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Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
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ein Gelehrter.
    "Guten Abend, Richter", begrüßte der ihn trocken.
    Sein Ton war genauso respektvoll wie es sein Nicken gewesen war, und der gesetzte Mann brachte ein Lächeln zustande, während er nickte.
    "Guten Abend, Darr Orlikon", erwiderte er.
    Mit einer einladenden Geste wies er zu seinem Schreibtisch. Der Besucher bedankte sich mit einem knappen Neigen des Kopfes und ging zielstrebig vor.
    "Was zu trinken?", erkundigte der Richter sich. "Ich habe noch", er senkte aus Gewohnheit die Stimme, obwohl es dafür jetzt keinen Grund mehr gab, weil es seit Jahrzehnten niemanden mehr störte, " etwas Ethanolhaltiges."
    "Wasser, danke", erwiderte der Besucher ohne zu schmunzeln.
    Für einen so jungen Burschen sche rte er sich überhaupt nicht darum, dass ihn die Zweite Regierungsinstanz des Planeten ein Glas von etwas Unerlaubtem anbot. Aber er selbst war das Oberhaupt der Dritten Regierungsinstanz. Und dazu war er der jüngste Mensch, der diesen Posten je bekleidet hatte. Trotzdem könnte er sich etwas weniger abfällig benehmen. Andere würden jetzt ehrfürchtig werden, zumal die Erste Machtinstanz physisch nicht fähig war, etwas Verbotenes anzubieten. Oder Wasser zu reichen. Doch Orlikon tat das beiläufig wie etwas völlig Normales ab. Aber er wusste schon immer, was er wirklich wollte.
    Der Richter verkniff sich d en Unmut. Dieser Wissenschaftler hatte das vollbracht, was er für sich gewünscht hatte, zumindest in abgewandelter Form. Objektiv bewunderte der Richter ihn. Rein gefühlsmäßig gönnte er dem Wissenschaftler die Rettung des kläglichen Restes der Menschheit nicht.
    "Also, Darr, was gibt es so Dringendes?", erkundige er sich.
    "D er Erhalt des Menschen als Spezies", gab der Wissenschaftler mit einer winzigen Spur von Hohn in der Stimme zurück. "Wenn es denn genehm ist."
    "Ich glaube, wir haben im Moment nichts Dring enderes", erwiderte der Richter kalt. "Zumindest sollten wir nichts Wichtigeres haben."
    Er selbst fand, dass ihm die Entgegnung nicht gelungen war. Zumindest war der Wissenschaftler gegen den Ton immun, anscheinend bemerkte Orlikon die feine Nuance nicht mal. Zum anderen – so geistreich war es auch nicht gewesen.
    "Wie Recht Sie doch haben", stimmte der Wissenschaftler ihm zu.
    Im sarkastischen Ton eines Vorwurfs. Der Richter hob warnend die linke Augenbraue etwas an. Aber auch dieser Versuch, Orlikon dazu zu bringen, der Situation entsprechend gemächlich zu sprechen, schlug fehl.
    "Dann lassen Sie uns endlich die richtigen Dinge tun", forderte Darr ihn auf.
    "Darr, ich schätze Sie", behauptete der Richter und sah sofort, dass Darr ihm das nicht wirklich glaubte. "Das tue ich wirklich", bekräftigte er. "Nachdem der Vorsitzende des Wissenden Kreises an dieser seltsamen Vergiftung gestorben war, haben Sie sich als sein würdiger Nachfolger erwiesen. Sie haben diesen Posten zwei Jahre nach dem Ausbruch des Monturaqui-Viruses übernommen und haben mit der Idee, die Anti-Meteoriten-Kanonen gegen die Gools einzusetzen, wirklich sehr Großes geleistet." Er machte eine Pause und sprach nachdrücklich weiter. "Aber solange es Lebewesen gibt, welche von Gools infiziert werden, können Sie einfach nichts ausrichten." Er konnte sich den Seitenhieb einfach nicht verkneifen. "Noch zumindest. Sie sind wirklich noch sehr jung."
    " Und deswegen habe ich auch die Lösung gefunden", parierte Orlikon sofort.
    Das hatte so überzeugt geklungen, dass der Richter anfing, sich ernsthafte Sorgen zu machen. Orlikon litt anscheinend an maßloser Selbstüberschätzung.
    "Darr , die Syths suchen diese Lösung seit vierzig Jahren..."
    "Ich auch", unterbrach der Wissenschaftler ihn. "Nur – für meine Lösung bra uchen wir nicht wie die Syths die gesamte Menschheit auszurotten."
    " Ihr Hass gegen sie ist legendär, aber der Tribut ist essentiell", entgegnete der Richter barsch. "Irgendwann finden die Syths die richtige DNA-Sequenz, um das Virus zu vernichten. Und bis dahin beschützen sie uns vor den Gools!"
    " Müssen die auch, sie haben ja die Kanonen zerstört", entgegnete der Wissenschaftler sarkastisch. "Ganz ruhig, Sir, ich bin nicht die breite Masse, mich müssen Sie nicht von der Notwendigkeit des Tributs überzeugen." Sein Blick wurde wütend. "Ich weiß auch so, wie schlecht er ist." Er atmete durch. "Weil es nicht unser Abkommen ist, sondern das der Ersten Regierungsinstanz. Aber es sind wir, die sich selbst den Syths opfern müssen, es sind nicht die Maschinen. Und glauben Sie denn wirklich, die
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