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Das Schwein - Ein obzoener Thriller

Das Schwein - Ein obzoener Thriller

Titel: Das Schwein - Ein obzoener Thriller
Autoren: Edward Lee
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Mondlicht durch die hohen, winzigen Fenster fiel. Ihr Kopf war träge an ihn gelehnt und trug ein idiotisches Grinsen mit herausgestreckter Zunge zur Schau. Alles, was sie tun konnte, war blöde murmeln und Speichelblasen absondern, als der Großteil seiner Fickladung warm aus ihrer Fotze lief.
    Aber jetzt, wo seine Bedürfnisse angemessen gestillt waren, widmete sich Leonards Aufmerksamkeit wieder dringlicheren Angelegenheiten. Immerhin war er ja nicht hierhergekommen, um eine Horde von Epiphanierinnen um den Verstand zu bumsen. Er war gekommen, um Antworten auf Fragen zu finden, die sich jetzt wie ein Berg vor ihm auftürmten. Ich bin nicht ich selbst, dachte er. Da stimmt etwas ganz und gar nicht mit mir und ich muss rausfinden, was es ist.
    »Komm schon«, beharrte er. Er zog die nackte Esther vom Boden hoch. Sie fühlte sich an, als bestünden ihre Knochen aus Gummi. »Wir müssen einen Ort zum Reden finden.«
    »Hier hinten«, stimmte sie ihm schließlich zu. »Im Waschraum.«
    Er folgte ihr in besagte Kammer, in der es genauso dunkel war.
    »Lass mich eine Lampe anzünden«, sagte sie.
    »Nein, warte. Noch nicht!«, beeilte er sich zu sagen. »Ich muss erst mit dir reden.«
    Sie ließ sich in der Dunkelheit zu Boden sinken. »Also gut, worüber?«
    Leonard schluckte. »Über das … das Schwein.«
    »Wie – oh, du meinst das …«
    Leonard unterbrach sie ungeduldig. »Schau mal, letzte Nacht hast du was von einer siebentägigen religiösen Feier oder so was erzählt …«
    »Ja, das Penitationsfest.«
    »Und dass dein Großvater und der Rest deiner Kongregation über alle Maßen beunruhigt sind, weil …«
    »Weil das Schwein abgehauen ist«, sagte sie.
    »Tja, ich muss mehr über dieses Schwein erfahren.«
    »Hä?«
    Leonard atmete tief ein und fing an: »Du bekommst die Kurzfassung. Das Schwein ist nicht abgehauen. Meine … Arbeitgeber sind letzte Woche hier runtergekommen und haben es geklaut.«
    Esther schnappte in der vom Mondlicht erhellten Dunkelheit ungläubig nach Luft. »Machst du Scherze?«
    »Nein. Mache ich nicht. Einige Tage lang und aus Gründen, auf die ich lieber nicht näher eingehen möchte, befand sich das Schwein deines Großvaters in unserem Haus. Und aufgrund einer Verkettung unglücklicher Umstände ist das Schwein … gestorben. Meine Arbeitgeber sind nicht besonders gewissenhaft, wenn es darum geht, uns ausreichend mit Nahrung zu versorgen, und ich stand kurz vorm Verhungern … also habe ich das Schwein deines Großvaters geschlachtet und gekocht. Und ich habe einen Teil von ihm gegessen.«
    Ihre Augen weiteten sich angesichts dieser absurden Enthüllung. Und dann … brach sie in unkontrolliertes Gelächter aus.
    Leonard war entsetzt. »Was ist daran so lustig?«
    »Du – du – du hast das Symbol der Opferung gefuttert! «
    »Was?«
    Sie lachte so heftig, dass sie sich auf das Waschbecken setzen musste. »Das Penitationsfest ist ein symbolisches Ritual – man nennt das transpositionalen Ritus. Sechs Tage lang beten wir schweigend zu Gott, damit er uns von unseren Sünden reinwäscht und uns von ihnen befreit .«
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Leonard.
    »Wenn die Sünden reingewaschen sind, müssen sie irgendwohin, richtig?«
    »Tja … ich schätze schon.«
    »Also bitten wir Gott, diese Sünden in das Opfertier zu verbannen, das wir auch als Sakrifanten bezeichnen.«
    »Ich verstehe immer noch nicht«, teilte Leonard ihr mit und versuchte angestrengt, sich das Brüllen zu verkneifen.
    »Das Schwein, du Dummerchen! Wir transponieren unsere Sünden in den leiblichen Körper des Schweins!« Sie krümmte sich vor Lachen, schlug sich auf die nackten Knie und verfiel in noch albernere Lachattacken. »Und du–du–du hast … es gegessen! «
    Leonard grinste dümmlich. »Du willst mir erzählen, dass ich alle Sünden der Epiphanier gegessen habe?«
    »Na ja, nicht nur die der Epiphanier. Die Sünden der ganzen Menschheit.«
    Interessant, aber … Leonard glaubte nicht an Übernatürliches oder Mystisches.
    Es war nichts als ein Schwein, oder etwa doch nicht?
    »Dieser Kram ist doch nicht wirklich wahr, oder? Ich meine, es ist doch mehr symbolisch, stimmt’s?«
    Esther schnaufte weiter vor Lauchen. »Sicher, ich denke schon.«
    »Was ist denn dann bitte so verdammt lustig?«
    Sie musste in Etappen reden, während sie tief Luft holte. »Es ist nur, dass du die Penitation völlig ruiniert hast! Und-und-und … Solly weiß es nicht einmal! Oh Mann, heilige Scheiße, das ist
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