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Das Spiel beginnt

Das Spiel beginnt

Titel: Das Spiel beginnt
Autoren: Nora Roberts
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Wohnungen. Aber ich bezweifle, dass er unter seinem Namen abgestiegen ist.« Er tat Zucker in den Kaffee. »Seine Mutter hat vor drei Jahren wieder geheiratet. Wir suchen sie.« Der Lieutenant nahm Caine gegenüber Platz. »Mr. Blade, wie bekommen Sie das Lösegeld zusammen?«
    »Das Geld wird morgen früh um acht in meinem Büro sein.«
    Renickis buschige Brauen hoben und senkten sich wieder. »Keine Probleme?«
    »Nein.«
    »Okay, sagen Sie ihm, neun Uhr. Das gibt uns etwas Zeit.«
    Um sechs Uhr am nächsten Morgen läutete das Telefon. Anna und Daniel schreckten aus dem Halbschlaf auf der Couch hoch. Alan zuckte im Sessel zusammen. Caine holte sich gerade einen Kaffee und blieb im Durchgang stehen. Justins Hand schoss vor. Seit Stunden starrte er den Apparat an.
    »Blade.«
    »Haben Sie das Geld?«
    »Es wird um neun Uhr hier sein.«
    »Zwei Blocks vom Hotel ist rechts eine Tankstelle. Seien Sie um neun Uhr fünfzehn in der Telefonzelle. Ich rufe Sie an.«
    Als Terry auflegte, war er so nervös, dass er fast den kleinen Tisch umgestoßen hätte. Mit den Handballen rieb er sich die geröteten Augen. Warum erregte diese Frau bloß sein Mitleid? Schließlich lebte sie mit einem Mörder zusammen. Seine Mutter würde sie als Schlampe bezeichnen, aber selbst in Pullover und Jeans verströmte diese Serena Klasse. Und gestern Abend … Seufzend starrte er auf die Schlafzimmertür. Sie hatte so hilflos ausgesehen.
    Es tat ihm leid, ihr das antun zu müssen. Aber es ging nicht anders. Bald würde er das Geld haben, und jeden Dollar davon würde er für die Rache an Justin Blade ausgeben.
    Als die Tür aufging, hob Serena den Kopf. Sie setzte eine zutiefst verängstigte Miene auf und klammerte sich an ihre innere Kraft. »Bitte, mein Arm tut weh. Ich muss ihn in der Nacht verdreht haben.«
    »Tut mir leid.« Unentschieden stand er in der Mitte des Raums. »Ich mache Ihnen Frühstück.«
    »Bitte«, sagte sie, bevor er gehen konnte. »Mir tut vom Liegen alles weh. Könnte ich mich irgendwohin setzen?« Als er zögerte, schluchzte sie auf. »Sie sind doch viel kräftiger als ich.«
    »Ich nehme Sie mit in die Küche. Wenn Sie etwas versuchen, muss ich Sie wieder herbringen und knebeln.«
    »Bitte lassen Sie mich nur eine Weile aufstehen.«
    Terry schloss die Handschellen auf, packte ihren Arm und zog sie durchs Haus. Sämtliche Jalousien waren geschlossen. Wo war sie? Wo konnte sie hin, wenn sie flüchtete? Hatte er einen Wagen? Bestimmt. Wenn sie an die Schlüssel kam …
    »Setzen Sie sich«, befahl er und schob sie auf einen wackligen Stuhl am Küchentisch. Dann bückte er sich und fesselte ihr Fußgelenk mit den Handschellen ans Tischbein. »Ich hole Ihnen Kaffee.«
    »Danke.« Ihr Blick wanderte durch den Raum, auf der Suche nach einer Waffe.
    »Heute Abend sind Sie hier weg«, sagte Terry, während er den Kaffee eingoss, ohne sie aus den Augen zu lassen. »Er besorgt schon das Geld. Vermutlich hätte ich das Doppelte fordern können.«
    »Sie werden damit nicht glücklich werden.«
    »Er wird unglücklich sein«, konterte Terry. »Das zählt.«
    »Terry, warum verschwenden Sie Ihr Leben? Sie müssen doch intelligent sein, sonst hätten Sie dies alles nicht planen können. Warum setzen Sie diese Intelligenz nicht sinnvoller ein? Wenn Sie mich gehen lassen, könnte ich Ihnen helfen. Meine Mutter …«
    »Ich will Ihre Hilfe nicht«, presste er hervor. »Ich will Blade. Ich will, dass er vor mir kriecht.«
    »Justin wird nicht kriechen«, entgegnete sie müde.
    »Lady, ich habe ihn am Telefon gehört. Für Sie würde er in die Hölle und zurück kriechen.«
    »Terry …«
    »Halten Sie den Mund!«, schrie er. »Meine Mutter hat als Kellnerin in einem schäbigen Schnellrestaurant geschuftet, während Blade immer reicher wurde, anstatt in einer Zelle zu verrotten. Ich habe ein Recht auf das Geld.« Serena senkte den Blick. »Haben Sie Hunger?«
    Sie wollte Nein sagen, doch dann würde er sie wieder ins Schlafzimmer schließen. Also nickte sie nur und überlegte angestrengt. Sie musste es riskieren. Wenn er ihr das nächste Mal die Handschellen abnahm, würde sie kämpfen. Mit etwas Glück würde sie ihn überraschen und es ins Freie schaffen. Vielleicht würde ihr jemand helfen.
    Als sie wieder hochsah, hatte Terry eine schwere gusseiserne Pfanne in der Hand. Ohne groß nachzudenken, stöhnte Serena auf und glitt zu Boden.
    »He!« Er ließ die Pfanne fallen und versuchte sie an den Schultern anzuheben. »Was ist? Sind Sie
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