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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit
Autoren: William R. Forstchen
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Ogunquit Anstalten traf, sich zurückzuziehen.
    »Schneller!«, brüllte Andrew. »Wir müssen schneller werden!«
    Entsetzt drehte sich Tobias zu Tamuka um und sah ihn durch den Geschützrauch an, der das Deck füllte.
    »Das sind Torpedos! Du hast doch gesehen, was sie anrichten!«
    »Torpedos? Können sie uns gefährlich werden?«
    Tobias empfand einen Anflug von Freude über den verwirrten Unterton Hulagars.
    »Ich ziehe mich zurück. Wir müssen zusehen, dass wir wie der Teufel von hier verschwinden, während wir die Geschützladung gegen Kartätschen austauschen.«
    »Können sie uns versenken?!«
    »Gottverdammt, ja, sie können uns versenken!«, kreischte Tobias.
    »Dann hättest du früher daran denken müssen«, sagte Tamuka finster.
    Wieder mal! Zur Hölle mit ihnen allen; erneut hatten sie ihn hereingelegt, und erneut sollte ein Urteil über ihn gefallt werden. Wie hätte er das je einplanen können? Roum hätte eigentlich gefallen sein müssen; Andrew hätte über Land zurückkommen müssen. Niemand hätte je auf die Idee kommen dürfen, der Ogunquit mit Torpedos zu Leibe zu rücken.
    »Notfalls können wir uns in die Stadt zurückziehen.«
    »Das darfst du nicht!«, raunzte Tamuka.
    Tobias drehte sich erneut um und sah ihn an. Da schwang etwas in der Stimme des Merki mit – er verschwieg ihm etwas.
    »Warum nicht?«
    Tamuka schwieg.
    »Warum nicht, verdammt, warum nicht?«
    »Kämpfe hier mit deinem Schiff«, entgegnete Tamuka.
    »Nicht, bis ich es endlich erfahre!«, brüllte Tobias.
    »Weil die Vushka gerade schon den Fluss überqueren.«
    Benommen wich Tobias vor Tamuka zurück, dessen Hand jetzt auf dem Schwertgriff lag.
    »Also hast du mich die ganze Zeit lang belogen!«, zischte Tobias. »Du hast mir versprochen, ich dürfte Rus als eigenes Königreich beherrschen. Du hast mich betrogen, du Mistkerl!«
    »Du kannst immer noch herrschen!«, schrie Tamuka. »Aber ohne uns bist du ein Nichts! Jetzt stelle dich mit deinem Schiff zum Kampf!«
    Mit finsterer Miene ragte Tamuka über ihm auf. Tobias, dessen Hand auf dem Griff seiner Pistole lag, fühlte sich versucht, die Waffe zu ziehen, entdeckte jedoch die unausgesprochene Warnung in den Augen des Merkis.
    Er bemühte sich, dessen Blick standzuhalten, aber die Augen brannten sich in ihn hinein, verpotteten ihn finster mit all den neu geweckten Ängsten.
    Zitternd wandte sich Tobias ab.
    »Langsam zurücksetzen!«
    »Was zum Teufel war das?«, schrie jemand und deutete nach Süden. Sekunden später entdeckte er es auch, eine Feuerlanze, die in den Nachthimmel aufstieg.
    »Am Fluss wird wohl gekämpft. Jetzt aber weiter!«
    Die Kolonne voraus stürmte weiter die Hauptstraße entlang, und auf einmal lag der Große Platz vor Hans. Er drehte sich um und sah einen endlosen Strom von Männern hinter ihm in die Stadt eindringen. Mündungsblitze entlang der Mauer markierten die Niederlage der Carthas, denn die in ihre Linien geschlagene Bresche verbreiterte sich mit jeder Sekunde.
    »Falls sich der Mistkerl irgendwo versteckt, dann im Kapitol!«, schrie Hans. »Eine Linie nach Kompanien bilden, Plänkler nach vorn!«
    Soldaten sprinteten über die freie Fläche, während das Regiment hinter Hans an der Vorderseite des Doms vorbeistürmte und dabei unter Beschuss ein Können demonstrierte, das auf unzähligen Drillstunden beruhte. Hans spürte, wie ihm das Herz beim Anblick der alten Veteranen erbebte, die mühelos ihre Formation einnahmen.
    Die Gefechtsflaggen stiegen im Zentrum auf. Ein Lichtblitz zuckte über den Platz, und ein Sprühregen Kartätschen peitschte in die Linien.
    Hans reckte den Karabiner hoch.
    »Für Rus!«
    Die Linie löste sich auf, sprang vorwärts.
    Vor Wut brüllend, warf er sich mit in den Ansturm. Ein halbes Dutzend Kanonen spuckten ihre tödlichen Kartätschenladungen aus. Es schien, dass Hunderte zu Boden gingen, aber der Ansturm brach nicht. Die Männer stürmten vor, die Bajonette gefällt. Die Carthakanoniere arbeiteten fieberhaft am Nachladen, während die Angreifer näher kamen. Einer der Carthas verlor die Nerven, wandte sich um und stürmte die Treppe hinauf, und sofort löste sich die ganze Batterie auf; die Männer warfen ihre Ausrüstung weg und flüchteten in alle Richtungen, hoben die Hände und schrien um Gnade.
    Der Sturm traf sie und lief über sie hinweg, und vor allen anderen stürmte Hans die Treppe hinauf.
    Ein Pfeil zuckte an ihm vorbei und fällte den Flaggenträger. Er blickte zu einer Linie von
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