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Das Unsterblichkeitsprinzip

Titel: Das Unsterblichkeitsprinzip
Autoren: Jeffrey Lang
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wegwirft. Es gibt Gesetze, die verbieten, dass jemand einfach so in die Rolle eines Offiziers schlüpft.«
      »Aber unter Berücksichtigung der besonderen Umstände meinte Admiral Haftel, wir könnten auf eine Anklage verzichten«, sagte Picard. »Für geleistete Dienste.«
      »›Für die Hilfe zu verhindern, dass wertvolle Ressourcen in die Hände von Personen fallen konnten, die eine mögliche Gefahr für die Föderation und ihre Verbündeten darstellten‹«, zitierte Rhea. »Mit den wertvollen Ressourcen bin natürlich ich gemeint.«
      »Verstehen Sie es nicht falsch«, sagte Maddox. »Es musste ein Protokoll angefertigt werden, aber die Formulierung wurde ganz bewusst unklar gehalten. Bitte lassen Sie mich noch einmal unseren Standpunkt verdeutlichen: Sie sind keine Sache, die irgendjemandem gehört.« Er richtete einen bedeutungsvollen Blick auf Data. »Diese Angelegenheit wurde bereits geklärt und man hat dabei die richtige Entscheidung getroffen.«
      Data lächelte. »Aber es gab Raum für Diskussionen, Commander. Wenn Sie später auf das Thema Ihrer Untersuchungen meiner Brüder zurückkommen möchten…«
      Maddox schüttelte den Kopf. »Das ist nicht nötig, Data. Ich glaube, ich habe erreicht, was ich erreichen wollte. Hier ist sie.« Er deutete auf Rhea. »Meine ›Nichte‹.«
      Data nickte. »Ich verstehe. Dr. Soong wäre sicher beeindruckt gewesen.«
      Daraufhin formten Maddox’ Lippen ein breites Lächeln –
      Data sah es bei ihm zum ersten Mal. »Bitte entschuldigen Sie uns jetzt. Ich glaube, Sie möchten sich um andere Dinge kümmern.«
       
     
      Data verbeugte sich dankbar, als Maddox und Barclay gingen. Der Captain ging zur Tür und wandte sich noch einmal Rhea zu, bevor er in den Korridor trat. »Admiral Haftel hat mich gebeten, Ihnen mitzuteilen, dass alle Ihre Personen betreffenden Dateien aus den Starfleet-Archiven entfernt werden. Es wird den Anschein haben, dass es durch ein ›Versehen‹ zu der Löschung kam.« Er lächelte schief.
      »Offenbar geschieht so etwas nicht zum ersten Mal. Als Gegenleistung könnten Sie vielleicht erklären, wie es Ihnen gelang, die Dateien in den Archiven unterzubringen.«
      »Selbstverständlich«, erwiderte Rhea. »Ich schreibe später einen entsprechenden Bericht für Sie. Und, Sir…« Sie schien noch etwas hinzufügen zu wollen, entschied sich dann aber dagegen. Picard spürte ihre Unschlüssigkeit, doch der Moment verstrich und er nickte zum Abschied. Die Tür schloss sich hinter ihm.
      Rhea trat vor und schlang die Arme um Datas Taille. Einige Sekunden lang standen sie dicht voreinander. Als sie zurückwich – Hüften und Beine berührten sich noch immer –, streckte Data die Hand aus, strich ihr über die Wange und freute sich über die Wärme der Haut. Er hatte sich alle Einzelheiten ihres Gesichts eingeprägt und stellte nun gewisse Unterschiede fest, aber nur einige wenige. So sehr er auch nach verräterischen Anzeichen Ausschau hielt: Nichts deutete darauf hin, dass die Haut künstlich war. Wie zuvor zeigte sich ein kleines Muttermal an der linken Nasenseite. Data fühlte sich versucht, es zu küssen, hielt sich aber zurück.
      »Ist alles in Ordnung mit dir?«, fragte er dann.
      »Ja«, erwiderte Rhea. »So viel harte Strahlung ist nicht gut für die Haut einer jungen Frau, aber Reg und Bruce haben ausgezeichnete Arbeit geleistet.«
      »Hat dir jemand von Waslowick erzählt?«
       »Dass er verschwunden ist?«, fragte Rhea. »Ja. Commander Riker wies mich auf dem Weg hierher darauf hin. Es überrascht mich nicht. Ich finde es schade, dass er es für nötig hielt, sich wieder in die Anonymität zurückzuziehen und allein zu sein.« Sie schüttelte den Kopf. »So viel Einsamkeit… Es ist nicht fair.« Sie ließ den Kopf sinken und stützte die Stirn an Datas Brust.
      Der Gedanke traf ihn härter, als er vermutet hätte. So viel Einsamkeit… Rhea sah erst nach einigen Sekunden zu Data auf, was ihm Zeit genug gab, sich eine ganze Ewigkeit der Isolation vorzustellen. Unbehagen erfasste ihn und er griff nach Rheas Hand. »Bleib bei mir.« Er zögerte, suchte nach geeigneten Worten. »Hier an Bord der Enterprise oder woanders. Der Ort spielt keine Rolle, solange wir zusammen sind.«
      Rhea musterte ihn stumm und Datas Unbehagen verstärkte sich. Dann beugte sie sich langsam vor und presste ihre Lippen auf seine. Einige Sekunden lang verharrten sie auf diese Weise und irgendwie gerieten seine Finger in ihr
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