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Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
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nächste Welle brach sich am Ufer . Zuckende weiße Blitze spannten sich knisternd um den diffusen Lufthauch und gaben ihm eine verwischte Kontur, die sich zu einer Silhouette verdichtete. Als die Blitze und das Wasser verschwanden, sahen der Mann und die Frau ein seltsames Wesen sich über den Gool beugen. Es sah humanoid aus. Und war genausowenig menschlich wie das Monster.
    Die Gestalt war groß, schlank und ein wenig rundlich, beinahe zierlich, ihre Bewegungen waren jedoch kraftvoll und präzise. Der graziöse Körper wurde straff vom enganliegenden Anzug mit Kapuze umhüllt. Als die Gestalt sich bewegte, brach sich das Licht an dem kaum wahrnehmbar strukturierten Stoff wie an den Facetten eines Diamanten. Der Anzug schillerte aber weder farblos noch in Regenbogenfarben, sondern nur mit einem blassen grünlichen Stich.
    Mit einer weit ausholenden Bewegung rammte die glitzernde Gestalt etwas in den Hals des Gools und sprang auf. Der Mann und die Frau sahen eine große, mit blauer Flüssigkeit gefüllte Spritze, die sich sogleich selbständig entleerte, während die Gestalt den Gool aus der Reichweite der Wellen schleifte.
    Nach einigen Metern ließ sie das Monster los. Drei Sekunden vergingen. Der Gool krümmte sich plötzlich in fürchterlicher Agonie. Das Netz schnitt sich erst tief in seine harte Haut ein, bevor es aufzureißen begann. Die Gestalt im grünlichen Anzug rührte sich nicht. Plötzlich wurde der Gool völlig reglos und dickes dunkles Blut begann aus seinem Maul zu sickern. Mit einer fließenden Bewegung ergriff die grünliche Gestalt einen der beiden Stöcke, die quer über ihrem Rücken hingen, und richtete ihn auf das Monster. Aus dem Ende des dicken, anderthalb Meter langen Gegenstandes schoss ein Lichtstrahl heraus.
    Er war heller und intensiver als der erste Blitz. Und verdampfte das Monster innerhalb eines Augenblicks zu eine r winzigen Wolke schwarzen Rauchs und einem Umriss aus Achse, der sogleich vom Wind verweht wurde.
    Die grünliche Gestalt drehte sich zur Yacht.
    Der Mann und die Frau starrten wie gelähmt zum Ufer. Aus irgendeinem Grund waren sie nicht imstande, sich über ihre Rettung zu freuen.
    Dann wussten sie, warum. Die seltsam anmutige Gestalt im grünlichen Anzug hatte zwar weder die grauenhaften Klauen des Gools noch die gleichen entsetzlichen Stoßzähne. Dafür hielt sie eine Waffe in den Händen. Doch noch fürchterlicher als sie, war die Maske, die die Gestalt trug. Die ließ beide Menschen erzittern und ersetzte jeden ihrer Gedanken durch maßlose unbändige Furcht.
    Die Gestalt legte den Kopf leicht schief und musterte den Mann und die Frau ruhig und eingehend durch die düsteren Augenhöhlen in der filigranen, aber grotesk plastischen Abbildung des menschlichen Totenkopfes unter der Kapuze.
    Die Yacht war nicht mehr weit vom Ufer entfernt. Die Frau schrie auf, als die Gestalt in einem weiten Satz auf einen Felsen sprang. Dort ging sie in die Hocke, dann schnellte sie aus der Bewegung heraus in die Luft. Während sie leicht und mühelos im hohen Bogen das Wasser überflog, zog sie sich zusammen. Als sie direkt vor den Menschen landete, berührten ihre Hände und ihr linkes Knie kurz das Deck. Dann drehte die Totenmaske sich bedächtig zu den Menschen, und grazil balancierend, weil die Yacht leicht krängte, erhob die Gestalt sich.
    D er Mann taumelte rücklings und fiel nur deswegen nicht um, weil er gegen den Aufbau anstieß. Unfähig sich zu bewegen, sah er zu der Gestalt.
    Er hatte sich v on ihr für sich selbst und seine Begleiterin die Chance auf Weiterleben erhofft. Jetzt hatte er nicht nur die Frau völlig vergessen, er war nicht einmal mehr imstande, an sich selbst zu denken. Ausufernde Angst überflutete jede einzelne Zelle seines Körpers und das einzige was er noch spürte, war sein eigener Urin, der an seinem Bein herunterrann. Seine Beine gaben nach und er rutschte am Aufbau nach unten. Die grünliche Gestalt bewegte einmal kurz den Kopf in einer Geste, die Verachtung ausdrückte. Aber der Mann war nicht einmal fähig, um sein Leben zu betteln, schon gar nicht, darum zu kämpfen.
    Die Frau wusste nicht minder gut, dass es für sie keine Rettung gab. Aber sie überwand die eisige Kälte, die sie lähmte. In einer schlecht koordinierten Bewegung warf sie sich zur Seite. Die Reeling beendete ihre hastige Flucht fast sofort, aber sie wuchtete sich mit letzter Kraft über die glänzenden Rohre und schlug mit dem Kopf gegen das Deck, bevor sie ins Meer fiel.
    D
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