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Das Unmoralische Angebot des Prinzen

Das Unmoralische Angebot des Prinzen

Titel: Das Unmoralische Angebot des Prinzen
Autoren: OLIVIA GATES
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Ich übernehme das Reden.“
    Sofort schob Gabrielle sich ein frittiertes Stück Hummer in den Mund. „Ich dachte schon, du würdest mich im Angesicht der Köstlichkeiten verhungern lassen.“
    Er lachte. „Also, erzähl mir, weshalb du mit fünf Jahren nach Sardinien gekommen bist.“
    Sie kaute, seufzte genüsslich und lächelte ihn an. „Ich dachte, ich soll essen, und du redest. Zum Glück hat man mir nie verboten, gleichzeitig zu essen und zu reden.“ Sie nahm sich ein zweites Stück frittierten Hummer. „Um die Wahrheit zu sagen, haben mich meine Eltern einfach gepackt und mitgenommen.“
    Es fiel ihm immer schwerer, sie nicht zu berühren. Sie war so schön, so einladend sinnlich. Zu gern hätte er sie auf das Wangengrübchen geküsst. „Du weißt sicher, wie gern ich dich packen und mitnehmen würde“, murmelte er. Lauter fuhr er fort: „Weshalb seid ihr nach Sardinien ausgewandert?“
    Sie griff nach ihrem Champagnerglas. „Das ist eine lange Geschichte. Mein Vater war ein Geschäftsmann mit vielen Filialen in Italien und dem Mittelmeerraum. Als ich etwa fünf Jahre alt war, ging er pleite. Außerdem hatte er eine depressive Veranlagung. Keine Ahnung, ob der Bankrott diese Veranlagung noch verstärkt hat. Er ist gestorben, als ich elf war.“
    „Sicher hast du zu dieser Zeit bereits begriffen, wie die Dinge standen“, bemerkte Durante verständnisvoll.
    Sie nickte. „Allerdings.“
    „Und es geht dir immer noch nah.“
    Sie stellte ihr Glas ab. „Ich versuche, mich an die schönen Stunden mit meinem Vater zu erinnern, aber davon gab es nicht allzu viele. Als Kind habe ich immer gedacht, ich wäre schuld an seiner Traurigkeit.“
    Was sie sagte, berührte ihn tief, denn er hatte etwas ganz Ähnliches erlebt. „Wo war deine Mutter während dieser Zeit?“
    „Sie hat alles getan, um mich zu schützen, als die Depressionen meines Vaters schlimmer wurden und drohten, alles um ihn herum mit hinunterzuziehen. Die Bürde, die auf ihr lastete, war fast zu schwer für sie.“
    „Das heißt, du hast ein sehr gutes Verhältnis zu ihr?“
    Tränen stiegen Gabrielle in die Augen, und sie legte ein Stück Hummer, das sie gerade essen wollte, wieder zurück auf den Teller. „Wir standen uns sehr nah. Vor sieben Monaten ist sie gestorben.“
    Normalerweise war er jemand, der sich unbehaglich fühlte, wenn sein Gegenüber zu viele Gefühle zeigte. Doch das hier war anders. Durante sprang auf, kam zu ihr, zog sie hoch und nahm sie in die Arme. Im gleichen Moment spürte er etwas, worauf er vielleicht sein Leben lang gewartet hatte, ohne es zu wissen. Er war nicht mehr allein. Er konnte etwas von sich geben. Diese Frau bewirkte, dass er sich vorbehaltlos öffnen konnte.
    Sie lehnte den Kopf an seine Brust. Als er spürte, dass sie zitterte, strich er ihr liebevoll übers Haar. Er hatte sich so danach gesehnt, sie zu berühren, doch das, was er jetzt empfand, ging weit über das Erwartete hinaus. Und er wollte, dass sie ihm ihren Kummer vollständig anvertraute. Deshalb fragte er: „Warum ging dein Vater nach der Pleite nach Sardinien? Kam er von dort?“
    „Nein.“ Sie löste sich sachte von ihm und kehrte zurück zum Tisch. Auch Durante setzte sich wieder und winkte Giancarlo, damit der Hauptgang serviert wurde. „Dad hatte einen Freund“, fuhr sie fort, „der ihm Hilfe anbot. Er war der Meinung, dass es gut sei, wenn wir in der Nähe leben würden.“
    „Und? Hat dieser Freund euch geholfen?“
    „Ja, sogar sehr. Er zahlte Dads Schulden und versuchte alles, um ihm geschäftlich wieder auf die Füße zu helfen. Aber es nützte alles nichts. Nachdem mein Vater gestorben war, hat dieser Freund meine Ausbildung finanziert.“
    „Aber das war dir nicht recht“, erwiderte Durante. „Obwohl du den Mann gernhast.“
    Überrascht sah sie ihn an. „Wie hast du das herausgefunden?“ Sie wartete seine Antwort nicht ab. „Ja, ich habe ihn sehr gern. Aber ich stand in seiner Schuld, und das gefiel mir nicht. Ich habe gearbeitet, meine Miete bezahlt und meine Unkosten bestritten, aber er wollte nicht, dass ich mich um ein Stipendium bewerbe. Immerhin habe ich mit ihm vereinbart, dass ich meine Schulden zurückzahle.“
    „Doch er hat es verstanden, das immer weiter hinauszuzögern, nicht wahr?“, sagte Durante schmunzelnd.
    „Du scheinst Bescheid zu wissen“, antwortete Gabrielle. „Als ich zahlen wollte, hat er das Geld einfach nicht genommen.“
    „Ich bin sicher, du hast ihn schließlich doch dazu
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