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Das Sexprojekt: Wie ich (mich) auszog, die beste Liebhaberin der Welt zu werden (German Edition)

Das Sexprojekt: Wie ich (mich) auszog, die beste Liebhaberin der Welt zu werden (German Edition)

Titel: Das Sexprojekt: Wie ich (mich) auszog, die beste Liebhaberin der Welt zu werden (German Edition)
Autoren: Alexandra Reinwarth
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zusätzlichen Kitzel. Auch sind die Löcher, wo vorher die Hörner in Hammelschädeln waren, bekannt für ihren Nutzen. Da diese nicht elastisch sind, bekommt man sie aber schwer wieder ab. Was uns zu Kuriosität für gesellschaftliche Anlässe Nummer drei bringt:
In San Francisco gehen derart viele Notrufe bei der Feuerwehr wegen Penisringen ein, dass es einen eigenen Code dafür gibt. C-Ring . Zum Einsatz kommt dann eine Minikreissäge, die von der Rettungseinheit extra entwickelt wurde. Allein die Übung für den Ernstfall stellt sich problematisch dar, weil die normalen Dummies keine ordentlichen Genitalien besitzen und die Kollegen sich nicht zur Verfügung stellen wollen. 105
    Aber vielleicht kommen wir dem lebensverändernden Tipp jetzt etwas näher: Wir kommen zur Sektion Fantasien, Fetisch und Gelüste. Zur Einstimmung sehen wir auf einer Projektion vier Personen auf einer Straße stehen. Einen Polizisten, einen Geschäftsmann, eine Geschäftsfrau und eine Hausfrau. Wenn man die per Touchscreen antippt, kommen die heimlichen Neigungen der vier zum Vorschein. (Der Polizist ist eine Transe. Hihi.) Im Film daneben geht es um SM und Schuhfetisch und ich glaube, da kommt jetzt keine großartige neue Erkenntnis. Wenn L. heiß würde beim Anblick meiner Louboutins , wäre mir das aufgefallen. Und ich hätte seine Leidenschaft weiß Gott gefördert.
    Als wir uns umdrehen, schrecken wir ein bisschen zurück: Da tummeln sich hinter einem Absperrband gruselige Möbel. Eins erkenne ich, das ist ein Andreaskreuz 106 , dann hätten wir noch einen Pranger, einen Schemel, alles mit schwarzem Leder bezogen und jeder Menge Nieten verziert, einen circa einen Meter hohen Käfig und eine niedrige Bank mit einem Loch drin. Ich will gar nicht wissen, zu was die gut ist. Außerdem hängt da noch etwas, das wie ein großes Gemüsenetz aussieht, allerdings für sehr böses Gemüse, es ist ganz aus Ketten und hat einen schwarzen Boden. Auch da kann ich keinen Zweck erkennen – außer dem eines Gemüsenetzes. Vielleicht ist das eine Art Zimmereinrichtung für Mitglieder der BDSM-Szene. Wahrscheinlich findet man genau diese Anordnung von Möbeln im IKEA-Katalog unter Wohnzimmereinrichtung Schmärz . Mit dabei: Der Schemel Åua , die Bank Blödsitsen, der Käfig Lümmelstrum und, jetzt neu im Programm, der Pranger Schmähstehen .
    Als wir die Ausstellung verlassen, und uns die Plastik vom Eingang noch ein letztes »Ich will, dass du mir einen bläst« hinterherruft, stehen wir plötzlich in der hintersten Ecke des Beate-Uhse-Shops, zwischen den DVDs und den älteren Herren. Damit ist die Lifestylestimmung des oberen Stockwerks irgendwie im Eimer.
    Ganz ehrlich: Den Tipp, der mein Leben verändert, habe ich nicht mitgenommen. Es sei denn, man rechnet den Zettel dazu, den ich mir jetzt manchmal an die Schulter hefte, wenn mal wieder alles zu viel wird. Frau außer Betrieb . Mir ist aber aufgefallen, dass mir in unangebrachten Momenten Dinge aus der Ausstellung wieder einfallen wie: Das sind also 45 km/h . Was sich aber sicher wieder legen wird – das hoffe ich zumindest.
    Vielleicht habe ich aber aus dem Shop dann doch noch etwas mitgenommen, das mein Leben verändern wird. Als wir nämlich unsere Audioführer zurückgeben und uns in Richtung Ausgang bewegen, sehe ich sie plötzlich in der Ecke stehen. Unbeachtet, in einem Karton auf dem Boden und gegen die Wand gedreht: die Liebesschaukel.

Die Liebesschaukel
    »Die will ich«, sage ich zu L., der sich prompt im Beate-Uhse-Shop nach Schuhen umsieht. Da ist er konditioniert. Ich deute aber auf die Schachtel in der Ecke. Etwa doppelt so groß wie ein Schuhkarton. »Was ist denn das?«, L. hebt die Schachtel hoch.
    »Liebesschaukel multi vario«, lese ich vor, »bekannt aus dem Fernsehen.« 107
    »Komisch, die Sendung kenne ich gar nicht«, sagt L. und wir sehen uns die Bilder auf der Schachtel an. »Oh Gott«, sagt L.
    Auf den Bildern ist ein nacktes Paar zu sehen, das, in einem Schlaufen- und Gurtsystem hängend, die wildesten Verrenkungen beim Koitus demonstriert. Eigentlich genau so wie Seilakrobaten im Zirkus, nur dass die Dame bis auf die Silikonbrüste nackt ist und der Herr nur eine ärmellose Jeansjacke trägt. »Ich habe keine ärmellose Jeansjacke « , versucht L. abzuwiegeln. »Aber hier steht, dass wir einzigartige Lustgenüsse, ekstatische Erlebnisse und intensive Höhepunkte erleben können. Ein ganz neues, nie zuvor gekanntes Gefühl des schwebenden Sexgenusses, das uns
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