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David Garrett - die exklusive Biografie

David Garrett - die exklusive Biografie

Titel: David Garrett - die exklusive Biografie
Autoren: mvg verlag
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eine »richtige« Geige wechselte.
    Der TV-Auftritt vergrößerte den Bekanntheitsgrad von David Garrett schlagartig. Es folgten nicht nur weitere Einladungen in Fernsehsendungen – auch die internationale Karriere wurde bald Realität. David Garrett spielte in den folgenden Jahren mit dem London Philharmonic Orchestra, gastierte in Los Angeles und trat mit dem Russischen Nationalorchester auf.
    Außerdem kam es zu einer weiteren prägenden Begegnung. David Garrett traf Ida Haendel, von der er später sagen sollte, dass sie sein Violinspiel am stärksten beeinflusste.
    Es war ein Zusammentreffen zweier Menschen, die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein konnten, die jedoch ein überaus großes Maß an Gemeinsamkeiten besaßen. David war zu diesem Zeitpunkt elf Jahre alt, die 1928 im polnischen Chelm geborene, mittlerweile in Großbritannien lebende Ida Haendel mehr als 50 Jahre älter als er. Dennoch blickte die Violinistin nicht auf das Wunderkind herab. Vielmehr konnte sie sich sehr gut in den Jungen hineinversetzen. Sie selbst hatte als Dreijährige begonnen, sich auf der Geige ihrer Schwester Melodien beizubringen. Bald schon erhielt sie professionellen Unterricht und wurde im Alter von nur sieben Jahren an der Musikakademie Warschau aufgenommen.
    Im Jahr 1935 verließ Haendels Familie die polnische Heimat und zog nach Paris, wo das Mädchen von herausragenden Lehrern wie Carl Flesch und George Enescu unterrichtet wurde. Beim Ausbruch des Zweiten Weltkriegs war Ida Haendel zwar gerade einmal zehn Jahr alt, trotzdem spielte sie in den Kriegsjahren immer wieder vor amerikanischen und britischen Truppen auf.
    Die Begegnung zwischen Ida Haendel und David Garrett fand nicht zufällig statt – Davids Eltern initiierten die Reise nach England, bei der der Junge vorspielen sollte, um in die Meisterklasse der auch als Geigenlehrerin tätigen Virtuosin aufgenommen zu werden. David brachte zu diesem Treffen einen ganzen Stapel Notenblätter mit. Als Haendel ihn fragte, was er denn vorspielen wolle, kramte er den Stapel hervor und sagte, sie solle sich einfach etwas aussuchen. Die erfahrene Lehrerin hielt diese Aufforderung für einen Dummejungenstreich. Mit der Absicht, es dem vermeintlichen Aufschneider besonders schwer zu machen, wählte sie eine Komposition von Tschaikowsky. Schon nach den ersten Noten des ersten Satzes war nicht David platt, sondern die Lehrerin. Was sie zu hören bekam, war nicht der kindliche Versuch einer Interpretation, sondern ein ausgereifter Vortrag, der vergessen ließ, dass kein Erwachsener die Geige spielte.
    Nach diesem Vorspielen war die Sache entschieden – Ida Haendel wollte David Garrett unterrichten. Dabei handelte es sich nicht um Lektionen im eigentlichen Sinne. Ida Haendel spürte eine besondere Verbindung zu dem Jungen und stand ihm eher als Kollegin denn als Lehrerin zur Seite. Zudem erfolgte der Unterricht nicht nach schulischem Vorbild, die Begegnungen fanden sporadisch statt. Mal trafen sich die beiden in London, mal im US-amerikanischen Miami. Trotzdem waren diese Momente immer äußerst intensiv. Bis zu seinem 17. Lebensjahr vermittelte Ida Haendel David immer wieder neue Aspekte, die sein Spiel noch besser werden ließen. Garrett selbst bezeichnet diese Begegnungen als besonders lehrreich, da Ida Haendel auch seine Wahrnehmung der Musik entscheidend beeinflusste. Sie gab ihm zu verstehen, dass Musik weit mehr war als auf Papier geschriebene Noten, die es nachzuspielen galt, dass es sich dabei um eine Sprache handelte, die er verstehen musste, wenn er perfekt mit ihr umgehen wollte. Insgesamt hatte die außergewöhnliche Beziehung zwischen den beiden den wohl entscheidendsten Einfluss auf Garretts Entwicklung.
Weltweiter Ruhm
    Nach der ersten Begegnung mit Ida Haendel begannen Träume wahr zu werden – vor allem die Träume von Vater und Mutter Bongartz. Mittlerweile hatte sich in der Welt der Klassik herumgesprochen, welch einzigartiges Talent in Aachen heranwuchs. Das galt nicht nur für das Publikum, sondern auch für etablierte Musiker. Vor allem namhafte Dirigenten wurden auf den jungen David aufmerksam beziehungsweise aufmerksam gemacht – ein kleiner, aber feiner Unterschied, wie sich zeigen sollte.
    Auch die Plattenindustrie zeigte Interesse. Das Label Deutsche Grammophon, das im Bereich der klassischen Musik als führend galt, bot der Familie Bongartz einen
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