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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen
Autoren: Christine Golden
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Zeit war, zu der sie sich treffen wollten, war offensichtlich, dass sich Cilghal bereits seit einer ganzen Weile hier aufhielt.
    »Ich.« Jysella seufzte und streckte die Hand nach einem Datapad aus, um es in ihren kraftlosen Fingern zu halten. »Verzeiht mir, Meisterin Cilghal. Ich weiß nicht einmal, wo ich damit anfangen soll, Euch zu helfen.«
    Cilghal musterte sie mitfühlend und drehte den Kopf ein wenig zur Seite, um Jysella mit einem einzelnen großen, kugelrunden Auge anzusehen. »Du weißt, dass jeder tut, was in seiner Macht steht. Für uns alle ist es wichtig, dass dein Bruder wieder gänzlich gesund wird - und dass wir verstehen, was mit ihm geschieht. Wir hoffen sehr, dass mit diesem
    Verstehen ein Heilmittel einhergeht und damit die Möglichkeit, über seine Freilassung aus dem Gewahrsam der Galaktischen Allianz zu verhandeln.«
    Jysella zuckte zusammen und strich sich eine Locke rötlich braunen Haars aus der Stirn, die dem improvisierten Haarknoten entfleucht war, den sie sich heute Morgen gesteckt hatte.
    »Ich weiß. Es. Es ist ärgerlich, dass das alles in den Augen der Öffentlichkeit bloß dazu dient, den Jedi zu schaden. Valin. Das hätte er niemals gewollt!«
    »Natürlich nicht«, beruhigte Cilghal sie. »Diese Angelegenheit fällt in keiner Weise auf deine Familie zurück, Jysella. Das Ganze ist lediglich ein tragischer und, wie ich hoffe, vorübergehender unerklärlicher Vorfall.«
    Cilghal klang absolut aufrichtig, und Jysella glaubte, dass die Mon-Calamari-Heilerin jedes Wort davon ernst meinte. Sie wusste, dass Cilghal bis zu einem gewissen Grad gegen die Vorstellung war, dass Jedi familiäre Bindungen besaßen. Und dennoch war sie Jysella gegenüber so freundlich und hilfsbereit. Das bedeutete ihr eine Menge.
    Trotzdem. Sie wünschte, Meister Skywalker wäre hier. Obwohl Luke alles getan hatte, was in seinen Möglichkeiten lag, um sicherzustellen, dass der Führungswechsel reibungslos verlief, hatte seine Abreise den Jedi-Orden in Aufruhr versetzt. Sie wusste, dass Meister Hamner sein Bestes tat, um in seiner undankbaren Rolle alles möglichst diskret zu handhaben, doch sie wusste auch, dass ihm damit kein Erfolg beschieden war. Das Letzte, was der Orden jetzt brauchte, war ein verrückter Jedi-Ritter, der herumlief und behauptete, dass die Leute nicht die waren, für die sie sich ausgaben.
    Jysella schloss einen Moment lang die Augen. Wieder verspürte sie den krank machenden Kummer, der sie überwältigt hatte, als ihr bewunderter großer Bruder sie angestarrt hatte und mit kalter Stimme wissen wollte: »Wo ist meine Schwester? Wo ist sie? Was hast du mit ihr gemacht?«
    Und jetzt war er in einem GA-Gefängnis in Karbonit eingefroren, außerstande, bei denen zu sein, die ihn liebten, ohne auch nur zu begreifen, dass jene, die ihn liebten, ihm zu helfen versuchten. Jysella. die die Kälte, die Valin umhüllte, mitfühlte, schlang die Arme um ihren eigenen Körper und zitterte leicht.
    Oh, Valin. Wenn du uns doch bloß sagen könntest, was passiert ist... Warum du Mom und Dad und auch mich angesehen und geglaubt hast, wir wären nicht wir selbst. Warum hast du uns nicht erkannt? Warum hast du mich nicht erkannt?
    Tränen sickerten unter ihren geschlossenen Lidern hervor, und sie strich sie wütend fort. Hör auf damit, 'Sella, ermahnte sie sich streng. Kummer und Sorge würden jetzt weder Valin noch dem Orden zugutekommen, sondern allein Besonnenheit und Wissen. Sie öffnete die Augen und griff nach dem Datapad, das sie eben beiseitegelegt hatte.
    »Das sieht nach einer sehr alten Aufzeichnung aus«, merkte sie an und hob den Blick, um Cilghal anzuschauen, »Habt Ihr irgendwelche Theorien, was.«
    Jysella spürte, wie alles Blut aus ihrem Gesicht entwich.
    Die Mon Cal war offenkundig mit dem alten Flimsi fertig und studierte jetzt aufmerksam die Informationen auf einem Datapad. Ihre großen Augen waren fest darauf gerichtet. Sie war so konzentriert, dass sie nicht einmal blinzelte. In dem Alkoven war es still, abgesehen von leisen Stimmen, die sich miteinander unterhielten, und dem Geräusch von Schritten in einiger Entfernung. Alles war so, wie es noch einen Moment zuvor gewesen war.
    Abgesehen davon, dass mit einem Mal alles - alles - verkehrt war.
    Valin hatte recht gehabt. Das erkannte sie jetzt.
    Jysella atmete rasch ein. Ihr Gegenüber sah aus wie Cilghal. Wer auch immer hierfür verantwortlich war, hatte kein Detail übersehen. Die Frau bewegte sich sogar wie die
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