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David Garrett - die exklusive Biografie

David Garrett - die exklusive Biografie

Titel: David Garrett - die exklusive Biografie
Autoren: mvg verlag
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großen Virtuosen nicht weiter ungewöhnlich war. Menuhin wurde 1916 in New York geboren. Der Vorname, den seine Eltern für ihn wählten, war Kennzeichen der Glaubensrichtung, der die Familie anhing: Yehudi bedeutet »der Jude/Judäer«.
    Wie David wuchs Yehudi Menuhin mit zwei Geschwistern auf und auch Menuhin spielte seit frühester Kindheit Geige. 1925, im Alter von neun Jahren, gab er sein erstes Konzert, 1926 folgten weitere Auftritte. Wie David Garretts Eltern konzentrierten sich auch die Eltern Menuhins ganz auf das Talent des Sohnes: 1927 siedelte die Familie nach Paris um, weil sich die Eltern dort größere Aufmerksamkeit durch die musikalische Fachwelt versprachen. Seinen Durchbruch erlebte Menuhin im Alter von zwölf Jahren, als er in Berlin mit den Berliner Philharmonikern auftrat. Es folgten Konzerte in aller Welt und aus dem Wunderkind Menuhin wurde ein erfolgreicher erwachsener Musiker, der sich auch der Förderung junger Talente widmete.
    Für David Garrett und Yehudi Menuhin blieb es nicht bei einem Gespräch. Vielmehr musizierten sie gemeinsam – eine ganze Woche lang beschäftigten sie sich mit dem Violinkonzert des britischen Komponisten Edward Elgar, der vor allem für patriotische Werke wie die Pomp and Circumstance Marches bekannt ist. Elgars Violinkonzert gilt als technisch besonders anspruchsvoll und ist mit rund einer Stunde Spieldauer eines der längsten überhaupt. David Garrett und Menuhin interpretierten die Komposition meisterhaft und die Aufführung im Wiener Musikverein wurde zu einem grandiosen Erfolg. Yehudi Menuhin erteilte David höchstes Lob: Sein Ausspruch, er halte David Garrett für den »größten Violinisten seiner Generation«, ist für David neben Isaac Sterns Anerkennung eine der größten Auszeichnungen, die er je erhielt.
Schicksalsjahre
    Zu diesem Zeitpunkt konnte niemand ahnen, dass David eine der größten Krisen seines Lebens kurz bevorstand. Nach dem Erfolg der beiden Debut-Alben drängte die Deutsche Grammophon auf weitere Aufnahmen. Das Folgeprojekt sollte etwas ganz Besonderes werden, etwas, das David Garrett in noch strahlenderem Licht erscheinen ließ. Da Georg Paul Bongartz stets zur Stelle war, wenn es darum ging, seinen Sohn als einzigartiges Talent zu präsentieren, wird allgemeinhin auch in diesem Fall davon ausgegangen, dass er dem Label den Vorschlag machte, David solle die 24 Capricen für Violine von Paganini spielen.
    Ein ambitionierteres Unterfangen ist kaum vorstellbar. Die von Paganini, einem der brillantesten Geigenvirtuosen der Geschichte, komponierten Capricen stellen eine der größten Herausforderungen dar, denen sich ein Violinist stellen kann. Paganini konzipierte die Stücke nicht mit Blick auf das Vergnügen der Zuhörer, sondern als Prüfstein für die Musiker. Paganini selbst war für sein außergewöhnliches und besonders kunstvolles Spiel berühmt. Entsprechend enthält jede der zum Teil weniger als zwei Minuten langen Capricen eine besondere technische Schwierigkeit, die ein Künstler meistern muss, wenn er das Stück interpretieren will. Nach der ersten Veröffentlichung der Werke sollen Jahre vergangen sein, bis die ersten Musiker alle 24 Capricen fehlerfrei spielen konnten.
    Bei der Deutschen Grammophon wurde der Vorschlag begeistert aufgenommen. Mit dem Einspielen der Capricen würde das Ausnahmetalent sein Können perfekt beweisen. Doch die Annahme, dass David die Stücke beherrschte, war ein Trugschluss. Zu jener Zeit meisterte er gerade einmal drei der Capricen. Auch stand trotz der vielen Kontakte in der Musikwelt ausgerechnet jetzt kein Lehrer an seiner Seite, der ihn beim Einüben des Materials unterstützt hätte.
    David blieben bis zu den Aufnahmen nur zwei Monate Zeit. Obwohl der Musiker bekanntlich die Existenz der Pubertätsphase ignoriert, dürfte in der Zeit der Vorbereitung auf dieses Projekt ein gewisses Maß an pubertärer Dickköpfigkeit durchaus eine Rolle gespielt haben. Schließlich war David längst kein Kind mehr, sondern bereits 16 Jahre alt. Er agierte also nicht mehr allein fremdgesteuert, sondern war sich seines Ruhmes und seines Stellenwertes in der Welt der Musik durchaus bewusst.
    Im Rückblick auf seine Karriere erzählt Garrett häufig, dass er im Alter von 15 bis 16 Jahren immer stärker das Gefühl der Verantwortung empfand. Ihm war bewusst, dass sein
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