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Das Schattenreich von Morin

Das Schattenreich von Morin

Titel: Das Schattenreich von Morin
Autoren: Jan Niens & Kai Niens
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des Großkönigs Dolan.«
    Erschrocken über das Wissen, das ihr Besucher hatte, erwiderte Gotar: »Woher wisst Ihr das?«
    »Genug über dieses oder jenes geredet; der schweigsame Junge dort ist Ihr Sohn?«
    Lorbo fühlte sich nicht wohl in seiner Haut, er lief rot an und schaute verdutzt auf den Boden, »Ja, das ist mein Sohn Lorbo.« Gotars Antwort belustigte den fremden großen Mann.
    »Mein Sohn, mmh?« Der Hüne amüsierte sich über dessen Antwort und folgerte daraus: »Dann muss deine Frau ein Mensch gewesen sein!«
    »Nein«, erwiderte Gotar. »Mein Sohn ist –!«, Gotar schwieg.
    »Warum die Frage, ich werde nicht ganz schlau aus Euch, Landurin.«
    »Nun, ich bin müde, die Reise zu Euch war anstrengend.«
    »Dies hört sich an, als seid Ihr nicht aus Zufall zu uns gekommen?«
    Gotar hatte ein ungutes Gefühl bei dem Fremden, die Anspielungen, das geschickte Einlenken des Gesprächs sagten ihm, so weit er seiner Menschenkenntnis traute, dass dieser Fremde nichts Böses im Schilde führte, doch in seinem Inneren krampfte sich sein Magen zusammen.
    Der Fremde wirkte selbst auf Gotar Furcht einflößend, als hätte er einen Stein geschluckt. Erinnerungen wurden wach, Erinnerungen, die er vor langer Zeit begraben hatte.
    »Nun, Zufall führt mich ganz sicher nicht zu Euch, ich weiß von Eurer Nacht vor knapp zwanzig Jahren, in dem Ihr ein Versprechen gegeben habt, erinnert Euch, morgen ist Lorbos Geburtstag, ist es nicht so?«
    »Doch, lassen wir unseren Hader, ich wünsche Euch eine gute Nacht.«
    »Bitte zeigt mir, wo Ihr gedenkt, mich unterzubringen.« Völlig niedergeschlagen über den Fremden, dessen Ton in seiner Stimme verriet, dass ein Widerspruch zwecklos sei, sprach Gotar daraufhin verärgert zu Lorbo: »Zeig unserem Gast das Gästezimmer und bringe ihm noch eine Kleinigkeit zu essen.«
    Lorbo zeigte dem Fremden das Zimmer, brachte ihm, wie ihm sein Onkel aufgetragen hatte, noch eine Kleinigkeit zu essen und   wollte sich verabschieden. »Danke, junger Freund.« Schweigend schaute Lorbo in die harten Augen von Landurin.
    Ihre Blicke trafen aufeinander, Lorbo erschrak und wendete seinen Blick ab. Landurin nickte freundlich und mit seinen tiefbraunen, faltigen Augen gab er dem jungen Lorbo zu verstehen, dass er ihn musterte und etwas von ihm erwartete oder wollte!
    Was, das verstand er nicht.
    Rätselhaft … Ja, Angst machte dieser Fremde Lorbo, aber er nahm allen Mut zusammen und tat das, was sein Vater ihm aufgetragen hatte.
    »Ist gut!«, erwiderte Landurin. »Du hattest heute Nacht mehr Glück als Verstand! Zum Glück war ich in der Nähe.«
    »Was meint Ihr?« Wissend furchten sich seine Augenbrauen, mit rauer, bestimmender Stimme antwortete er: »Morgen erfährst du mehr.«
    Lorbo verließ das Zimmer. Verstört hatte er noch nicht einmal zu fragen gewagt, um was es ging, was wollte dieser alte, rätselhafte Mann von ihm? Was sollte er Gotar über den Verbleib seiner Stute berichten?
    Lorbo traf auf einen Gotar, der nachdenklich im Sessel der Stube grübelte, schweigend ging er zu Bett, etwas musste seinem Onkel große Sorgen bereiten, Schlaf fand er in dieser Nacht kaum.
    Als er endlich einschlief, plagten ihn Träume. Unruhig und schweißgebadet schreckte er zu früher Morgenstunde aus seinem Schlaf, er hatte von Abenteuern und drachenähnlichen Kreaturen geträumt, immer wieder drängte sich aber ein Schleier zwischen seine Traumbilder, dies passierte in letzter Zeit öfter, jedoch hatte Lorbo mit niemand je darüber geredet.
    Am frühen Morgen, Lorbo und Gotar hatten schon Frühstück gemacht, beide aßen sie ihr Brot, bestrichen mit Honig und Preiselbeeren-Marmelade. Der Kamin gab eine wohlige Wärme von sich, Lorbo schwieg und hing seinen eigenen Gedanken vom gestrigen Abend nach.
    Das Geschöpf, auf das er getroffen war, und wie sollte er den Verlust seiner Stute erklären? Merkwürdigerweise hatte der Fremde am Abend nur wenig über seine Absichten durchblicken lassen. Was meinte er mit: „Morgen werden wir alles erfahren?“
    Sein Onkel bemerkte die Stimmung seines Ziehsohns, aber ließ es sich nicht anmerken, denn er dachte ebenfalls über ihren fremden, doch eigenartigen Besucher nach.
     
    Gotar, war von Geburt an ein eher misstrauischer Mann, seine Lebenserfahrung sagte ihm, dass ihr Gast etwas verbarg und nicht ganz die Wahrheit zu sagen schien, doch auch er wusste durch seine damaligen Reisen, dass man manches besser für sich behielt, wenn man nicht weiter auffallen
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