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Das Spiel geht weiter

Das Spiel geht weiter

Titel: Das Spiel geht weiter
Autoren: Nora Roberts
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Erleichterung die Augen. »Ich dachte, ich hätte sie verloren. Es ist nämlich meine Arbeit.«
    »Sie ist hier in Sicherheit, und dort im Schrank hängt ein Bademantel.«
    Darcy räusperte sich. So nett er auch sein mochte – sie war allein mit diesem Fremden in einem sehr sinnlich ausgestatteten Schlafzimmer. »Ich weiß es zu schätzen. Aber ich sollte mir ein Zimmer nehmen. Wenn ich einen kleinen Vorschuss auf das Geld bekommen könnte, wäre ich in der Lage, mir ein Hotel suchen.«
    »Stimmt mit diesem hier irgendetwas nicht?«
    »Mit diesem was?«
    »Mit diesem Hotel«, sagte er mit – wie er fand – bewundernswerter Geduld. »Diesem Zimmer.«
    »Nein, natürlich nicht. Es ist wundervoll.«
    »Dann machen Sie es sich bequem. Betrachten Sie das Zimmer für die Dauer Ihres Aufenthalts …«
    »Was? Wie bitte?« Sie setzte sich noch ein bisschen aufrechter hin. »Ich kann dieses Zimmer haben? Ich kann einfach … hierbleiben?«
    »Das ist die übliche Behandlung für Leute mit einer ausgeprägten Glückssträhne. Sie haben sich qualifiziert.«
    »Wirklich?«
    »Die Geschäftsleitung hofft, dass Sie einen Teil Ihres Gewinns wieder in den Topf zurückwerfen. An den Spieltischen, in den Geschäften. Das Zimmer, Ihr Essen und Ihre Getränkekosten gehen auf Kosten des Hauses.«
    Sie rappelte sich von dem Bett auf. »Ich bekomme all das gratis, weil ich Geld gewonnen habe?«
    Ein Grinsen blitzte in seinem Gesicht auf, schnell und nur ein ganz kleines bisschen lauernd. »Ich möchte zumindest die Chance haben, etwas davon zurückzugewinnen.«
    Verflixt, sah er gut aus. Wie ein Romanheld. Dieser Gedanke schoss ihr völlig unvermittelt durch den Kopf. »Scheint fair zu sein. Vielen, vielen Dank, Mr. McBlade.«
    »Nicht McBlade«, korrigierte er sie, während er die Hand nahm, die sie ihm hinhielt. »Mac. Mac Blade.«
    »Oh! Ich fürchte, ich kann noch immer nicht richtig zusammenhängend denken.«
    »Wenn Sie etwas gegessen und sich ausgeruht haben, werden Sie sich besser fühlen.«
    »Ganz bestimmt.«
    »Und morgen früh, sagen wir um zehn, unterhalten wir uns dann ein bisschen. In meinem Büro.«
    »Ja, morgen früh.«
    »Willkommen ins Las Vegas, Miss Wallace«, sagte er und wandte sich einer breiten Treppe zu, die hinunter in den Wohnbereich führte.
    »Danke.« Mit zitternden Beinen folgte sie ihm zu dem Treppengeländer. Als sie auf den in Smaragdgrün und Saphirblau gehaltenen Wohnbereich hinunterschaute, deren leuchtende Farben durch Möbel in schwarzem Ebenholz noch betont wurden, stockte ihr der Atem. Sie schaute ihm nach. »Mr. Blade?«
    »Ja?« Er wandte sich um und schaute zu ihr hinauf. Sie sah aus wie ein verlorenes Kind.
    »Was soll ich mit all dem Geld bloß machen?«
    Er zeigte wieder dieses umwerfende Lächeln. »Da wird Ihnen schon etwas einfallen. Ich würde an Ihrer Stelle auf jeden Fall Buch führen über die Ausgaben.« Mit diesen Worten drückte er einen Knopf und verschwand in einem privaten Aufzug.
    Als die Lifttüren zugeglitten waren, ließ Darcy sich auf den Boden sinken und schlang die Arme um die Knie. Wenn dies hier ein Traum war oder vielleicht eine Halluzination, hervorgerufen durch Stress oder einen Sonnenstich, so hoffte sie, es möge nie mehr enden.
    Sie war nicht nur einfach entkommen. Sie war frei.

2. K APITEL
    Die Seifenblase platzte auch am nächsten Morgen nicht. Darcy erwachte abrupt um sechs Uhr aus dem Schlaf und sah verwirrt zu ihrer Reflektion in dem Spiegel über dem Bett hoch. Vorsichtig hob sie eine Hand an die Wange, nur zum Test. Sie spürte und sah ihre Finger, folgte ihnen mit dem Blick hinauf zur Stirn und an der anderen Seite wieder hinunter.
    Wie seltsam es auch sein mochte, es war real. Sie hatte sich bisher noch nie in der Horizontalen gesehen. Sie sah so … so anders aus, fand sie, lang ausgestreckt in dem riesigen, zerwühlten Bett, umgeben von einem Berg weicher Kissen. Und sie fühlte sich auch so anders. Wie viele Jahre war sie Morgen für Morgen in dem schmalen Bett aufgewacht, das seit ihrer Kindheit ihre Zuflucht gewesen war?
    Dahin würde sie nie mehr zurückkehren müssen.
    Allein dieser Gedanke, die Tatsache, dass sie sich nie wieder an diese unbequeme Matratze würde gewöhnen müssen, ließ eine Welle ungeheuren Glücks über ihr zusammenschwappen. So mitreißend, dass Darcy in helles Lachen ausbrach und nicht mehr aufhören konnte, bis sie außer Atem war.
    Sie rollte sich quer über das breite Bett, von einem Ende zum anderen, strampelte mit
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