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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen
Autoren: Christine Golden
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seinen Fangzähnen hervor, als er ihr beruhigend zuredete.
    »Ich weiß, ich weiß«, beteuerte Jysella mit einem Seufzen gegenüber dem Ramoaner. Seine kleinen Schweinsäuglein waren voller Mitgefühl. »Alle geben ihr Bestes. Das macht es bloß nicht leichter.«
    Bazel - »Barv«, wie sein kleiner Kreis enger Freunde ihn nannte - dachte darüber nach und nickte zustimmend. Er drückte ihre Schulter, legte all seine Anteilnahme in die Geste, und Jysella zwang sich, nicht zusammenzuzucken. In Gegenwart anderer Jedi neigte Bazel dazu zu vergessen, wie stark er war. Mit der kleinen Amelia allerdings, der jungen Kriegswaise, die Han und Leia Solo adoptiert hatten, ging der Ramoaner übertrieben sanft um. Amelia ließ sich häufig lachend und kichernd auf Barvs breiten Schultern herumtragen. Das kleine Mädchen war versessen auf alle, die zur »Einheit« gehörten, wie Barv, Yaqeel Saav'etu, Valin und Jysella sich selbst nannten.
    »Der große Kerl hat recht«, kommentierte Yaqeel, die auf Jysellas anderer Seite ging. »Unterschätze nicht, wozu eine
    Gruppe erfahrener Jedi imstande ist, wenn sie mit dem Rücken zur Wand stehen.«
    Wieder musste Jysella sich zwangen, nicht zusammenzuzucken, diesmal aufgrund der Kälte, die in den Worten der Bothanerin lag. Sie kannte sowohl Barv als auch Yaqeel schon seit langer Zeit. Zuerst waren sie Valins Freunde gewesen, doch sie nahmen auch Jysella mit Freuden in ihren Kreis auf, als sie älter wurde.
    Yaqeel benutzte Worte auf dieselbe kontrollierte, tödliche Weise wie ihr Lichtschwert. Normalerweise machten ihre bitteren, zynischen Kommentare, an die sie gewöhnt war, Jysella nicht das Geringste aus. Jetzt jedoch fühlte sie sich. wund. Als wäre ihr die emotionale Haut abgezogen worden, sodass ihr nun selbst die leichteste Brise Qualen bereitete.
    Barv grunzte gereizt, und Yaqeels Ohr zuckte unmerklich. Barv war davon überzeugt, dass die Jedi angestrengt daran arbeiteten, ein Heilmittel für Valins Zustand zu finden - nicht, um ihren eigenen Hals aus der Schlinge zu ziehen, sondern weil es richtig war, es zu tun. Weil es das war, was Jedi eben taten.
    Tränen der Dankbarkeit stachen in Jysellas Augen, als sie ihren Freund anlächelte. Yaqeels Ohren sackten leicht nach unten, ein Anzeichen dafür, dass Barvs schlichtes Vertrauen seine Wirkung auch bei ihr nicht verfehlte. Das war nicht ungewöhnlich. Jeder - nun, jeder abgesehen vom liebenswerten, etwas begriffsstutzigen Barv selbst - wusste, dass Yaqeel eine Schwäche für den »großen Kerl« besaß, und das konnte ihr niemand verübeln. Barv war unkompliziert und aufrichtig, mit einem Herzen so groß wie die Galaxis und einem unerschütterlichen Sinn für Recht und Unrecht.
    Jysella wollte ihm in dieser Sache verzweifelt glauben, doch die Furcht, die ihr einem Lebewesen gleich hinten am Gaumen
    flatterte, verhinderte das.
    »Wie auch immer, Liebes, wir wissen, dass deinem Bruder der Kopf am rechten Platz sitzt«, sagte Yaqeel in sanfterem Tonfall. »Was auch immer mit ihm passiert, ich bin davon überzeugt, dass es bloß vorübergehend ist. Du musst einfach damit aufhören, dir all diese Nachrichtenvids anzusehen. Die berichten alle bloß über das, was sich am spektakulärsten anhört. Und das ist für gewöhnlich nicht die Wahrheit.«
    Sie hatten den Tempeleingang erreicht. Einstmals war der Jedi-Tempel durch seine fünf Türme ins Auge gefallen, ein einzigartiges Merkmal der Skyline von Coruscant. Allerdings war während des Yuuzhan-Vong-Krieges vieles davon zerstört worden. Ein großer Teil des Tempelinneren war restauriert worden, um das alte Aussehen wiederherzustellen - in einigen Fällen bis hin zu den Marmormustern der Fußböden -, doch das Äußere, eine Ansammlung von Stein- und Transparistahlpyramiden verschiedener Größe, war ausfallend modern. Jysella stellte fest, dass sie die vertrauten Statuen von vier vormaligen Meistern vermisste, die früher am Haupteingang Wache gestanden hatten.
    Sie seufzte. Gerade, als sie sich umdrehte, um mit ihren Freunden zu sprechen, fand sie sich in einer fast erdrückenden Umarmung wieder. Trotz allem breitete sich ein Grinsen über ihre Lippen aus, und sie erwiderte Barvs Geste.
    »Danke, Barv«, hauchte sie mit dem letzten bisschen Luft, das noch in ihrer Brust zurückgeblieben war.
    Er ließ sie los, und sie rang nach Sauerstoff, während sie zu ihm emporlächelte. Dann umarmte Yaqeel sie, voller Zuneigung, mit leicht würzig duftendem Fell und von einem Mitgefühl
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