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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen
Autoren: Christine Golden
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zeugend, das die meisten Leute von Vertretern dieser Spezies niemals wirklich erfuhren. »Wenn du irgendwas
    tust, wirst du dich besser fühlen«, meinte Yaqeel.
    Barv fühlte sich stets besser, wenn er etwas tat. Normalerweise beinhaltete das. irgendwelche Bösewichter in die Mangel zu nehmen. Yaqeel tätschelte Jysellas Wange. »Sicher, dass wir nicht mit dir reingehen sollen?«
    »Nein, ist schon in Ordnung. Ihr beide habt genug für mich getan. Ich... ich weiß ehrlich nicht, was ich ohne euch getan hätte«, sagte Jysella - die Worte sprudelten nur so aus ihr heraus. »Mom und Dad waren so auf Valin fokussiert - und, ich meine, natürlich sollten sie sich vornehmlich um ihn kümmern. Das tue ich auch. Es ist bloß.«
    »Das zu sagen ist nicht nötig«, unterbrach Yaqeel sie sanft; offenbar spürte sie - genau wie Jysella es in diesem Augenblick tat -, dass das Menschenmädchen den noch verbliebenen, dürftigen Rest Selbstbeherrschung verlieren würde, wenn sie noch weitersprach. »Wir sind die Einheit. Und in der Einheit können wir uns alle jederzeit aufeinander verlassen. Du hättest dasselbe für uns getan.«
    Barv nickte bekräftigend. Und das war die Wahrheit. Jysella und Valin hätten dasselbe für jeden ihrer beiden Freunde und Jedi-Ritter-Gefährten getan. Sie hätten sogar noch viel mehr getan, genauso, wie sie wusste, dass die anderen mehr tun würden, wenn es erforderlich wäre.
    »Nun«, sagte sie und versuchte dabei, ein tapferes Gesicht aufzusetzen. »Mit eurer Hilfe und der des ganzen Jedi-Ordens bin ich mir sicher, dass wir Valin im Handumdrehen aus diesem Karbonitblock rausgeholt haben werden. Auch wenn ich zugeben muss, dass es, als ich noch ein Kind war, jede Menge Augenblicke gab, in denen ich hellauf begeistert gewesen wäre, wenn er ein Kaftisch gewesen wäre, der keine Widerworte gibt.«
    Das war ein schwacher Versuch, witzig zu sein, doch sie sprangen alle darauf an und lachten. Ich muss lachen, weil ich sonst weinen werde, dachte Jysella. Und Valin würde nicht wollen, dass sie weinte. Das hatte sie in den vergangenen Tagen schon viel zu viel getan.
    Grinsend hakte Yaqeel sich bei Barv unter. »Komm mit! Ich spendiere dir einen Kaf. Sind wir immer noch zum Mittagessen verabredet, Sella?«
    Mittagessen. Das hatte sie vollkommen vergessen. Sie schien heutzutage eine Menge zu vergessen, abgesehen von dem überwältigenden Verlangen, dass alles wieder in Ordnung kam.
    »Oh, richtig. Ja, kommt in ein paar Stunden wieder her. Ich bin sicher, bis dahin habe ich Cilghal hinreichend verärgert.« Sie lachte; diesmal war es ein aufrichtiges Lachen.
    Das war ein guter Schlussakkord, und die drei Verbliebenen der Einheit winkten einander zu. Jysella sah zu, wie Barv und Yaqeel davongingen, dann seufzte sie, wandte sich um und betrat den Tempel. Sie lächelte den fünf Schülern, die dort als Wachen postiert waren, höflich zu.
    Wie viele Male war sie schon hier gewesen? Sie hatte längst den Überblick darüber verloren. Der Tempel war schon immer ein besonderer Ort für sie, so, wie für jeden anderen Jedi auch. Für lange Zeitspannen war er ihr Zuhause gewesen, wenn sie sich nicht auf einer Mission befunden hatte. Jetzt allerdings wirkte der Tempel sogar noch mehr wie ein Bollwerk der Hoffnung. Irgendwo in diesem weitläufigen Quell des Wissens mussten Informationen zu finden sein, die ihrem Bruder helfen konnten. Irgendein Hinweis darauf, was ihm zugestoßen war und wie sich das wieder beheben ließ.
    Barv war davon überzeugt. Und Jysella klammerte sich
    ebenfalls an diese Hoffnung.
    Im gewaltigen, offenen Raum der Eingangshalle des Tempels hallten die Schritte ihrer Stiefel wider, als sie auf den Turbolift zuging, der sie zum Ersten Flügel des Archivs bringen sollte. Sie verschränkte die Arme und zappelte etwas herum, während der Turbolift sie leise summend in die oberste Etage hinauftrug.
    Sie fand Cilghal in einem kleinen Alkoven in den Untiefen der Regalreihen, wo sie an einem der Tische saß, umgeben von hohen Stapeln glühender blauer Datenbänder und -karten. Ihr glatter brauner Schädel war über einen antiken Text gebeugt, und ihre flossenartigen Hände waren in Handschuhe gehüllt, um das empfindliche alte Blatt Flimsi zu schützen. Als Jysella näher kam, schaute sie auf.
    »Jysella. Gerade rechtzeitig!«, rief sie. Ihre raue Stimme klang warm.
    Jysella schenkte ihr als Reaktion darauf ein schwaches Lächeln und rutschte auf den Stuhl ihr gegenüber. Obwohl dies die verabredete
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