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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)
Autoren: Helene Henke
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Erinnerung zu rufen, wenn man gerade einen leibhaftigen Drachen inmitten eines Kriegsscha u platzes vor sich hatte.
    „Aber wie ist er hierhergekommen?“, fragte Alois.
    Während Rudger beschloss, den Professor in ein paar Geheimnisse der Anderswelt einzuwe i hen, goss er Rotwein in Gläser. Seine gleichermaßen tiefe wie ruhige Stimme hatte anscheinend auf Alois dieselbe einnehmende Wirkung, wie sie Leyla bereits seit Läng e rem genoss. Ohne zu unterbr e chen, erzählte er von den Pforten zwischen den Dimensionen und den Aufgaben der Grenzgänger. Dabei reichte er jedem ein Glas Wein. Zärtlich strich er mit dem Finger über Leylas Hand, als sie das Glas entgege n nahm. Mit einem Lächeln zwinkerte er ihr zu und erzählte weiter.
    „Im Planetarium müssen sich die Energien gebündelt haben, sodass sich eine ungewöh n lich große Pforte bilden konnte. Uns ist es gelungen, Nidhöggr zurückzule i ten. Die mentale Kraft eines Meistervampirs hätte nicht ausgereicht. Zu dritt waren wir dazu in der Lage.“ Rudger pro s tete Boris und Sergej zu.
    „Dann wurde der Weltuntergang abgewendet, indem dieser Ragnarök aufgehalten wu r de“, sprach Alois.
    „Ein bevorstehendes Ende wird seit jeher von sämtlichen Kulturen prophezeit. Vieles ist Auslegungssache, vor allem nach chris t lichem Verständnis“, entgegnete Rudger. „Der Ra g narök versteht sich nicht als Ende allen Seins, sondern als das Ende der alten Ordnung mit der Mö g lichkeit, eine neue zu erschaffen. Modgudr wollte Midgard zu einem Teil von Niflheim machen, um Hels Reich zu vergrößern. Sie erschuf eine Schattenpforte, groß genug, um die Menschenwelt zu ve r schlingen.“
    „Daher also die klimatischen Veränderungen“, warf Alois interessiert ein. „Dann hätten wir im schlimmsten Fall einen abrupten Umschwung erfahren. Ein Eiszeitalter im Schnel l durchlauf. Theoretisch betrachtet durchaus faszinierend, überlebt hätten wir es allerdings nicht.“ Der Blick des Professors richtete sich in die Ferne. Mit Sicherheit grübelte er über weitere Thesen dieser übe r standenen Gefahr nach.
    „Ich bin sicher, das war nicht die letzte Gefahr, der wir uns gegenübe r sehen“, warf Leyla in die Runde, ließ sich auf einen Sessel nieder und streckte die müden Glieder. Für eine Weile schwi e gen alle, als läge ein stummes Einverständnis in der Luft.
    „Ich möchte Ihnen danken, dass Sie mir das alles erzählt haben“, unterbrach Alois die entspa n nende Stille. „Und dafür, was Sie für Jarno getan haben. Nicht nur heute Abend.“
    Es war nicht selbstverständlich, dass Meistervampire sich offenbarten. Alois schien das zu ahnen. Oder Jarno hatte ihm von Rudger erzählt. Über seine Konta k te als Astrophysiker würde er die gesammelten Informationen an die entsprechenden Stellen weitergeben, damit die Menschen in Zukunft möglichst vorbereitet sein konnten. Damit hatte das Syndikat einen Einblick in Bere i che gewährt, der den Menschen bislang verwehrt gewesen war. Ein bedeutender Schritt in Sachen gegenseitiges Entgege n kommen.
    Nur am Rande verfolgte Leyla, wie Rudger Anweisungen an Ko n rad gab, sich um Jarno und seinen Onkel zu kümmern. Müde, aber beruhigt verabschiedete sie sich von Boris und Sergej, deren formvollendete Ve r beugungen ihr gefielen. Obgleich innerlich angespannt, forderte die Anstrengung der letzten Tage ihren Tribut. Ihr Energi e pegel befand sich im unteren Bereich. Letztlich zeigte auch der ungewohnte Alkoholg e nuss seine Wirkung. Die Party war vorbei, das Licht wieder eingeschaltet. Dennoch hinderte die Trägheit einen, sich endlich ein Taxi zu beste l len.
    „Gehen wir nach oben?“ Rudger war neben ihr erschienen.
    Blinzelnd hob sie den Blick. „Falls sich dein Penthouse noch an Ort und Stelle befindet, gern. Immerhin ist ein Drache über das Dach gefegt wie ein Wirbelwind.“
    „Es ist alles an seinem Platz. Davon habe ich mich längst überzeugt.“
    Entgegen ihren Gewohnheiten stiegen sie nebeneinander die Besuchertreppen der Kin o ebenen hinauf. Vermutlich wollte Rudger ihr nicht zumuten, in einem defekten Aufzug stecken zu bleiben. Die Möglichkeit lag nahe, denn überall bot sich ihnen ein Bild der Ve r wüstung.
    Sie umschloss Rudgers Hand. Es war schwer vorstellbar, dass das gewohnte Leben bald wieder seinen Lauf nehmen würde. Zweifellos würde es kommen, wie es immer geschah. Auf Regen folgt Sonnenschein, auf Verwüstung Ordnung. B e stimmt.
    In jeder Zwischenebene warf Leyla einen besorgten Blick
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