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Das Spiel des Schicksals

Das Spiel des Schicksals

Titel: Das Spiel des Schicksals
Autoren: L. R. Powell
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leer.
    »Ich … ich habe schon eine«, stotterte sie.
    »Aber natürlich!« Er lachte entzückt. »Von jetzt an gehört sie dir. Dies ist dein Spiel! Die richtige Karte für die richtige Aufgabe, wie ich euch in Yggdrasils Schatten versprochen habe. Seht her!«

    Bei seinen Worten rollten vier Gegenstände aus Metall durch das Gras zu ihren Füßen: vier Würfel, diesmal mit einem silbernen Rad auf allen Seiten, bereit, sie über die Schwelle in ihre Spielzüge zu geleiten.
    »Aber denkt immer daran: Eine Karte hat zwei Gesichter, ein Würfel vier oder sechs. Ein Mensch – unzählige … Und alle haben ihren Platz im Spiel.«
    Wie auf Kommando erhob sich Applaus, das auf – und abbrandende Donnern von Tausenden und Abertausenden Händen. Der Klang schien aus weiter Ferne zu kommen. Und plötzlich war Cats Karte von Farben und Formen erfüllt, bis sie endlich wieder in das strenge Gesicht der Frau mit dem Schwert und der Waage schaute.
    Auch Toby, Flora und Blaine starrten gebannt auf ihre Preise. Cat sah, dass Blaine den Ritter der Stäbe umklammert hielt und Flora die Acht der Schwerter. Toby hielt den Wagen in der Hand, den Trumpf des Heldentums … Und um ihren Kreis des Schweigens begannen die Schatten des Arkanums zu wirbeln.
    »Endlich«, sagte der Lord des Chaos mit breitem Lächeln und Augen, aus denen ein blaues Feuer blitzte. »Endlich kann das wahre Spiel der Trümpfe beginnen.«

ANMERKUNG DER AUTORIN
    Man vermutet, dass Spielkarten irgendwann im 14. Jahrhundert aus dem Osten nach Europa kamen. Es gibt viele Theorien über die Beziehung moderner Spielkarten zu Tarotkarten, und ich habe einige der aufregendsten in meiner Geschichte verarbeitet. Inspiriert wurde ich unter anderem von einer Variante des Tarotspiels, in der die Karte des Narren den Spieler von den Regeln des Spiels freistellt.
    Das Rider-Waite-Tarotspiel ist vermutlich das bekannteste unter den klassischen Tarotdarstellungen. Die Illustrationen der Großen Arkana basieren auf Spielkarten aus der frühen Renaissance, die sich wiederum auf mythologische, religiöse und heraldische Motive beziehen. Die Szenen in den Kleinen Arkana leiten sich aus Symbolen der traditionellen Wahrsagung und des Okkultismus ab. Diese Karten bilden die Grundlage für diejenigen, die im Spiel der Trümpfe verwendet werden.
    I Trionfi, ein Gedicht des italienischen Gelehrten und Poeten Petrarca, der im 14. Jahrhundert lebte, beschreibt die Trümpfe der Liebe, der Keuschheit, des Todes, des
Ruhms, der Zeit und der Ewigkeit ganz ähnlich den Allegorien der Trümpfe im Temple House. Man debattiert noch heute über eine mögliche Verbindung zwischen Petrarcas Gedicht und den frühen Tarotkarten.
    Fortuna und ihr Rad sind altbekannte und immer wiederkehrende Motive in der Geschichte der Menschheit. Die lateinischen Sinnsprüche des Magiers und des Königs der Schwerter und auch die Inschrift auf dem Trumpf der Zeit stammen aus einer Rede an Fortuna – De Consolatio Philosophiae (Trost der Philosophie) – von Boethius aus dem 6. Jahrhundert. Der Vers am Anfang des Buchs wurde dem Codex Buranus entnommen, auch bekannt als Carmina Burana, einer Sammlung von Gedichten und Liedern aus dem 13. Jahrhundert, die 1936 von dem Komponisten Carl Orff vertont wurde. Darüber hinaus habe ich mehrere literarische und mythologische Quellen genutzt, unter anderem Jorge Luis Borges Lotterie in Babylon (1941) für die Erzählung des Gehängten über die Anfänge des Spiels.
    Der Schriftsteller Italo Calvino beschreibt Tarotkarten als einen »Apparat zum Geschichtenerzählen«. Lässt man alle Spekulationen und jeglichen Aberglauben beiseite, ist das wohl ihre wahre Magie.

    Laura Powell, 2009

DANKSAGUNG
    Entgegen der allgemeinen Überzeugung werden Bücher nicht in aller Abgeschiedenheit geschrieben. Es gibt einige Menschen, denen ich für die Entstehung dieses Buches Dank sagen möchte.
    Meiner Agentin Sarah Molloy, für ihre unerschütterliche gute Laune, ihre Geduld und ihre Begeisterung.
    Meinen Verlegerinnen Kirsty Skidmore und Sarah Lilly und ihrer »triumphalen« Bande bei Orchard Books.
    Allen Leuten – ihr wisst schon, wen ich meine –, die meine endlosen Ausführungen über die Wundersame Welt des Tarot ertragen und mir höflich zugehört haben.
    Meiner Schwester Lucy, die die ersten Kapitel las und sagte: »Bitte mehr davon!«
    Meinen Eltern. Für alles.

cbt ist der Jugendbuchverlag
in der Verlagsgruppe Random House

    1. Auflage
    Erstmals als cbt Taschenbuch Juli
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