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Das Sexprojekt: Wie ich (mich) auszog, die beste Liebhaberin der Welt zu werden (German Edition)

Das Sexprojekt: Wie ich (mich) auszog, die beste Liebhaberin der Welt zu werden (German Edition)

Titel: Das Sexprojekt: Wie ich (mich) auszog, die beste Liebhaberin der Welt zu werden (German Edition)
Autoren: Alexandra Reinwarth
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wir können ja eine Decke unterlegen, zur Sicherheit « , mache ich ein Angebot. Als wir an diesem Abend saumüde ins Bett gehen, hängt multi an ihrer Kette wie eine Anklage. Nach dem Motto: Ihr könnt mich doch nicht einfach so hier hängen lassen! Ihr habt hier noch was zu erledigen, Freunde!
    Obwohl das Licht aus ist, kann ich in der Dunkelheit trotzdem ihre Umrisse erkennen und ihr leichtes, vorwurfsvolles Schaukeln. Ich stupse L. an. »Ich habe das Gefühl, sie schaut uns an.« L. brummelt nur. Ich stupse stärker. »L.!«
    »Was denn, was denn?«, er dreht sich zu mir. »Multi!«, sage ich, »es sieht aus, als würde sie uns beobachten. So abwartend.« Ich kann förmlich hören, wie L. die Augen verdreht. »Ach, Alex, das ist doch Quatsch«, und will sich geradewegs wieder in die Decke mümmeln. »L., wirklich, ich finde, sie macht einen lauernden Einruck. L.?« Ich höre L. seufzen, dann wühlt er sich aus dem Bett. »Okay«, sagt er, »ist gut.« Er tapst zu dem Sessel, über den er abends seine Klamotten schmeißt, und schnappt sich Hose, Pulli, T-Shirt und den Bademantel und drapiert alles über die Gurte und den Stahlbügel von multi. »Ich hab ihr die Augen verbunden, meinst du, du kannst jetzt schlafen?« Kann ich.
    Multi hängt seitdem leicht behängt in der Mitte unseres Schlafzimmers und wir haben uns an sie gewöhnt wie an ein Möbel. Ich mache auf meinem Weg ums Bett abends einen kleinen Schlenker, um ihr auszuweichen, und L. legt seine Hemden auf ihr ab. Morgens gibt er ihr einen freundschaftlichen Schubser. Warum wir sie nicht endlich ausprobieren – das hat psychologische Gründe. Die Tatsache, dass sie da hängt, kommt mir wie eine Aufforderung vor, was mich sofort um 27 Jahre zurückwirft, direkt in meine Trotzphase. » Du Hängeding hast mir gar nichts zu sagen ... « etc. Ein Dilemma. L. ist da entspannter und zeigt mir freundlich einen Vogel, wenn ich ihm meine Bredouille schildere.
    Während L. mit Lila spazieren ist und ich die Betten überziehe, stupse ich multi an, die daraufhin L.s Hemden abwirft. »Ruhig, multi«, rede ich ihr gut zu und tätschle ihre Gurte. Ich habe noch nicht einmal ausprobiert, ob man normal schaukeln kann. Vorsichtig schiebe ich einen der Gurte unter mein Hinterteil, halte mich am Stahlbügel über mir fest und mit festem Blick auf den Haken hebe ich langsam die Zehenspitzen vom Boden. Hält. Ich schaukle ein ganz klein wenig vor und zurück. Hält immer noch.
    »Yiieeeehhaaaaaa«, quietsche ich und komme mit den Zehen fast bis zur Decke, als L. und Lila zurückkommen und mit großen Augen in der Schlafzimmertür stehen. »Ich vermute, du hast die Bredouille überwunden?«, fragt L. und überprüft, ob der Haken noch richtig sitzt. »Yes«, antworte ich und drehe mich langsam ein. Und wieder aus. Super. Mir wird schwindlig, genau wie früher auf dem Spielplatz. »Los, komm mit rein, hier ist noch ein Gurt«, sage ich und L. schwingt ein Bein in den zweiten Gurt. »Vielleicht, wenn ich die Beine hier durch die Schlaufen …«, L. hüpft jetzt auf einem Bein und versucht, das andere durch eine der Beinschlaufen zu bekommen. Er hält sich dabei an der Schaukel fest, die dreht sich, L. liegt am Boden, mit einem Bein in der Schlaufe. » Hast du dir wehgetan?« Aber L. winkt lachend ab. »Nein, alles gut.« Dann dreht sich die Schaukel wieder und L. dreht sich mit, er zappelt, aber er kann sich nicht richtig aufrichten, weil er so lachen muss. Er liegt auf dem Rücken und strahlt. »Tolles Gerät.«
    »Lass uns die Stellungen von der Verpackung nachmachen und ausprobieren, ob das geht«, schlage ich vor und hole den Karton. Machen Sie sich keine falschen Vorstellungen, wir reißen uns nicht die Klamotten vom Leib, diese Art von Stimmung liegt nicht im Raum. Wir sind eher in einer Ikea-Ballparadies-Stimmung.
    Die erste Stellung sieht recht einfach aus und soll so gehen: L. schiebt sich den Sitzgurt unter sein Hinterteil, lehnt sich zurück und steckt seine Arme bis zum Oberarm durch die Schlaufen. Ich setze mich einfach oben drauf.
    Als L. endlich in der Waagrechten ist, klettere ich auf ihn. Dabei gerät irgendwie das System L. aus dem Gleichgewicht und wie bei einer Wippe geht sein Kopf nach unten und seine Beine gehen nach oben. Ich sitze auf seinem Bauch und L.s Kopf wird rot. »Ich kann nicht mehr«, presst er hervor und ich steige vorsichtig wieder ab. L. hängt jetzt in der Mitte durch und sitzt mit dem Hintern auf dem Boden, Beine und Arme zeigen noch nach
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