrs. Brandi, nachdem er sie begrüßt hatte. »Wenn Sie bitte mit mir kommen würden.«
    »Ja, natürlich.« Sie war aufgestanden und lächelte uns verkrampft zu.
    »Zumindest möchte ich Ihnen dafür danken, daß Sie mir zugehört haben.«
    »Wir haben Ihnen zu danken«, sagte Sir James. »Falls Ihnen etwas einfällt, wenden Sie sich bitte sofort an mich.« Er deutete auf das Telefon. »Für Sie bin ich erreichbar. Bevor Sie das Haus verlassen, werden wir sowieso noch miteinander reden.«
    »Das denke ich auch.«
    Sie gab Sir James die Hand und mir ebenfalls. »Versuchen Sie alles, Mr. Sinclair, um meinen Mann und auch die verdammten Mörder zu finden. Ich werde eine Zeugin sein.«
    »Sie können sich auf mich verlassen.« Ich wartete, bis sich die Tür hinter ihr und dem Kollegen geschlossen hatte, dann atmete ich tief durch.
    »Eine sehr mutige Frau, Sir.«
    »Das können Sie sagen, John.«
    »Da sind also zwei Fäden von verschiedenen Seiten aufeinander zugelaufen und haben sich vereinigt. Jetzt befinden wir uns auf einer Spur.«
    »Stimmt.« Dann lächelte er. »Sie haben doch etwas auf dem Herzen, wenn ich Sie mir so anschaue.«
    »Ein guter Blick, Sir. Ich wundere mich darüber, daß Mrs. Brandi ausgerechnet bei Ihnen gelandet ist. Wäre das nicht ein Fall für die normalen Kollegen?«
    »Im Prinzip schon.«
    »Aber…«
    »Da war der, ich sage es mal salopp, der Leichenklau. Mrs. Brandi muß sehr überzeugend gewesen sein. Zumindest kamen die Kollegen mit ihrer Aussage nicht zurecht. Sie konnten sich darauf keinen Reim machen, deshalb also schickte man sie zu mir. Was sie erlebte, widersprach den normalen Erfahrungen eines Polizisten.« Sir James schaute auf seinen Schreibtisch. »Und sie haben gut daran getan, denke ich.«
    »Das ist wohl wahr.«
    »Jetzt zu dieser rothaarigen Person, John. Ihrer Meinung nach ist sie ein Ghoul.«
    »Sir – Sie hätten Fredo Mancini sehen sollen. Oder lieber nicht. Dieser weibliche Ghoul hat ihn als seine Nahrung betrachtet, und ich versuche schon die ganze Zeit über, mich in ihn hineinzuversetzen, was natürlich mehr als schwierig ist.«
    »Warum?«
    »Das kann ich Ihnen sagen. Ich gehe davon aus, daß kein Ghoul seine Nahrung zurückläßt.«
    »Ach.« Hinter den dicken Gläsern der Brille blinzelte mein Chef. »Sie denken daran, daß er oder sie noch einmal zurückkehrt und vollendet, was begonnen wurde.«
    »Genau aus diesem Grunde ist Suko als Wache bei Fredo Mancini zurückgeblieben.« Ich berichtete ihm, daß sich der Mann in einer kleinen Wohnung aufhielt, wo er nach Meinung seiner Familie durchaus sicher war. »Für mich nicht sicher genug. Ein Ghoul wird sein Opfer immer finden. Das gehört einfach zu ihm.«
    »Da können Sie recht haben.«
    »Ich habe sogar recht, Sir, ohne überheblich wirken zu wollen.«
    »Und was haben Sie vor, John?«
    »Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Jedes Ding hat zwei Seiten, dieser Fall selbstverständlich auch. Ich werde ihn von der Mafiaseite her angehen.«
    »Sie meinen Costello?«
    »Nicht unbedingt, aber eine Spur könnte mich zu ihm hinführen, sagen wir mal so.«
    »Gut, einverstanden. Aber Sie warten ab, ob Mrs. Brandi es schafft, diese Killer zu identifizieren.«
    »Das auf jeden Fall.«
    Sir James lehnte sich zurück. »Wir können nur hoffen, daß uns diese
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