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Das U-Boot-Phantom

Das U-Boot-Phantom

Titel: Das U-Boot-Phantom
Autoren: Jason Dark
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selbst der schwere Turm bewegte sich, so daß es aussah, als würde er zur Seite fallen.
    Doch erhielt sich.
    »Los!«
    Das eine Wort reichte aus. Die Männer, Suko und Darring an der Spitze, stürmten das Boot…
    ***
    Vincent van Akkeren war sich seiner Sache sicher gewesen. Er hatte darauf gewartet, daß die Tauchkammern geflutet würden, doch nun schien alles anders zu laufen. Vielleicht hätte ich in diesem Moment die Chance gehabt, ihn für immer zu erledigen, doch auch bei mir hatten die Vorgänge einen Überraschungseffekt ausgelöst.
    Van Akkeren sprang zurück. Dabei stieß er einen wütenden Laut aus und wollte in der Torpedokammer verschwinden. Ich hockte noch immer auf dem Rohr, sah van Akkeren laufen und holte meinen Bumerang hervor. Jetzt oder nie. Eine Silberkugel würde er überstehen, aber der Bumerang war eine wesentlich stärkere Waffe.
    Im Sitzen holte ich aus. Es war nicht einfach, weil ich fast zur Seite kippte.
    Dann schleuderte ich die Waffe.
    In einer schrägen Linie und fast wie ein Messer jagte sie hinter dem flüchtenden van Akkeren her. Er konnte nie so schnell sein, wie der Bumerang flog, aber er besaß einen dämonischen Sinn für Gefahren, denn plötzlich, das bekam ich gerade noch mit, warf er sich mit einem Hechtsprung zu Boden und tauchte irgendwo unter, so daß die silberne Banane ihn nicht erwischen konnte. Statt dessen schlug sie gegen den Boden, ich hörte den Aufprall wie einen dumpfen Glockenklang. Was sollte ich tun, van Akkeren verfolgen oder mich um Sir James kümmern? Beide waren wichtig, in diesem Fall aber setzte ich die Prioritäten bei meinem Chef. Es dauerte mir viel zu lange, bis ich es geschafft hatte, die Stricke zu lösen. Als sie endlich fielen, stand ich vor der Rohrmündung, und Sir James rutschte mir wie ein kleines Kind in die Arme. Ich drehte ihn vorsichtig herum, so daß er mit den Beinen auf dem Boden stand. Er starrte mich an.
    Seine Brille hatte er verloren. Noch nie hatte ich seine Augen aus einer so dichten Entfernung gesehen. Nahm er mich überhaupt wahr, oder befand er sich noch in einer anderen Welt?
    »Sir?« sprach ich ihn an.
    Der Superintendent gab keine Antwort. Er wurde schwer auf meinem Arm, aber ich wollte ihn aus dieser verdammten Höhle heraushaben, wuchtete ihn über meine Schulter und machte mich auf den Rückweg. Von Vincent van Akkeren hörte ich nichts mehr. Auch als ich voller Wut nach ihm schrie, gab er keine Antwort.
    Dafür klangen mir aus dem oberen Teil des Bootes Schüsse entgegen. Ich unterschied deutlich den Klang und wußte, als ich den einer Beretta hörte, daß Suko eingegriffen hatte…
    So war es auch. Mit Suko und Captain Darring an der Spitze stürmten die Männer das Boot und trafen natürlich auf Widerstand. Die Teuflischen hatten sich in der Zentrale versammelt, um den Tauchvorgang einzuleiten. Dazu aber sollte es nicht mehr kommen. Suko und die Soldaten kamen über sie wie Blitze aus heiterem Himmel. Schüsse fielen.
    Auch Suko mischte mit, denn sie hatten es mit vier Gegnern zu tun, die nur durch geweihte Silberkugeln erledigt werden konnten. Zum erstenmal erlebte auch Captain Darring, was es heißt, gegen andere Geschöpfe zu kämpfen. Er bekam große Augen, hielt seine Männer zurück und sah auch, wie die Höllenwesen unter den Schlägen der Dämonenpeitsche zu Staub wurden.
    »So«, sagte Suko. »Das war es!«
    Darring schüttelte den Kopf. »Unbegreiflich«, flüsterte er, »so etwas glaubt mir keiner.«
    »Sie brauchen darüber ja nicht zu reden. Und ihr auch nicht!« wandte sich der Inspektor an die Männer des Sondertrupps. Die Leute nickten.
    »Jetzt zu Sir James und John Sinclair!«
    »Hoffentlich finden wir sie!« sagte Darring. Suko war schon weg!
    ***
    Ich kletterte ächzend die Leiter hoch, den Superintendenten auf der linken Schulter. Nur mit einer Hand konnte ich mich festklammern und mußte gestehen, daß mein Chef einige Pfunde zuviel mit sich herumtrug. Ich würde ihm eine Abmagerungskur vorschlagen.
    Etwas blendete mich. Von oben her fiel der Strahl einer Lampe direkt in mein Gesicht.
    Ich dachte an van Akkeren, aber es war Suko, der mich gefunden hatte.
    »Verdammt, John, da bist du!«
    »Und wie.«
    »Warte, ich helfe dir!«
    Mit der Unterstützung meines Freundes klappte es besser. Suko nahm sich unseres Chefs an und schleppte ihn durch die Gänge. Ich ging mit weichen Knien hinter den beiden her, sah fremde Gesichter, bewaffnete Männer und erkannte plötzlich Captain Darring, der mich
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