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Das Unmoralische Angebot des Prinzen

Das Unmoralische Angebot des Prinzen

Titel: Das Unmoralische Angebot des Prinzen
Autoren: OLIVIA GATES
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gebracht“, erwiderte er lächelnd. „ Giusto, bellissima?“
    „Esatto. Ich muss ihn so genervt haben, dass er es schließlich akzeptierte, nur um seine Ruhe zu haben“, erzählte sie. „Was ich damals noch nicht wusste, war, wie hoch die Schulden meiner Familie wirklich waren.“
    „Ich könnte wetten, dass du sie zurückgezahlt hast.“
    Sie senkte den Blick. „Ja, aber es hat lange gedauert.“
    „Was hat es dich gekostet, bellissima ?“
    Konnte dieser Mensch Gedanken lesen? „Die Hochzeit mit einem Ekel.“
    „Du bist verheiratet?“, fragte er entsetzt.
    „Nein, grazie a Dio bin ich seit sechs Jahren geschieden.“
    Sofort wurde Durante wieder ruhiger. „War er reich?“
    „Widerlich reich.“
    „So reich wie ich?“
    „Oh, nein. Dein Reichtum ist ja schon nicht mehr feierlich.“ Er ging auf ihren Versuch, die Sache ins Humorvolle zu ziehen, nicht ein. „Du hast ihn geheiratet, damit er die Schulden deiner Familie bezahlt?“
    „Das war seine Idee. Ich habe als persönliche Assistentin für ihn gearbeitet, und er hat irgendwann ein Telefonat mitbekommen, in dem es um die Schulden ging. Danach hat er es benutzt, um mich unter Druck zu setzen.“
    „Warst du nicht an ihm interessiert?“
    „Nein. Es tat mir leid, dass ich nichts für ihn empfand, aber der Job war toll. Also hoffte ich, dass er sich in jemand anderen verliebt. Er hat mir weisgemacht, dass ich wahrscheinlich überhaupt nicht fähig bin, Leidenschaft zu empfinden, und dass es für mich besser sei, eine Partnerschaft einzugehen, die auf Respekt und Vertrauen gegründet ist. Romantische Liebe, sagte er, sei zum Scheitern verurteilt.“
    „Er hat dich ganz klassisch getäuscht“, vermutete Durante sofort.
    „Oh nein. Ich habe mir eingeredet, dass er recht hat. Außerdem lockte das Geld. Die Vorstellung, unsere Schulden alle auf einmal bezahlen zu können, war zu verführerisch. Ich war einfach gierig und blauäugig.“
    „Warst du nicht. Dieser Kerl war ein Bastard. Wie alt war er?“
    „Neununddreißig. Er war Witwer.“
    „Und du? Wie alt warst du? Zwanzig?“
    „Dreiundzwanzig“, gab sie zu.
    „Ich bin sicher, er hat keinen Cent deiner Schulden bezahlt“, sagte Durante hart.
    „Woher weißt du … Oh, natürlich, ich habe erzählt, dass er ein Ekel war.“
    „Ich kenne solche Männer“, erklärte er. „Sie üben Druck aus, locken mit Geld, und sobald sie dich haben, lassen sie dich spüren, wie sehr sie dich verachten. Was hat er dir angetan? Dich beschimpft, dich geschlagen?“
    Verblüfft sah Gabrielle ihn an. Sie hatte das Gefühl, er könnte bis auf den Grund ihrer Seele schauen. „Er … er hat …“, stammelte sie.
    „Er hat dich vergewaltigt?“
    Langsam schüttelte sie den Kopf. „Er hat versucht, mich in die Psychiatrie einweisen zu lassen.“

4. KAPITEL
    Bisher hatte Durante nicht gewusst, dass er zum Rächer werden konnte. Aber als er Gabrielle mit gesenktem Kopf dasitzen sah, erfasste ihn ein solches Bedürfnis, ihren Exmann zu ermorden, dass er erschrak.
    „Ich hoffe, du hast ihn angezeigt und er sitzt seine wohlverdiente Strafe ab“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    „Hm, um ehrlich zu sein, nein“, erwiderte sie, doch als sie seinen Blick sah, fügte sie schnell hinzu: „Er hat keine Macht mehr über mich. Schon auf dem Weg ins Krankenhaus habe ich die Scheidung in die Wege geleitet.“ Sie schloss kurz die Augen, dann fuhr sie fort: „Lass uns nicht mehr darüber sprechen. Es hört sich alles so furchtbar tragisch an, die Geschichte mit meinem Vater, dann der Tod meiner Mutter und jetzt noch meine missglückte Ehe. Ich hatte wirklich keine schlimme Kindheit, war gern auf dem Internat und auf dem College, und für das Desaster meiner Ehe bin ich zum Teil selbst verantwortlich. Meine Mutter ist gestorben, aber sie hat nicht lange leiden müssen. Ich hoffe also, dass ich nicht zu sehr auf die Tränendrüsen gedrückt habe.“
    Er musste lachen. „Du hast nicht den Eindruck erweckt, dass du vor Selbstmitleid zerfließt. Dafür hast du mich gelehrt, mein eigenes Leben von einer ganz anderen Seite zu betrachten. Anscheinend habe ich viel zu lange gedacht, meine kleinen Probleme seien das Wichtigste auf der Welt.“
    Sie schüttelte den Kopf und lächelte ihn an. „Ich dachte immer, höhere Wesen wie du hätten globale Herausforderungen zu bewältigen und keine ‚kleinen Probleme‘ zu lösen.“
    „Ach was, ich war gleichgültig und habe nur an mich gedacht“,
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