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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit
Autoren: William R. Forstchen
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besorgt.
    »Dieser Ire hat die Konstitution eines Pferdes«, antwortete Emil. »Das Fieber hat sich gelegt, und er ist vor einer Stunde aufgewacht und hat einen Schluck Whiskey verlangt.«
    »Glory hallelujah!«, schrie Vincent und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch.
    Andrew registrierte benommen, dass Hans ein Taschentuch zog und sich laut die Nase schnauzte.
    »Nur eine Erkältung«, flüsterte Hans, und Andrew schüttelte den Kopf.
    »Sie sind ein Wunderwirker«, fand er, beugte sich vor und klopfte Emil auf den Rücken.
    »Hatte diesmal aber auch Glück«, entgegnete Emil. »Eine Menge hat geholfen. Er hatte sich die mit Scheiße bekleckerte Jacke ausgezogen, ehe er getroffen wurde – ich denke, sonst wäre er erledigt gewesen. Er hatte fast einen Tag lang nichts gegessen und den Rest auch noch in der Kanalisation ausgekotzt, sodass der Magen leer war. Die Kugel steckte im Magen, und nichts war nach draußen geflossen, sodass ich nichts weiter zu tun brauchte, als die Wunde zu säubern und zuzunähen.«
    Emil hielt die Hände hoch. »Ich denke, ich habe mit dieser Karbolsäure etwas gefunden, um Infektionen abzutöten, aber sie ist die Hölle für meine Hände. Ich sollte mir für die Zukunft etwas suchen, um sie zu schützen.«
    »Das ist das erste Mal, dass ich höre, wie ein Mann einen Bauchschuss überlebt hat«, stellte John bewundernd fest.
    »Bei mir dasselbe«, sagte Emil leise. »Bislang dachten wir immer, so etwas lohnte die Mühe einer Operation nicht. Aber ich wollte verdammt sein, wenn ich ihn sterben ließ.«
    »Wie geht es dem Rest der Männer?«, wollte Andrew wissen.
    »Bullfinch wird mit dieser Augenklappe wie ein echter Pirat aussehen, und sein gutaussehendes Gesicht wird sich als Narbenwüste erweisen, aber er kommt durch, und wir haben wenigstens ein Auge gerettet. Die Verbrennungen und Verbrühungen bereiten mir Schwierigkeiten, aber in Anbetracht des Feldzugs, den wir da geführt haben, Andrew, hätte es eine viel schlimmere Rechnung geben können.«
    »Fast zweitausendfünfhundert Tote und dreitausend Verletzte sind schon zu viel«, fand Kal.
    Ein Chor der Zustimmung wurde ringsherum gebrummt.
    Kal legte eine Pause ein und blickte über die Schulter auf die Dutzende von Einschusslöchern, die die blutbespritzte Wand übersäten.
    »Zumindest hat er dafür bezahlt.«
    »In Ordnung, kommen wir langsam zum Schluss«, sagte Andrew. »Ich hatte seit meiner Rückkehr noch kaum Zeit für Kathleen. John, wie sieht die Lage aus?«
    John lächelte, blickte auf seine Notizen und schob sie dann zur Seite.
    »Wir können die Ogunquit bergen und vielleicht sogar alle gesunkenen Schiffe. Falls das gelingt, erhalten wir eine stattliche Flotte. Wir sollten das Gleiseisen von den Schiffen abnehmen und auch die Lokomotiven wieder herausholen. So sind sie für uns wertvoller. Innerhalb weniger Wochen müsste es mir gelingen, dieses Material über See zurück nach Roum zu schicken. Mit Marcus’ Hilfe gelingt es uns womöglich, die Eisenbahn in drei Monaten wieder in Betrieb zu nehmen und eine durchgehende Verbindung nach Roum zu etablieren. Wir holen einige geschlossene Güterwagen und Maschinenchassis über See zurück und können so innerhalb von circa zwanzig Tagen wieder einen gewissen Verkehr von und nach Suzdal herstellen.
    Der zentrale Verlust an Material besteht in mehr als achttausend Gewehren und so ziemlich unserem gesamten Pulvervorrat. Die Fabrik läuft derzeit und stellt eine halbe Tonne am Tag her.«
    »Sobald die Waffen vom Band laufen«, sagte Andrew, »sollen zuerst unsere Verluste ausgeglichen werden; dann teilen wir die Produktion zwischen unserer Armee und der Roumsauf.«
    Marcus nickte beifällig.
    »Bewaffnen Sie die Leute, und Sie müssen ihnen auch das Wahlrecht einräumen«, sagte Vincent leise, und leises Gelächter lief durch die Versammlung.
    »Hans, die aktuellen Spähermeldungen.«
    »Sie haben einige der Blockhäuser niedergerissen und sich in die Hügellandschaft hundertfünfzig Kilometer südlich unserer Verteidigungslinie zurückgezogen. Mehr wissen wir nicht, Andrew. Das ist jetzt die große Frage. Wir wissen, dass sie zurückkehren werden; unsicher ist nur, wann das geschieht. Falls sie auftauchen, ehe wir neu aufgerüstet haben, wird es schwierig. Die Ogunquit wieder in Dienst zu nehmen, das verhilft uns wenigstens zu einer Barriere, und mit Hilfe der Carthaschiffe, deren Besatzungen kapituliert oder die wir gekapert haben, können wir einen soliden Sperrriegel
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