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Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer

Titel: Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer
Autoren: Deborah Crombie
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und hatte in der Tat Ogilvies Alibi bestätigt. Deveney war jetzt mit der zähen Beharrlichkeit eines Terriers dabei, nach einem Loch in der Geschichte des Mannes oder nach einer Verbindung zwischen den beiden Männern zu suchen. Eine zweite Durchsuchung von Gilberts Arbeitszimmer hatte nichts erbracht, und sie konnten nun nur noch hoffen, daß die Disziplinarleute bei ihren Nachforschungen über Ogilvies Verbindungen zur Drogenwelt mehr Glück haben würden als sie.
      Als hätte sie seine Gedanken gelesen, bemerkte Gemma: »Sie glauben Ogilvie, nicht wahr, Chef? Warum?«
      Sie umrundeten den Kreisverkehr und bogen in die Straße nach Holmbury St. Mary ein.
      Achselzuckend antwortete Kincaid: »Das weiß ich selbst nicht so genau.« Dann sah er sie lachend an. »Das berüchtigte Gefühl im Bauch. Nein, im Ernst - in manchem hat er gelogen, und ich habe es sofort gemerkt. Zum Beispiel, als er sagte, Gilbert wäre einverstanden gewesen, als er ihm mitteilte, er würde in Zukunft seine schmutzige Arbeit nicht mehr für ihn erledigen. Aber ich glaube, in bezug auf Gilbert und Jackie lügt er nicht.«
      »Selbst wenn Sie da recht haben sollten, und ich bin mir da sehr unsicher, warum gerade Claire Gilbert?«
      Er glaubte, einen Vorwurf in ihrem Ton zu hören, und seufzte. Er konnte es ihr nicht übelnehmen. Auch er mochte Claire Gilbert - bewunderte sie sogar. Und vielleicht, vielleicht täuschte er sich ja. »Erstens haben wir nicht ein Härchen, nicht eine Faser in der Küche aufgestöbert, die beweisen würden, daß er dort war. Und dann bedenken Sie doch mal alles, was wir über Alastair Gilbert erfahren haben. Er war ein eifersüchtiger und rachsüchtiger Mann, von Machtgier besessen. Er hat es genossen, andere zu quälen, ob körperlich oder psychisch. Wer hat das alles wohl am härtesten zu spüren bekommen?« Er warf Gemma einen Blick zu und sagte dann mit Nachdruck: »Seine Frau. Ich habe von Anfang an gesagt, daß dieser Mord in blinder Wut begangen wurde, und ich glaube, daß Claire Gilbert ihren Mann gehaßt hat.«
      »Wenn Sie recht haben«, entgegnete Gemma, »wie wollen Sie es dann beweisen?«
     
    Claire kam ihnen an der Hintertür mit besorgter Miene entgegen. »Ich habe im Krankenhaus angerufen, aber sie wollten mir keine Auskunft über Constable Darling geben. Haben Sie schon etwas gehört?«
      »Ich war sogar bei ihm«, antwortete Gemma. »Gleich heute morgen. Und es geht ihm gut.«
      Kincaid blieb im Vorraum einen Moment stehen und musterte die Mäntel, die dort an einer Reihe von Haken hingen. Als er entdeckte, wonach er gesucht hatte, wußte er nicht, ob er triumphieren oder bekümmert sein sollte.
      »Und - David?« fragte Claire, als sie in die Küche traten. Sie sah Kincaid an.
      »Er ist uns noch bei unseren Ermittlungen behilflich.«
      Lewis lag auf Lucys Quilt, aber er hob den Kopf und klopfte mit dem Schwanz auf die Decke. Kincaid ging in die Knie und kraulte ihm die Ohren. »Ich sehe, auch diesem Patienten geht es besser, wenn er auch noch nicht wieder ganz der alte Wildfang ist.«
      »Lucy hat die ganze Nacht bei ihm gewacht. Erst als vor einer Stunde der Tierarzt kam, konnte ich sie überreden, sich wenigstens im Wintergarten aufs Sofa zu legen.« Claire zögerte. Unschlüssig zupfte sie an dem seidenen Schal, den sie um den Hals trug. »Um noch einmal auf David zurückzukommen - er war ein guter Mensch. Ganz gleich, was in den letzten Jahren aus ihm geworden ist, ich kann mir auch jetzt noch nicht vorstellen, daß er fähig wäre - jemanden zu töten.«
      »So geht es mir auch«, sagte Kincaid und merkte, daß Gemma ihn mit scharfem Blick ansah.
      Claire lächelte erleichtert. »Danke, daß Sie hergekommen sind. Das beruhigt mich sehr. Möchten Sie vielleicht eine Tasse Kaffee oder Tee?«
      Kincaid holte Atem. »Eigentlich sind wir hergekommen, weil wir Sie gern noch einmal gesprochen hätten. Vielleicht an einem etwas privateren Ort, wenn Sie nichts dagegen haben.«
      Ihr Lächeln wurde unsicher, aber sie war sofort einverstanden. »Wir können uns ins Wohnzimmer setzen. Lucy möchte ich jetzt lieber nicht stören.«
      Sie folgten ihr in das Zimmer, das an dem Abend von Alastair Gilberts Tod so freundlich und einladend erschienen war, und ließen die Tür angelehnt. Das Feuer im Kamin war lange erkaltet, und die roten Wände wirkten knallig im grauen Tageslicht.
      Kincaid setzte sich steif in den chintzbezogenen Sessel. Er hatte eine
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