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Das Unsterblichkeitsprinzip

Titel: Das Unsterblichkeitsprinzip
Autoren: Jeffrey Lang
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»Das gilt auch für Sam«, sagte Picard. »Schade, dass Sie ihn nicht kennen gelernt haben, Data. Die von ihm erwähnte Gemeinschaft künstlicher Intelligenzen – das könnte alle Fragen beantworten, die Sie jemals in Hinsicht auf das Leben hatten.«
      »Es klingt faszinierend«, räumte Data ein. »Und vielleicht werde ich jenen künstlichen Intelligenzen eines Tages begegnen. Oder sie treten an mich heran. Derzeit aber bin ich mit dem zufrieden, was ich bin. Die Ereignisse der letzten Tage haben mich gelehrt: Ob ich nun alle Zeit der Welt habe oder sterbe, bevor es jemand erwartet – es kommt darauf an, nicht einen einzelnen Augenblick zu vergeuden.«
      Picard lächelte. »Eine Lektion sowohl für Sterbliche als auch für Unsterbliche?«
      »Ich denke schon, Sir.« Data zögerte und stellte dann die Frage, deren Antwort er bereits kannte. »Sind Sie ganz sicher, dass er fort ist, Captain?«
       »Professor Waslowick? Ja.« Picard gestikulierte wie ein Zauberkünstler, der eine Münze verschwinden ließ.
      »Verschwunden. Es fehlt kein Shuttle. Eine unbefugte Benutzung des Transporters lässt sich nicht feststellen. Es gibt keine Spur. Abgesehen von seinen übrigen Identitäten ist er vermutlich auch Prospero gewesen und hat sich einfach vom Schiff gewünscht. Es bringt Commander Riker zur Raserei.«
      »Es gibt Hinweise darauf, dass ihm mehr als nur eine Form fremder Technik zur Verfügung stand, Captain«, sagte Data und begann sich anzuziehen. »Meiner Ansicht nach sollte Commander Riker nicht glauben, versagt zu haben. Professor Waslowick versteht sich sehr gut darauf, einfach zu verschwinden.«
      »Ja«, bestätigte Picard. »Wer er jetzt wohl sein wird?«
      »Ich bedauere, dass wir es wahrscheinlich nie erfahren werden.«
      Picard nickte und Data glaubte, so etwas wie Wehmut im Gesicht des Captains zu erkennen. »Ich bin froh ihm begegnet zu sein. Er ist eine bemerkenswerte Person. Viele bemerkenswerte Personen«, fügte er hinzu. »Brahms, Leonardo, Alexander… Wer weiß wie viele andere? Ich bin sicher, das Universum wird erneut von dem Mann hören, der hinter all diesen Namen steckt.«
      Das Gespräch wurde unterbrochen, als sich die Tür öffnete.
      Bruce Maddox und Reg Barclay standen im Korridor. »Sind Sie angezogen?«, fragte Reg, obwohl daran kein Zweifel bestehen konnte. Data spürte den Grund für die Frage und nickte. Daraufhin traten die beiden Männer zur Seite, verbeugten sich halb und winkten. »Tadah.«
      Rhea stand dort, voll wiederhergestellt. Sie lächelte erfreut aber auch wenig verlegen angesichts des Aufhebens. Maddox und Barclay hatten ausgezeichneten Gebrauch gemacht von den Materialien in Datas Laboratorium – Rhea wirkte wieder völlig menschlich und sah fast genauso aus wie die Frau, der er vor einer knappen Woche begegnet war. Erst eine Woche ist vergangen, dachte er. Und jetzt kann ich mir kaum ein Leben ohne sie vorstellen. Es ist eine Wahl, die ich bald treffen muss. Oder schlimmer: Vielleicht kommt die Entscheidung nicht mir zu, sondern den Umständen.
      »Danke, vielen Dank«, sagte Rhea, und ihre Wangen röteten sich ein wenig. »›Ich möchte all den kleinen Leuten danken…‹«
      Barclay und Maddox wechselten einen verwunderten Blick, vielleicht deshalb, weil Rhea kleiner war als alle anderen Anwesenden.
      »Sie haben keinen Sinn für Humor«, sagte Rhea. »Oder Sie wissen zu wenig von Geschichte. Was mag der Fall sein?«
      »Humor«, sagte Data.
      »Geschichte«, meinte der Captain.
      »Ich habe nicht die geringste Ahnung, worum es geht«, ließ sich Bruce Maddox vernehmen.
      »Entschuldigen Sie, Commander«, sagte Rhea. »Das war gemein von mir – immerhin sind Sie sehr nett gewesen. Ich bitte um Verzeihung.« Sie trat an Maddox heran, stellte sich auf die Zehenspitzen und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. »Ich glaube, von jetzt an nenne ich Sie Onkel Bruce.«
      Sie griff nach seiner Hand und wandte sich Barclay zu. »Und Sie Onkel Reg.«
      »Absurd«, erwiderte Maddox, aber er lächelte.
      »Ich… ich habe keinen Kuss bekommen«, stotterte Barclay.
      Rhea kam der Beschwerde sofort nach, sehr zur Freude von Onkel Reg.
      »Ich stelle fest, dass Sie sich für zivile Kleidung entschieden haben«, sagte Maddox. »Lässt Starfleet nicht zu, dass Sie den Dienst fortsetzen?«
       Das Lächeln verschwand von Rheas Lippen. »Ich kann von Glück sagen, dass mich Starfleet nicht in eine Zelle steckt und den Schlüssel
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