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Das Weihnachtshaus

Das Weihnachtshaus

Titel: Das Weihnachtshaus
Autoren: Robin Jones Gunn
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Edward.»
    «Es ist sehr schade, dass ich das alles hier verpasst habe», sagte Margaret. «Es scheint, als hättet ihr einen wunderbaren Weihnachtsmorgen gehabt.»
    «Ganz wunderbar», ergänzte Ellie. «Und wie ist es dir ergangen? Wie war es bei Marion und Gordon und den anderen? Bist du müde von der Fahrt?»
    «Ich bin überhaupt nicht müde, danke der Nachfrage. Kann ich noch irgendwie bei der Vorbereitung für das Dinner helfen?»
    «Nein, es gibt nichts mehr zu tun für dich. Der Truthahn ist so gut wie fertig, aber du weißt ja, wie eigen ich bin, wenn es ums Anrichten geht. In ungefähr zwanzig Minuten ist es so weit. Ist dir das recht?»
    «Aber natürlich. Wenn du doch noch Hilfe brauchst, denk dran, ich unterstütze dich gern. Ich bringe nur mein Gepäck in mein Zimmer. Ich soll übrigens ganz liebe Grüße ausrichten von Marion und den anderen.»
    «Ach, Miranda, könnten Sie ihr bitte beim Tragen helfen?», fragte Ellie.
    «Aber es ist gar nicht schwer», protestierte Margaret.
    «Trotzdem, du solltest es nicht allein tragen», sagte Ellie. «Und, Katharine, könntest du vielleicht im Esszimmer die Kerzen anzünden und dann helfen, die Häppchen herzurichten, bevor die Kinder hereingeschossen kommen?»
    Katharine warf mir einen beruhigenden Blick zu, bevor sie sich im Esszimmer an die Arbeit machte. Ich erwiderte ihn mit einem Ausdruck der Dankbarkeit. Gnade und Frieden , sagte ich mir immer wieder, Gnade und Frieden .
    Meine Tasche hing immer noch über meinem Arm. Ich hätte jederzeit aufbrechen können. Doch anstatt zur Tür zu gehen, ergriff ich Margarets kleine Koffer. Sie waren erstaunlich leicht.
    «Wie nett von Ihnen.» Margaret ging nach links in Richtung Arbeitszimmer. «Zu meinem Zimmer geht es hier entlang. Es ist nicht weit.»
    Ich folgte ihr, und in diesem Augenblick wusste ich eins ganz sicher: Seit ich in Carlton Heath angekommen war, hatte sich nichts so entwickelt, wie ich es erwartet hatte. Nicht, dass ich irgendeine Ahnung gehabt hätte, was passieren könnte … Aber es schien, als ob jeder kleine Schritt in die richtige Richtung weitere Anstrengungen notwendig machen würde. Und so wollte ich auch weiterhin meine kleinen Schritte machen und abwarten, was passieren würde.
    Aber ein ganz klarer Eindruck war mir geblieben: Ich war nicht allein.

EINUNDZWANZIGSTES KAPITEL
    Margaret führte mich den Flur entlang, vorbei am Arbeitszimmer zur Linken und dem Esszimmer zur Rechten. Dann kamen wir an einem Zimmer auf der linken Seite vorbei, offenbar noch ein Schlafzimmer. Rechts reihten sich in Augenhöhe rechteckige Fenster aneinander. Eine kleine rosa Rosenknospe war in die Mitte von jedem dieser Fenster gemalt. Ich konnte mir denken, wer der Künstler gewesen war.
    Margaret blieb stehen und sah hinaus. Man konnte in den Garten schauen, wo sich die Kinder eine Schneeballschlacht mit den Resten des schnell schmelzenden Schnees lieferten. Ich bemerkte, dass es nun Andrew war, der mit Pfeil und Bogen hantierte. Er trug einen dicken Pullover und eine Hose statt seines Kilts. Edward stand neben ihm und gab ihm eifrig Anweisungen. Andrew schien jedoch auch ohne Edwards Ratschläge von seinen Schießkünsten überzeugt zu sein.
    «Da hat jemand ein neues Spielzeug bekommen», meinte Margaret lachend.
    «Pfeil und Bogen hat Mark vom Weihnachtsmann bekommen», erklärte ich.
    «Oh, das ist genau das Richtige.» Margaret zwinkerte mit den Augen, dann sah sie mich kurz an. Ich wendete meinen Blick ab.
    Wir gingen weiter den langen Flur hinunter bis zu dem Raum am anderen Ende. Gleich daneben befand sich eine Tür, die zum hinteren Garten hinausführte. Als wir daran vorbeikamen, flog sie auf, und herein kam eine kreischende Julia.
    Ein schlechtgezielter Schneeball flog hinter ihr her und traf das falsche Ziel.
    «Großmutter!», schrie Julia. «Mark, du hast Großmutter getroffen! Mitten ins Gesicht!»
    Ich ließ die Koffer fallen und lief zu Margaret. Der Schnee hatte schon zu schmelzen begonnen und lief über ihr überraschtes Gesicht. Sie rückte ihre Brille zurecht und wischte sich über die Wange.
    Julia stand vor ihrer Großmutter, die Hände auf den Mund gepresst, die Augen weit aufgerissen. «Entschuldigung, Großmutter! Entschuldigung!»
    «Schon in Ordnung, Julia, mein Schatz. Alles in Ordnung. Es ist ja nichts gebrochen. Und das will in meinem Alter schon etwas heißen.»
    Dann sah ich, dass Margaret am Mundwinkel blutete. Julia bemerkte es auch.
    «Sie blutet! Markie, du hast
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