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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit
Autoren: William R. Forstchen
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auf unserer Seite des Flusses legen.«
    »Die Carthas?« Andrew sah Vincent an. Er hatte ihm absichtlich diese Aufgabe übertragen. Er wusste, dass der Hass nach wie vor in Vincent schwelte, und er konnte nur dafür beten, dass der Kontakt zum ehemaligen Feind ihn irgendwie besänftigen würde.
    »Wir haben fast vierzehntausend Gefangene, Sir, darunter auch ihren Befehlshaber Hamilcar. Ich habe Ihnen allen das gleiche Angebot unterbreitet, das Sie am Strand gemacht haben, und die meisten von ihnen zeigten sich verdammt überrascht. Hamilcar hat jedoch um einige Galeeren gebeten.«
    »Sagen Sie ihm, er solle sich zum Teufel scheren!«, raunzte Marcus.
    »Worum geht es ihm?«, fragte Kal leise.
    »Er sagt, seine Leute wüssten, dass sie nicht nach Hause zurückkehren könnten, dass die Merki sie umbringen würden. Er sagt, dass einige versuchen möchten, ihre Familien zu retten.«
    »Geben Sie ihnen die Schiffe«, sagte Kal.
    »Nach allem, was sie getan haben?«, bellte Marcus.
    »Wir sind uns schon einig geworden, Marcus, dass die erbeuteten Galeeren Ihnen gehören. Ich kaufe sechs davon zurück – nennen Sie Ihren Preis. Aber bei Perm und Kesus, ich möchte ihnen eine Chance geben. Wir lassen sie mit sechs Schiffen ziehen. Falls sie wie versprochen zurückkehren, gebe ich ihnen noch mehr Schiffe. Wir können diese Leute gut gebrauchen, und selbst wenn das nicht so wäre, würde ich trotzdem jedermann helfen, der versuchen möchte, gegen die Horde zu kämpfen oder ihr zu entfliehen.«
    Andrew blickte Marcus an, der den Kopf schüttelte.
    »Sie alle sind nichts weiter als verdammte Idealisten«, knurrte der Konsul, und Vincent lachte leise, während er das übersetzte.
    »Also in Ordnung.«
    »Sonst noch etwas?«, fragte Kal.
    »Erklären Sie den morgigen Tag zu einem der Ruhe und des Dankes«, antwortete Casmar ruhig. »Wir haben ihn uns alle verdient.«
    »Einverstanden!«, verkündete Kal. »Beenden wir jetzt die Sitzung. Ich möchte ins Krankenhaus gehen und diesen O’Donald sehen.«
    Alle standen auf und verließen das Zimmer. Kal ging als Letzter, und Andrew blieb auf dem Flur stehen und verfolgte, wie Kal den Senatssaal betrat.
    Die übrigen Männer gingen weiter den Flur hinab, und Andrew gab ihnen mit einem Wink zu verstehen, sie sollten nicht stehen bleiben. Dann wandte er sich ab und schloss sich seinem alten Freund an.
    Kal stand allein in der Mitte des Saals. Als Andrew eintrat, drehte sich Kal verlegen zu ihm um.
    »Eine Zeit lang hätte ich nicht erwartet, dass wir es überstehen«, flüsterte er. »Ich dachte, alles, was Sie uns erzählt haben, wären letztlich nur Geschichten gewesen, und Ihr Traum könnte in der harten Realität einer Welt wie der unseren niemals von Bestand sein.«
    »Solange es Menschen von Ihrer Kraft gibt, um sich gegen Leute wie Mikhail zu stellen, die unseren Traum zum Gespött machen«, erklärte Andrew gelassen, »wird er Bestand haben.«
    Kal nickte geistesabwesend, nahm den zerknitterten Zylinder zur Hand, setzte ihn auf und verließ den Saal, und Andrew schloss sich ihm an.
    »Andrew, Sie sollten lieber herauskommen!«
    Hans stand unter der Außentür und sprach mit einem drängenden Unterton, der Andrew richtig erschreckte. Er lief den Korridor hinunter und hinaus auf die Treppe des Kapitols.
    »Da drüben!«, schrie Hans und deutete nach Süden. Andrew blickte auf und spürte, wie ihm das Herz vor Angst eng wurde.
    »Was in drei Teufels Namen?«
    »Es ist ein Ballon!«, rief Vincent.
    »Verdammt, er sieht aus wie eine Zigarre«, knurrte Hans.
    Ein leises Summen wurde vernehmbar, und Andrew bemerkte, dass auf dem Platz alle still geworden waren. Das dunkle Schiff kam näher, und das Geräusch wurde lauter.
    »Mindestens dreihundert Meter hoch!«, stellte Vincent fest. »Verdammt, wessen ist das?«
    »Einen Feldstecher! Jemand schaffe endlich einen Feldstecher heran!«
    »In meinem Büro!«, rief Kal. »Hinter dem Schreibtisch.«
    Andrew stieg die Treppe des Kapitols hinab und blickte dabei weiter nach oben. Das Summen verstärkte sich. Ein Bursche kam wieder aus dem Kapitol gelaufen und reichte ihm das Fernglas.
    »Merki!«, flüsterte Andrew beeindruckt. »Zwei von ihnen hocken in einem Käfig darunter. Etwas Verschwommenes ist hinter ihnen zu sehen. Das muss eine Art Propeller sein. Aber man sieht keinen Dampf, nichts dergleichen.«
    Das Schiff flog direkt über sie hinweg, und der Donner ergoss sich über die Stadt; dann wandte es sich nach Osten.
    »Mein Gott, die
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