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Das Schattenreich von Morin

Das Schattenreich von Morin

Titel: Das Schattenreich von Morin
Autoren: Jan Niens & Kai Niens
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Benehmen?«, erwiderte nun verärgert Gotar.
    Der Fremde blickte schweigend gegen das Kaminfeuer, als Lorbo, der sich von seinem nächtlichen Abenteuer noch nicht ganz erholt hatte, mit trockener Kleidung aus seinem Zimmer in die Stube trat und sich gegen den alten, warmen Kamin lehnte. Von dort beobachtete er den dunkel gekleideten Wanderer neugierig.
    Dessen Blicke musterten ebenfalls den Jungen neugierig. Der Fremde wirkte geheimnisvoll, das alterlose, markante Gesicht zeigte die Züge eines harten, erfahrenen Mannes, seine imposante, große Erscheinung verriet, dass er viel in seinem Leben gesehen hatte, diesen Augen entging nichts.
    Wachsamkeit, Schläue und Intelligenz sowie einen unbeschreiblich festen Willen strahlten sie aus. »Nun, da Ihr jetzt schon hier seid, legt ab.« Der hochgewachsene Hüne antwortete: »Besten Dank für Eure Gastfreundschaft.«
    »In der Tat ein echtes Hundewetter, bei dieser Gelegenheit möchte ich mich vorstellen, man nennt mich Landurin!«
    Das Regenwasser tröpfelte von seinen Kleidern, der Fremde legte seinen schwarzen, durchnässten Mantel ab, darunter trug er eine dunkelgraue Robe, die an der Hüfte durch einen breiten Gürtel mit einigen kleinen Ledertaschen geteilt war, festes Stiefelwerk bildete den passenden Abschluss.
    Gotar nahm den Mantel entgegen und hing ihn nahe am Kamin zum Trocknen auf, dann forderte er seinen Gast auf, es sich am Kamin bequem zu machen, er reichte ihm einen Trunk aus Kräutern, der von Innen wärmte.
    »Nun, Landurin, einen Reisenden hier anzutreffen ist selten, wir treffen im Allgemeinen nur Reisende in Karim an, unserer Hafenstadt, und meist sind das Händler und Kaufleute!«
    »Eurer Kleidung zufolge gehört Ihr jedoch nicht zu diesen?«
    Der Hüne setzte eine Miene auf, die schwer zu deuten war. »In der Tat, ich bin ein Wanderer der Heilkunst auf Suche nach Kundschaft.«
     
    Der wortkarge Hüne schwieg wieder. Um das gegenseitige Schweigen zu beenden, nahm Gotar das Gespräch wieder auf: »Kundschaft werdet Ihr hier kaum finden!«
    Der fremdartige Besucher schwieg auf Gotars Anspielung und reichte ihm den leeren Holzbecher, dabei beobachtete der Fremde den jungen Mann. Nun, er hatte ihn gefunden, den er gehofft hatte hier anzutreffen, der Junge hatte sich gut entwickelt. Gotar hatte sich seiner gut angenommen. Erst einmal beschloss der Hüne, nichts davon preiszugeben, warum er hier war.
    Bis morgen würden die beiden warten müssen.
    Gotar füllte erneut eine Schale mit heißem Kräutertrunk und reichte sie dem Fremden, der sich nun vom Stuhl erhob. Lorbo bemerkte erst jetzt, welch ein Hüne dieser Mann war. Er überragte seinen Onkel um mindestens drei Fuß, die Schultern wirkten wie die eines Stieres, ein wirklich Respekt einflößender Anblick.
    »Nun, Landurin, was könnt Ihr aus der weiten Welt berichten? Wie sieht es denn auf dem Festland aus? Man hört hier nur wenig! Aber das, was uns zu Ohren kommt, ist nicht gerade beruhigend!?«
    Der Hüne berichtete zögernd, als überlege er andere Dinge. Am Kamin berichtete er von einigen Gerüchten und Entwicklungen, die er auf seinen Reisen gehört hatte.
    Neues berichtete er aus der letzten Zeit, dass die Volksgruppen der Elben, Menschen, Zwerge und Zwelfs nur noch die Länder westlich der Ebene Kolmar hielten und sich gegen das dunkle Reich verteidigten. Mit rauer, dumpfer Stimme berichtete er, dass halb Morin östlich der Ebene Kolmar in der Hand der Goblins und des dunklen Herrschers sei.
    Lorbo und Gotar hörten aufmerksam und neugierig zu, Gotar verzog sein Gesicht, schüttelte bedächtig den Kopf: »Wenn das wahr ist, was Ihr uns berichtet habt, hat sich einiges geändert.
    Vor fünfundzwanzig Jahren, als ich noch jung war und auf dem Festland gelebt habe im Dienst meines Herren König Dolan, dem Großkönig der Elben, im Waldland Horraj, waren die Menschen und Elben, Zwerge mit ihren Großreichen mächtige Verbündete, die das Land Morin zur Blüte führten und es zu schützen wussten.Wir hatten die Goblins ins Nordreich zurückgedrängt und ihnen ihr Recht auf eine friedliche Koexistenz mit den freien Völkern von Morin zugesichert.«
    Der riesige Hüne antwortete wortkarg, fast gelangweilt: »Nun, die Zeiten ändern sich, wie mir scheint?! Der Dunkle regt sich wieder im Lande Barabur.«
     
    »Ammenmärchen, wenn Ihr mich fragt, es sind die Goblins und keine dunkle Macht.«
    »Nun, Ihr müsst es ja wissen, Sie waren Ihrem Herrn einst ein tüchtiger Gardist der ruhmreichen Leibwache
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