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Das U-Boot-Phantom

Das U-Boot-Phantom

Titel: Das U-Boot-Phantom
Autoren: Jason Dark
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geschah, als ich die letzte Sprosse erreicht hatte.
    Ich handelte automatisch, denn ich brauchte einen Gegenstand, den ich zwischen Deckel und Rand klemmen konnte.
    Sicherheitshalber hatte ich meinen Bumerang mitgenommen, und als der Deckel fiel, kantete ich die silberne Banane und legte sie auf den Rand, so daß der Lukendeckel nicht geschlossen werden konnte, sosehr van Akkeren auch fluchte.
    Jetzt konnte er nicht tauchen. Es sei denn, er ließ das Boot voll Wasser laufen.
    Sekundenlang geschah nichts. Nur aus dem Innern des Bootes vernahm ich ein Poltern, was immer es auch bedeuten mochte. Vielleicht hetzte er schon weiter.
    Jetzt versuchte ich, den Deckel von außen zu öffnen. Ich klemmte meinen linken Ellbogen in den Zwischenraum und drückte. Er sprang förmlich in die Höhe.
    Ich wußte nicht, ob van Akkeren bewaffnet war und mich mit einem Kugelhagel empfangen würde, deshalb war ich vorsichtig und kletterte noch nicht weiter.
    Er selbst kam nicht. Auch keine Kugeln. Dafür schickte er seine Diener. Die beiden Teuflischen wollten mir ihre Finger ins Gesicht graben. Ich aber nahm den Kopf zur Seite, packte den ersten, zog ihn hoch und schleuderte ihn an mir vorbei. Unter mir landete er krachend auf Deck. Der zweite tauchte wieder unter. Damit deckte er mich praktisch gegen aus der Tiefe hochfliegende Kugeln, so konnte ich es riskieren und ebenfalls über den Rand klettern.
    In U-Booten bin ich zwar noch nicht oft gewesen, aber ich kenne diese Stangen, an denen sich die Soldaten bei Feindsicht herunterschwingen, damit schnell getaucht werden kann.
    Ich hatte die silberne Banane noch soeben wegstekken können. Dann mußte ich mit beiden Händen zugreifen, bekam die Stange auch zu packen und spürte an meinen Handflächen den Schweiß und die Glätte des Rohrs. Viel schneller als gewollt, jagte ich in die Tiefe. Van Akkerens Diener war gesprungen. Er richtete sich soeben wieder auf, als ich in seinem Nacken landete.
    Mein Gewicht preßte ihn wieder gegen die Erde. Damit war er nicht erledigt.
    Das schaffte ich mit einer Silberkugel. Ein rascher Blick in die Höhe zeigte mir, daß die Luke zugefallen war. Eigentlich waren wir tauchbereit, doch ich war allein in der Zentrale. Um meine Lippen huschte ein hartes Lächeln, als ich die Beretta nachlud.
    Ich nahm auch das Kreuz und hängte es gut sichtbar vor meine Brust. Wenn es nach mir ging, würde das Boot nicht mehr verschwinden. Wo befand sich van Akkeren? Wo steckte Sir James, wenn er noch lebte? Und wie viele der Teuflischen befanden sich nach wie vor noch auf dem Boot?
    Im Augenblick sah ich keine. Die Beleuchtung war den Umständen entsprechend. Jemand, der sich hier unten auskannte, fand sich zurecht. Ich weniger, holte deshalb meine kleine Leuchte mit der Halogenkraft hervor und strahlte um mich.
    Es hielt sich tatsächlich niemand in der Nähe auf. Schräg vor mir sah ich einen offenen Durchgang, der tiefer in den Bauch des Bootes hineinführte. Das mußte van Akkerens Weg gewesen sein. Ich rief mir seine Worte wieder zurück ins Gedächtnis. Er hatte Sir James an ein Torpedorohr gebunden. Soviel mir bekannt war, befanden sich die Torpedokammern am Bug eines U-Boots.
    Das war der Weg!
    Daß er mit bösen Überraschungen gespickt war, davon ging ich aus, als ich mich in Bewegung setzte, den Kopf einzog und durch das offene Luk schritt.
    Dahinter wurde es eng. Wenige Schritte später hielt mich eine weitere Tür auf. Ich gab nicht acht und stieß mit dem Kopf gegen die unter der Decke entlanglaufenden Rohre. An den Wänden brannten grau wirkende Lampen. Sie gaben ein Licht ab, das manchmal mehr Schatten als Helligkeit besaß.
    Mit der Linken öffnete ich die Tür. In der Rechten hielt ich die Beretta - und schaute in einen leeren Raum. Ich sah mehrere Pritschen, allerdings zu wenig, als daß die Besatzung hier hätte schlafen können. Wahrscheinlich hatten hier die Offiziere geruht. Zwei Sekunden später lernte ich die Akustik eines U-Bootes kennen. Die scharfe, wütend klingende Stimme schien aus zahlreichen Löchern und Öffnungen zu dringen, und schon beim ersten Wort hatte ich van Akkerens Organ erkannt.
    »Keinen Schritt weiter, Sinclair, sonst ist dein Chef zerfetzt!«
    ***
    Sie hatten Hubschrauber genommen, die kleinen, schnellen, wirbelnden Libellen. Darring hatte seine besten Leute eingespannt, wie er sagte. Sie waren auf drei Maschinen verteilt, als sie in Richtung Osten flogen. Die Männer waren schwer bewaffnet. Suko hatte ihnen noch einmal
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