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Das Spiel geht weiter

Das Spiel geht weiter

Titel: Das Spiel geht weiter
Autoren: Nora Roberts
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auch meine Wohnung aufgeben müssen. Geld war ein Problem. Meine Eltern hatten keine große Versicherung, und das Haus war noch nicht abbezahlt. Und die Rechnungen …« Sie zuckte die Schultern. »Auf jeden Fall, ohne Gehalt wäre ich nicht in der Lage gewesen, Miete zu zahlen. Selbst gespart hatte ich auch nicht viel. Ich fürchte, leider bin ich nicht sehr gut im Haushalten.«
    »Geld dürfte in Zukunft kein Problem mehr für Sie sein«, erinnerte er sie. Er wollte sie wieder lächeln sehen.
    »Ich verstehe immer noch nicht, wie Sie mir so einfach fast zwei Millionen Dollar geben können.«
    »Sie haben diese zwei Millionen Dollar gewonnen. Schauen Sie.« Er nahm sie bei der Hand und zog sie so weit herum, bis sie die Monitore sehen konnte. »Die Leute gehen an die Spieltische, jede Stunde, jeden Tag. Manche gewinnen, andere verlieren. Wieder andere spielen nur zum Spaß, zu ihrem Vergnügen. Dann gibt es die, die auf den großen Gewinn hoffen. Nur ein Mal. Sie gehen auf volles Risiko oder spielen nach System.«
    Sie schaute fasziniert auf die Bildschirme. Alles bewegte sich, aber stumm. Karten wurden gegeben, Chips wurden gestapelt, wurden weggezogen oder eingesammelt. »Und Sie? Gehen Sie auf volles Risiko?«
    »Oh, manchmal. Und ab und zu spiele ich auch nach System.«
    »Es sieht wie in einem Theater aus«, murmelte sie.
    »Das ist es auch. Ohne Pause. Sagen Sie, haben Sie einen Anwalt?«
    »Einen Anwalt?« Das amüsierte Interesse, das in ihren Augen aufgeleuchtet war, erlosch. »Brauche ich denn einen Anwalt?«
    »Ich würde es empfehlen. Sie bekommen in Kürze sehr viel Geld. Als Erstes hält der Staat seine Hand auf. Und in dem Moment, in dem die Medien mit Ihrer Geschichte voll sind, werden Sie entdecken, dass Sie Freunde haben, von denen Sie noch nie gehört haben. Und man wird Ihnen todsichere Investitionen anbieten. Sie ahnen gar nicht, was da alles aus dem Gebüsch kriechen wird.«
    »Medien? Presse? Fernsehen? Ach du meine Güte, nein, das kann ich nicht«, rief sie und sprang auf. »Ich werde nicht mit den Reportern reden.«
    Er unterdrückte einen Seufzer. Ja, diese hier konnte dringend eine Hand gebrauchen, um ihr aus dem dunklen Wald herauszuhelfen. »›Junge, verwaiste, sich in Geldnöten befindende Bibliothekarin aus Kansas spaziert ins ›Comanche‹ von Vegas und steckt ihren letzten Dollar …‹«
    »Es war nicht mein letzter«, korrigierte sie ihn.
    »Aber Ihr vorletzter. ›… steckt ihren letzten Dollar in den Einarmigen Banditen und gewinnt 1,8 Millionen Dollar.‹ Herzchen, die Presse wird sich die Finger nach einer Schlagzeile wie dieser lecken.«
    Natürlich hatte er recht. Sie wusste es ja selbst. Eine wunderbare Story, eine, wie sie sie selbst gern geschrieben hätte. »Ich will aber nicht, dass das bekannt wird. Auch in Trader’s Corner gibt es Zeitungen und Fernsehen.«
    »Kleinstadtmädchen macht das große Glück«, sagte er, ohne sie aus den Augen zu lassen. Und plötzlich bemerkte er, dass da noch etwas anderes war, das diese Panik in ihren Blick gebracht hatte. »Man wird wahrscheinlich sogar eine Straße nach Ihnen benennen«, warf er lässig dahin.
    »Ich will nicht, dass sie es erfahren. Ich habe Ihnen nicht alles erzählt.« Da sie nur darauf hoffen konnte, dass er ihr helfen würde, setzte sie sich wieder. »Ich habe Ihnen den Hauptgrund für mein Weggehen nicht erzählt«, gestand sie. »Es gibt da einen Mann. Gerald Peterson. Seine Familie ist in Kansas sehr einflussreich. Sie besitzen viel Grund und mehrere Unternehmen. Gerald wollte mich aus irgendeinem Grund unbedingt heiraten. Er bestand darauf.«
    »Auch in Kansas sind die Frauen doch frei, um Nein sagen zu können, oder?«
    »Ja, natürlich.« Es hörte sich so einfach an, wie er es sagte. Wahrscheinlich hielt er sie für eine dumme Gans. »Aber Gerald bekommt immer, was er will.«
    »Und er will Sie«, vermutete Mac.
    »Na ja. Ja. Zumindest scheint er sich das einzubilden. Meine Eltern waren natürlich hocherfreut, dass er sich für mich interessierte. Ich meine, wer würde schon auf die Idee kommen, dass sich ein Mann wie er für mich interessieren könnte?«
    »Soll das ein Scherz sein?«
    Sie blinzelte. »Was?«
    »Geschenkt.« Er machte eine wegwerfende Handbewegung. »Dann wollte Gerald Sie also heiraten, und wenn ich Sie recht verstanden habe, wollten Sie das aber nicht. Und dann?«
    »Vor ein paar Monaten willigte ich ein. Es schien das einzig Logische zu sein, weil er ja sowieso davon überzeugt war,
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