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Das siebte Tor

Titel: Das siebte Tor
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Welt, der Domäne der Runen. Doch ihre Macht endete an der
Wirkungsgrenze. Dahinter begann das Chaos, wo entropische Kräfte wirkten. Es
war tatsächlich eine ›Barriere der Unwissenheit‹, in dem Sinn, daß nichts, was
dahinter geschah, mit einiger Sicherheit vorhergesagt werden konnte.
    Wie auch immer, dieses Bild vom totalen Chaos
deckte sich weder mit Delsarts Lehre vom spirituellen Status als einer
sublimen Reflexion des physischen noch mit Rethis’ Zweitem Gesetz. Wenn hinter
der Barriere Chaos herrschte, wie kam es, daß die spirituellen Beschwörungen
der Nekromantie wirkten? Und weshalb strebte die Omniwelle, die
definitionsgemäß zu beiden Seiten der Barriere existierte, einen Zustand der
Ordnung und Stabilität an, hinter der Grenze jedoch tobten unangefochten Chaos
und Entropie?
    Diese Widersprüche blieben nicht allein auf die
Runenmagie beschränkt, sondern fanden ihre Entsprechung in der minderen Magie
der Nichtigen. Der Brauch der Kenkari-Elfen, die Seelen ihrer Verstorbenen im
Diesseits festzuhalten 14 ,
um sich ihres Beistands zu versichern, berührte ebenfalls den spirituellen
Bereich. Auch sie wußten nicht, in welchen Kontext sie ihre Entdeckungen einfügen
sollten, und wie bei den Sartan und Patryn tarnten sie ihre Unwissenheit mit
einem Flickwerk an Theorien.
     
DAS TODESTOR
    Die Teilung war, rückblickend gesehen, eine
törichte Vermessenheit von nie dagewesenen Ausmaßen. Unsere komplexen
Runengefüge, von denen wir uns schmeichelten, sie seien perfekt, waren
mangelhaft nach den Maßstäben der Barriere, und die Welle strebte danach, die
katastrophalen Auswirkungen auf das Gleichgewicht zu equlibrieren.
    Ich glaube, auch die Runengefüge, die dem
›Todestor‹ den Namen gaben, erfuhren unter dem Einfluß der Welle eine
Umgestaltung, und seine Etablierung in der Wirklichkeit war angemessener, als
die ursprünglichen Planer geahnt hatten.
    Man kann den Tod durchaus als ein Tor
betrachten: ein spirituelles Tor, durch das unser sublimes Selbst in andere
Reiche und andere Realitäten eingeht. Tatsächlich beschäftigt mich oft der
Gedanke, ob wir nicht zu einem größeren Teil in jenem geistigen Zustand existieren
als in diesem physischen. Wer kann sagen, was wirklich ist und was ephemer?
    Als die Teilung das Todestor auf dieser Seite
öffnete, hat sie, wie ich glaube, das spirituelle jenseits der Barriere
geschlossen. Unsere Taten haben nicht nur unbeschreibliches Elend über die
Lebenden gebracht, sondern auch die Seelen unserer zahllosen Toten zur Heimatlosigkeit
verdammt und uns den Zugang zu jedweder höheren Daseinsstufe versperrt, die
wir vielleicht erreichen könnten, sowie uns von anderen Geistwesen getrennt,
die möglicherweise bereits an jenem schöneren Ort existieren.
    Doch wir waren nicht gänzlich abgeschnitten,
denn die Welle strebt nach dem absoluten Equlibrium. Wir mögen das Boot zum
Schaukeln gebracht haben, aber die von unserer Torheit aufgewühlten Wasser
glätten sich, und bald wird der Teich wieder ruhig und friedlich daliegen.
     
     
DIE ORDNUNG JENSEITS
    Wer oder was beobachtet die Welle in den Reichen
jenseits? Gibt es dort eine gottähnliche Wesenheit mit Kräften, die größer
sind als die unseren? Waren die Nichtigen in dieser Sache klüger als wir mit
all unserem Wissen und all unserer Macht?
    Ich glaube jetzt, daß es eine Existenz nach dem
physischen Dasein gibt, deren Zweck wir nur erahnen können.
    In jenem Reich des Geistes findet sich die
größte Macht von allen, irgendwo in der ausgleichenden Welle. Wenn es dort
draußen jemanden oder etwas geben sollte, bin ich sicher, daß ich es finden
werde, wenn die Zeit gekommen ist. Wir haben das physische Tor geschlossen,
das spirituelle steht uns nun wieder offen.
    Nur dadurch, daß wir die Kraft fanden, das Tor
unseres Gefängnisses zu schließen, haben wir die wirkliche Freiheit erlangt.
----

 
    Für Dr.
›JAY‹ SELDARA,
    Lake
Geneva, Wisconsin
    und DR.
JOHN HANSON JR.
    Milwaukee,
Wisconsin für ihren Beitrag: Hoffnung
    Margaret
Weis
     
    Für LYNN ALLEY, BARRY BOUNOUS, ROB MUIR und HARRY NILES RISING III.
    Irgendwie
haben wir überlebt, um von den Taten zu berichten
    Tracy Hickman
     
    Und durch jenes Tor sollen sie eingehen, und in
jenem Haus sollen sie wohnen, wo keine Wolke ist noch Sonne, keine Dunkelheit
und kein Gleißen, sondern ein gleiches Licht;
    kein Lärm, keine Stille, sondern eine gleiche
Musik; keine Furcht noch Hoffnung, sondern eine
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