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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit
Autoren: William R. Forstchen
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zittern.
    »Hier drüben!«
    Ruder gruben sich platschend ins Wasser, und Andrew sah auf und erblickte ein Schiff, das auf sie zuhielt.
    »Ein Carthaschiff«, flüsterte der Roumkapitän.
    Es kam näher.
    »Hier drüben!«
    »Verdammt, es ist Marcus!«, stieß Andrew hervor.
    Die Ruder stiegen hoch, und hilfreiche Hände packten zu und zogen ihn aus dem Wasser.
    Er kroch aufs Deck und kniff die Augen zusammen, als Marcus hinzutrat und ihm einen Klaps auf die Schulter gab.
    »Ich dachte, ich hätte Sie angewiesen, wie der Teufel von hier zu verschwinden«, seufzte Andrew.
    »Und meine Männer zurücklassen, damit sie hier untergehen? Unwahrscheinlich.«
    Andrew schüttelte müde den Kopf und lehnte sich an die Reling.
    »Ich bin verdammt froh, Sie zu sehen«, sagte Marcus leise. Ein Seemann kam hinzu und warf Andrew eine Decke um die Schultern, während ein weiterer Mann ihm einen Weinschlauch reichte, den Andrew begierig entgegennahm.
    Dunkelheit lag auf dem Fluss, und zum ersten Mal wurde Andrew bewusst, wie still es war.
    »Haben Sie irgendjemanden gefunden?«, fragte er traurig.
    »Sie wären überrascht. Ich habe ein Dutzend Schiffe hier im Einsatz, und wir ziehen die Leute zu Hunderten aus dem Wasser.«
    »Gott sei Dank«, flüsterte Andrew.
    »Das war eine der dümmsten Aktionen, die ich je gesehen habe«, sagte Marcus barsch, und Andrew blickte auf.
    »Auf diese Weise heranzugehen!«
    »Ich musste es tun«, entgegnete Andrew. »Ich hatte das Gefühl, in jeder Hinsicht versagt zu haben. Ich konnte Ihre Leute nicht zu einem solchen Opfer auffordern, ohne sie dabei zu begleiten.«
    »Ich werde das nie vergessen«, erklärte der Konsul. »Aber Sie haben mir damit ein verfluchtes Problem aufgehalst.«
    »Nämlich?«
    »Wenn diese Männer wieder nach Hause kommen, wird ihre Arroganz unerträglich sein. Sie werden fast so schlimm auftreten wie ihr Yankees.«
    Zum ersten Mal, seit alles angefangen hatte, ertappte sich Andrew dabei, wie er lachte.
    »Aber mein lieber Marcus, wir werden aus Ihnen allen gute Republikaner gemacht haben, wenn wir erst mit allem fertig sind.«
    In kalter Wut schritt Jubadi das Flussufer entlang. Die Stadt vor ihm, die längst besetzt zu haben er so zuversichtlich geglaubt hatte, sah aus wie immer, von einem Detail abgesehen – die Mauern waren gesäumt von weiß gekleideten Soldaten. Weiter unten an der Straße sah er die blaue Kolonne rasch anrücken und sich dem Südtor der Stadt nähern, und die Jubelrufe des Viehs klangen über den Fluss.
    In der Flussmitte schwamm ein einzelnes Panzerschiff, ein Schiff des Feindes, das ihm jede Hoffnung auf einen Angriff verwehrte, selbst wenn er gewollt hätte.
    »Wir kehren heim«, knurrte er und sah dabei Hulagar an.
    »Wir haben nur fünfhundert Vushka verloren«, gab Hulagar leise zu bedenken. »Unsere Stärke hier ist intakt.«
    »Vielleicht, falls ich die zehnfache Anzahl Krieger hätte. Ich vergeude aber nicht meine Elite in einer ungleichen Schlacht, in der der Gegner die überlegenen Kräfte hat. Vorläufig hat er uns besiegt.«
    »Falls wir sie nicht hier vernichten, werden sie jeden Tag starker.«
    »Und mir setzen die Bantag an der anderen Flanke zu!«, brüllte Jubadi. »Falls ich nach Norden stürme, setzen sie nach. Sie wittern unser Blut. Ich bin zwischen zwei Feuern gefangen, und ich lasse mich nicht in dieses hier treiben, wenn mir die Bantag dabei dicht auf den Fersen sind.«
    »Mein Qar Qarth«, sagte Hulagar leise, »ich habe nun gegen dieses Vieh gekämpft, habe seine Waffen gesehen, habe die entsetzliche Macht der Waffen miterlebt, die wir in der Hand hielten und wieder verloren haben. Falls du zögerst, dann fürchte ich das, was das Vieh womöglich geschaffen haben wird, nachdem wir unsere Rechnungen im Süden beglichen haben.«
    »Dann stelle ich ebenfalls neue Waffen her«, knurrte Jubadi. »Wir behalten die Carthas, die sich auf den Waffenbau verstehen, und gewähren ihnen Verschonung. Von den Übrigen ernähren wir uns im laufenden Winter, da die Rus unseren Bedarf nicht decken werden. Ich werde jedoch den Druck gegen sie aufrechterhalten, und sobald der richtige Zeitpunkt gekommen ist, erledigen wir sie.«
    Jubadi wandte sich vom Fluss ab und stieg das Ufer hinauf. Dort erblickte er den anderen Schildträger.
    »Du bist verletzt, Tamuka«, sagte er, und Besorgnis klang durch.
    »Nur ein paar Verbrennungen, mein Qar Qarth.«
    »Und du hast Neues zu vermelden?«
    Tamuka nickte.
    »Dann heraus damit«, flüsterte Jubadi,
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