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Deadline - Toedliche Wahrheit

Deadline - Toedliche Wahrheit

Titel: Deadline - Toedliche Wahrheit
Autoren: Mira Grant
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Verletzung den Unterschied zwischen genug Zeit zum Nachladen und niedergewalzt werden ausmachen kann.
    Ich stützte das Gewehr an meiner Schulter ab und schoss ungezielt in die Menge. Langsam erregte ich ihre Aufmerksamkeit: Köpfe wandten sich mir zu, und das Stöhnen wechselte die Tonlage. Ich feuerte die letzten drei Schüsse schnell hintereinander ab. Zu schnell, um etwas damit auszurichten, aber schnell genug, damit Becks die Botschaft verstand. Sie warf sich flach aufs Dach des Schuppens und zog Alaric mit runter. Ich warf das Gewehr auf den Beifahrersitz und öffnete das Handschuhfach.
    Scharfe Granaten zu benutzen, wenn man Leute im Nahkampf hat, ist bestenfalls antisozial und kann im schlimmsten Fall eine Mordanklage nach sich ziehen. Aber wenn man die richtige Sorte erwischt – diejenigen, die explodieren, aber nicht zu sehr , um so den Ausstoß von Zombiefetzen in Grenzen zu halten – , können sie verdammt praktisch sein. Man muss zwar immer noch den Wind auf seiner Seite haben, aber solange die eigenen Leute mindestens drei Meter weiter oben sind, sollte alles glattlaufen. Ich schnappte mir alle vier Granaten, zog einen Stift nach dem anderen und warf sie in hohem Bogen mitten in die Zombiehorde.
    Es gab eine Reihe lauter, aber gedämpfter Explosionen, als die Wurfgeschosse ihre Ziele fanden, sich in mehrere Sprengkörper aufteilten und hochgingen. Die Zombies, die von den Splittern in den Kopf oder ins Rückgrat getroffen wurden, gingen zu Boden. Andere fielen, als ihnen die Beine unterm Leib weggepustet wurden. Letztere blieben nicht liegen. Sie zogen sich über den Boden weiter. Der ganze Mob stöhnte nun hingebungsvoll.
    Und jetzt noch den richtigen Spruch, Idiot , drängte George.
    Ich errötete. Bislang hatte ich in dem Punkt noch nie die Unterstützung meiner Schwester gebraucht. Ich drückte den Breitband-Sendeknopf an meiner Uhr und fragte: »He, Leute, kann ich bei euch mitfeiern?«
    Becks antwortete sofort, und die Erleichterung war ihrem Tonfall sogar noch deutlicher anzumerken als ihrem Gesicht. Vielleicht konnte sie sie dort einfach nicht so gut verbergen. »Warum hast du so lange gebraucht?«
    »Ach, der Verkehr! Du weißt ja, wie das ist.« Der gesamte Mob näherte sich nun mir. Anscheinend waren die Zombies zu dem Schluss gekommen, dass das Fleisch an ihren Hacken reizvoller war als das, was nicht vom Baum runterkommen wollte. Ich fuhr den Elektroschlagstock aus, zog erneut Georges .40er und empfing die sich nähernden Infizierten mit einem fröhlichen Lächeln. »Hi! Lust auf eine Party?«
    Shaun … , sagte Georgia.
    »Ja, ja, ich weiß«, brummte ich und fügte etwas lauter hinzu: »Kommt da runter und versucht, hinten rum zum Jeep zu gelangen. Drückt auf die Hupe, sobald ihr drin seid. Unter dem Beifahrersitz liegt noch mehr Munition.«
    »Und was genau hast du vor?«, fragte Becks. Sie klang angemessen misstrauisch. Ausnahmsweise war wenigstens mal einer von uns vernünftig.
    »Ich verdiene mir meine Einschaltquoten«, erwiderte ich. Dann waren die Zombies da, und es blieb keine Zeit mehr für Diskussionen. Insgeheim war ich froh darüber.
    Es ist eine besondere Kunst, gegen Infizierte zu kämpfen. Es war fast eine gute Sache, dass dieser Mob am Anfang so groß gewesen war: Wir hatten ihn durch unsere Fähigkeit zum taktischen Denken massiv reduziert, aber die Restlichen verhielten sich nach wie vor wie in einem Rudel. Sie wollten fressen und nicht infizieren. »Sie wollen mich töten« klingt vielleicht nicht gerade nach einem großen Vorteil, aber ihr könnt es mir glauben. Ein Zombie, der dich infizieren will, versucht es mit seinen Körperflüssigkeiten. Damit stehen ihm sehr viel mehr Waffen zu Gebote, da er bluten und spucken kann – sogar kotzen, wenn er vor Kurzem gegessen hat. Ein Zombie, der einen fressen will, wird einen dagegen nur mit dem Mund attackieren, was bedeutet, dass er nur auf eine Art angreifen kann. Das verbessert die Überlebenschancen seines Opfers zumindest ein bisschen.
    Und ein bisschen kann mehr als genug sein.
    Mit meinem Schlagstock hielt ich die Zombies auf Abstand, indem ich jedem, der sich in meine Reichweite wagte, einen Elektroschock verpasste. Ich verließ mich darauf, dass das kugelsichere Gewebe meiner Jacke meinen Arm vor Bissen schützen würde. Die Elektroschocks machten sie langsamer, sodass ich weiterhin Zeit zum Schießen hatte. Wichtiger noch, sie verhinderten, dass die Zombies sich hinter mir positionierten. An den Schüssen aus
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