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Das Spiel geht weiter

Das Spiel geht weiter

Titel: Das Spiel geht weiter
Autoren: Nora Roberts
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den Füßen in der Luft und umarmte die Kissen. Und da das immer noch nicht reichte, begann sie auf dem Bett herumzuhüpfen.
    Als sie wirklich um Luft ringen musste, ließ sie sich einfach fallen und schlang die Arme um die angezogenen Knie. Sie trug eine seidene Pyjamajacke in einem reizvollen Rosa. Es war eins der Teile ihrer Grundausstattung, die kurz nach dem Abendessen eingetroffen war. Alles kam aus der Boutique im Erdgeschoss und war ein Geschenk des Hauses.
    Sie würde sich nicht einmal Sorgen darum machen, dass der umwerfende Mac Blade ihr die Dessous gekauft hatte. Nicht, wenn es sich dabei um so wunderschöne Wäsche handelte.
    Darcy sprang auf, um die Suite zu erforschen. Am Abend zuvor war sie noch so erschlagen gewesen, dass sie sich einfach wieder ins Bett gelegt hatte.
    Sie griff nach einer Fernbedienung und begann wahllos Knöpfe zu drücken. Die blau schimmernden, bodenlangen Vorhänge öffneten und schlossen sich wie von Geisterhand. Nachdem Darcy sie wieder aufgezogen hatte, sah sie, dass sie ein Fenster mit Blick auf ganz Las Vegas hatte.
    Jetzt lag alles in gedämpftem Grau und Blau da, eingehüllt in die sanfte Morgendämmerung der Wüste, die sich gerade Bahn brach. In welchem Stockwerk werde ich hier wohl sein? fragte Darcy sich. Im zwanzigsten? Dreißigsten? War eigentlich auch egal. Darcy fühlte sich wie auf dem Gipfel der Welt.
    Nachdem sie einen anderen Knopf gedrückt hatte, öffnete sich eine holzgetäfelte Wand und gab den Blick auf einen Fernseher, einen Videorekorder und eine Stereoanlage frei. Sie probierte mehrere Knöpfe durch, bis es ihr gelang, den Raum mit Musik zu füllen, dann rannte sie die Treppe nach unten.
    Sie öffnete alle Vorhänge, roch an den Blumen, setzte sich in jeden Sessel und auf jedes Sofa. Sie bewunderte den Kamin und das große schneeweiße Piano. Und weil niemand da war, der ihr das Spielen verbot, setzte sie sich auf den Klavierschemel und spielte die erste Melodie, die ihr in den Sinn kam.
    »›La vie en rose‹«. Darcy lachte laut und herzhaft auf.
    Hinter einer glänzenden Bar entdeckte sie einen kleinen Kühlschrank und kicherte wie ein Schulmädchen, als sie sah, dass er mit zwei Flaschen Champagner bestückt war. Zu der Musik, die aus der Stereoanlage tönte, tanzte sie aus dem Wohnraum ins Bad. Dort fand sie ein Telefon und einen in die Wand eingelassenen Fernseher sowie eine Reihe hübscher Toilettenartikel, die in einer Schale aus Porzellan arrangiert waren.
    Nachdem sie ihre Besichtigungstour beendet hatte, lief sie summend wieder nach oben in ihr Schlafzimmer. Das Hauptbad, das vom Schlafzimmer abging, war eine Symphonie für die Sinne, angefangen vom Whirlpool bis hin zu der hell erleuchteten Spiegelwand. Der Raum war größer als ihr ganzes Apartment. Allein hier könnte ich glücklich und zufrieden leben, dachte sie. Auf einem Regal neben der Badewanne standen üppige grüne Pflanzen.
    Im angrenzenden Ankleideraum hing ein flauschiger Bademantel für sie bereit. Pantoffeln mit dem »Comanche«-Logo standen unter einem eleganten Stuhl. Auf einem kleinen Tischchen stand eine zierliche Vase mit frischen Blumen. Es war die Art von üppigem Luxus, den Darcy bisher nur aus Büchern und Zeitschriften oder Filmen kannte. Jetzt, da der erste Adrenalinstoß nachließ, fragte Darcy sich, ob hier kein Irrtum vorlag.
    Wie war so etwas möglich? Die Umstände, wie sie nach ihrer langen Fahrt hierher in diese Stadt gekommen war, verwischten sich in ihrer Erinnerung. Nur einige Fetzen konnte sie klar ausmachen – die blitzenden Lichter des Automaten, ihr hämmernder Puls, das verboten attraktive Gesicht von Mac Blade.
    Sie biss sich auf die Unterlippe, griff nach dem Telefon und wählte die Nummer des Zimmerservice.
    »Zimmerservice. Guten Morgen, Miss Wallace.«
    »Oh.« Sie sah über ihre Schulter, ob nicht vielleicht jemand sie beobachtete. »Ich wollte nur fragen, ob ich vielleicht eine Tasse Kaffee haben könnte.«
    »Selbstverständlich. Frühstück auch?«
    »Ja, gut.« Sie wollte nicht unbescheiden sein. »Vielleicht ein Muffin, wenn das geht.«
    »Ist das alles?«
    »Ja, es wäre nett.«
    »Wir bringen Ihnen das Frühstück sofort hoch. Vielen Dank, Miss Wallace.«
    »Keine Ursache, äh … ich danke Ihnen.«
    Sobald sie aufgelegt hatte, eilte Darcy ins Schlafzimmer, schaltete die Stereoanlage aus und den Fernseher an. Vielleicht brachten sie ja in den Nachrichten etwas über eine Massenepidemie, bei der Halluzinationen auftraten.
    Mac war in
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