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Das Sexprojekt: Wie ich (mich) auszog, die beste Liebhaberin der Welt zu werden (German Edition)

Das Sexprojekt: Wie ich (mich) auszog, die beste Liebhaberin der Welt zu werden (German Edition)

Titel: Das Sexprojekt: Wie ich (mich) auszog, die beste Liebhaberin der Welt zu werden (German Edition)
Autoren: Alexandra Reinwarth
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oben. Und ich Trottel habe den Akku von der Digitalkamera nicht aufgeladen.
    »Jetzt du«, sagt L., als er wieder steht, und zeigt auf das nächste Bild auf der Verpackung. Ich nenne es mal Sterbender Schwan, aber sehen Sie selbst:

    Ich hänge also bäuchlings in den Seilen. Falls man diese Stellung für eine tatsächliche Nummer in Betracht ziehen sollte, stünde der zuständige Herr hinter und zwischen den abgehangenen Beinen seiner Liebsten. Ich lehne mich vorn über den Gurt, mit angezogenen Beinen kann ich schaukeln. »Du musst mir helfen, die Beine in die Schlaufen stecken, das kann ich nicht alleine«, und L. packt den ersten Fuß, um ihn durch die Schlaufe zu stecken. Das wird ein ziemliches Gezuppel, ich bin nämlich kitzlig. Als beide Füße in den Schlaufen stecken, zieht L. sie mir weiter hoch, bis unter die Knie. Es ist so weit. Ich schwebe. Wobei, vielleicht ist Schweben nicht das richtige Wort. Schweben hat so was Leichtes, Elegantes, Friedliches. Ich hingegen baumle eher. Bewegen kann ich mich auch nicht, ich kann nur Schwimmbewegungen machen. L. stupst die Schaukel an. Jetzt baumle und kreisle ich gleichzeitig. Ich bin ein Hubschrauber auf LSD, eine Spinne, die an ihrem eigenen Faden kleben bleibt, der sterbende Zombieschwan, ein Flugunglück.
    Wegen meiner Schwimmbewegungen hat sich der Gurt, auf dem ich liege, in Richtung Bauch verschoben. Um den Kopf oben zu behalten, muss ich die Bauchmuskeln anspannen, das geht nicht ewig gut. Ich gehöre zu den Leuten, die in auswegslosen Situationen anfangen müssen zu lachen, das ist so eine Art Übersprungshandlung. Ich würde als Geisel keine Viertelstunde überleben, so eine wiehernde Schenkelklopferin würden Terroristen bestimmt nicht lange ertragen. Ich fange also schlimm an zu lachen und Klapp! schon geben die Bauchmuskeln nach. »Köpfchen in das Wasser, Schwänzchen in die Höh « , prustet L. während ich vor Lachen brülle und mit den Armen rudere, was ungefähr so ausgesehen haben muss:

    Ich kann es L. nicht verdenken, dass er nichts unternimmt. Ich kann mich leider nicht beruhigen und fange, während ich Bauchweh vom Lachen bekomme, an, vor und zurück zu schwingen, in der Hoffnung, mich während eines Vorwärtsschwungs am Bett-ende festhalten zu können. »Hua, hua, hua, ha, ha, ha«, mir laufen inzwischen Lachtränen aus den Augen. Und bekomme das Bettende zu fassen. Am letzten Stück Matratze halte ich mich fest und versuche mich wie eine Raupe nach vorn zu – raupeln? Würmeln?
    Keuchend liege ich wenig später auf dem Bett, L. lässt sich neben mich fallen. »Eine Spitzenschaukel«, japse ich. »Ja, Wahnsinnsnummer«, sagt L. und wir kichern noch ein bisschen vor uns hin.
    An diesem Abend, während L. in der Küche eine Putenbrust in Streifen schneidet, suche ich im Internet nach den Erfahrungsberichten anderer Leute. Ich frage mich, ob die auch so viel Spaß mit ihren Liebesschaukeln hatten. Ich habe nur ein Paar gefunden. Die hatten allerdings tatsächlich Sex in dem Ding. »Erstaunlich«, finde ich. »Die Leute sind nun mal verschieden«, findet L. Stimmt. Ich habe ja auch keinen Delfin in die Scham tätowiert und L. ist nicht ganzkörperrasiert, so wie die beiden aus dem Internet.
    Als wir später mit einem Glas Wein auf dem Sofa liegen, sagt L.: »Weißt du, eigentlich fand ich unser Liebesleben vor deiner Mission auch ganz schön « , während er von seinem Glas nippt. »Heißt das, du willst keinen Heimporno drehen?«, frage ich ihn und L. verschluckt sich an seinem Wein. Er hustet in seine Faust und sieht mich dann verzweifelt an. »Ist das dein Ernst?«
    Ja. Ist es. Und von dem Oralsexkurs nächste Woche sage ich jetzt einmal noch nichts.
    »Ich will doch zur besten Liebhaberin der Welt werden«, rufe ich L. ins Gedächtnis.
    »Hm, hm!«, sagt L., »reicht es vielleicht auch, wenn du die beste Liebhaberin meiner Welt bist?« Ich überlege kurz. »Ja, ich denke, das kann ich gelten lassen«, antworte ich und schmiege mich noch ein bisschen weiter in seinen Arm.

Nachwort
    Ich möchte darauf hinweisen, dass ich nicht den Anspruch erhebe, die Wahrheit über irgendeines der beschriebenen Themen herausgefunden zu haben, ich habe lediglich meine Wahrheiten gefunden. Allgemeingültig sind diese mit Sicherheit nicht. Wenn Sie während meiner Suche aber dazu angestachelt wurden, Ihre eigene Wahrheit zu suchen, dann viel Spaß und ein herzliches: Toi, toi, toi!
    Falls Sie dabei eine wirklich sensationelle Entdeckung machen, lassen Sie es
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