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Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
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krümmte sich kaum noch und seine Proportionen waren ausgewogener. Unter der jetzt fast überall glatten Haut beulten sich gewaltige Muskeln aus. Das Monster schien nun Ungeduld zu empfinden, um seine Verwandlung vollenden zu können. Obwohl es sich seiner Mahlzeit eigentlich ganz sicher sein konnte. Die Menschen hatten keine Chance zu entkommen.
    "Wird Zeit", sagte der Mann.
    Er griff hinter sich und nahm eine durchsichtige Ampulle in die Hand, die mit mehreren grünlichen Pillen gefüllt war.
    "Noch eine Minute", bat die Frau.
    Sie klang sehnsüchtig. Jetzt wollte sie nicht mehr einfach sterben.
    Aber sie hatte nur die Wahl zwischen den Wellen und den Zähnen des Mon sters. Sie drehte sich um und streckte die Hand aus. Der Mann schüttelte vier Pillen aus der Ampulle in ihre zitternde Hand.
    "Los", drängte er. "Wenn die Bestie es rafft, den Rest des Steges zu benutzen, ist sie in einer Sekunde bei uns."
    Im nächsten Moment hoben nicht nur die beiden Menschen die Köpfe, sondern auch das Monster am Ufer.
    Hoch über ihnen dröhnte die Luft. Aus dem Westen, wo der Himmel sich lan gsam rot zu färben begann, raste etwas in großer Höhe auf die Küste zu.
    " Warum mussten wir denn das Boot benutzen, wenn es doch noch Raumschiffe gibt?", fragte der Mann verdattert.
    "Es ist keines von unseren", erwiderte die Frau nach zwei Sekunden.
    Das längliche Objekt erinnerte an einen Hai, nur dass es an dessen Seiten statt Flossen zwei Treibwerksgondeln gab. Auf den zweiten Blick mutete das Raumschiff noch kompromissloser böse an als das Monster.
    Plötzlich trennte sich ein Punkt von dem riesigen Gebilde und jagte, einen kaum merklichen Rauchschweif hinter sich herziehend, zur Küste. Das Geräusch des Sturzes wurde zum hohen Kreischen und übertönte das Dröhnen des Raumschiffes. Der durch die Reibung rötlich erhitzte Rumpf der schnittigen Kanzel rauschte über der Yacht, dann über das Monster hinweg, und verschwand hinter den Klippen aus der Sicht der Menschen.
    Der Aufschlag war dumpf und eine Wolke aus aufgewirbelter Erde und Baumblättern stieg in die Luft. Die Menschen blickten erstaunt und ratlos zum Ufer.
    Das Monster sch ien die Yacht vergessen zu haben. Wie ein Hund, der Witterung aufnahm, hob es die Fratze zu den Felsen über ihm.
    Der Mann kniff die Augen dreimal zusammen, für einen Moment hatte er das Gefühl gehabt, etwas am Klippenrand gesehen zu haben. Aber da war nichts, nur der Sand wurde an manchen Stellen seltsam aufgewirbelt. Der Gool drehte sich unschlüssig nach links. Dann senkte er langsam den Kopf und hob die Arme an, als wenn er jemanden angreifen wollte. Der Mann fragte sich erstaunt, wen bloß, als das Monster fauchend die linke Hand in einer schnellen Bewegung nach vorn schleuderte. Die langen scharfen Krallen zischten nur durch die Luft ohne etwas zu berühren. Plötzlich sprang der Gool nach vorn und riss das Maul auf. Was auch immer er zerfleischen wollte, da war einfach nichts.
    Doch der Gool hatte keine Wahnvorstellungen. Sein Angriff, dem niemand auf der Welt standzuhalten fähig war, wurde von der leeren Luft abgewehrt.
    Der Kopf des Gools wurde von einem brutalen Schlag heftig zur Seite geworfen. Dann erst, wie am Rande seiner Wahrnehmung, sah der Mann, dass das Monster mehr als pures Nichts angriff. Dort war etwas, das für einen Moment wie ein verdichteter Windstoß anmutete. Dieser kaum erkennbare, schimmernde Lufthauch schleuderte das Monster mit einer solchen Wucht von sich, dass es drei Meter entfernt direkt an der Wasserlinie auf die Steine krachte. Es rappelte sich benommen hoch, wurde aber von einer Welle erfasst, die es von den Füßen riss und unter sich begrub. Als das Wasser abfloss, stemmte der Gool sich erneut hoch und kam mühsam auf alle Viere. Im selben Moment bildete sich zwischen ihm und seinem unsichtbaren Gegner ein gleißend weißer Blitz. Er hatte keine Verästelungen und spannte sich gerade wie eine scharf umrissene, dünne Nadel purer Energie. Sein Ende berührte den Kopf des Gools und schmetterte ihn in den Sand. Der Blitz erlosch. Wie aus dem Nichts breitete sich ein feines Netz aus und legte sich über das Monster. Dann brach die nächste Welle sich über ihm. Nachdem sie zurückgerollt war, lag der Gool so straff vom Netz verschnürt da, dass es nur leicht den Kopf bewegen konnte. Benommen hob er ihn ein wenig an. Im nächsten Moment wurde das grässliche Haupt vom Fuß des für einen Augenblick aufschillernden Lichtschattens niedergedrückt.
    Die
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