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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)
Autoren: Helene Henke
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Leichen. Ich glaube nicht, dass es sich um zwei Lebensmüde handelte.“ Tote auf den Gle i sen waren erfahrungsgemäß Selbstmörder, vor allem wenn es sich um die abgelegenen Bereiche des Güterverkehrs handelte. „Ich weiß, du hast Feierabend. Ich dachte, ich frage mal, falls wir es dort mit Speziellem zu tun beko m men.“
    Damit waren die paranormalen Fälle gemeint, in denen Rolfs Einheit vorwiegend ermittelte. Rolf war kräftig gebaut und überra g te die meisten seiner männlichen Kollegen um eine Haupte s länge. Seine dunklen Haare waren ordentlich geschnitten und zeigten das attraktive Gesicht eines Mittvierzigers. Aufgrund seiner Gabe mit speziellen Fällen umz u gehen, wurde ihm die Leitung der neuen Spezialeinheit des Bundesnachrichtendienstes übergeben. Die neue Gesetzeslage erforderte eine Abteilung, die mit übern a türlichen Fällen betraut wurde. Als Privatdetektivin hatte Leyla mehr Handlungsfreiheiten und musste nicht jeden Schritt von ihrem Vorgesetzten absegnen lassen. Obwohl Leylas Auftragslage als Detektivin ausre i chend war, arbeitete sie nebenbei als Honorarkraft in ihrem alten Beruf. Sie kam einmal in der Woche zur Hansawache, um ihre Berichte für Kommissar Fuh r mann zu schreiben. Das Gebäude lag ein paar Gehminuten von ihrer Detektei entfernt. Ihr Dienst war für heute beendet, und Rolf konnte durch sie unb ü rokratisch feststellen lassen, ob es sich um ein menschliches oder paranormales Vergehen hande l te.
    „Lass uns gehen“, sagte Leyla. „Ich muss nachher noch ins Kra n kenhaus.“
    „Cecilie?“ Leyla nickte. „Wollte sie wieder das Haus r e novieren?“
    „So könnte man es nennen. Sie hat sich in den Kopf gesetzt, im ganzen Haus große Fen ster einbauen zu lassen, damit genug T a ge s licht einfällt. Sie hat Gardinen gewaschen.“
    „Ich bin sicher, dass sie wieder auf die Beine kommt. Deine Oma wird hundert Jahre“, sagte Rolf und deutete ein Lächeln an.
     
     

2
     
    A
    uf den Bahngleisen des verlassenen Güterbereichs lagen die Reste eines ze r trümmerten Holzsarges, der halb aus einem Waggon gekippt war. Das Innenfutter lag zerfetzt überall verteilt wie Kunstschnee. Blutige Abdr ü cke, die von Menschen stammen mochten, waren deutlich zu erkennen. Die ältere Leiche zeigte verschi e dene Merkmale von Verwesung auf und lag inmitten eines Durcheinanders von abgerissenen und angenagten Körperteilen. Ein Ohr, an dem noch ein Stück Kopfhaut hing, klebte an der Waggo n tür. Die zweite Leiche lag ein paar Schritte entfernt und war ausgeweidet worden. Der aufgerissene Brustkorb prangte leer in den Nachthimmel. Sämtliche Organe fehlten. Die Gliedmaßen und der Kopf waren unve r sehrt geblieben, doch grotesk ve r dreht. Leyla konnte bei Nacht nur das Nötig ste sehen und war in solchen Fällen erleichtert, nicht jedes einzelne Detail der blutigen Faserreste, die die gesamte Umgebung überzogen, zu erkennen. In der Nacht sind alle Ka t zen grau und das traf zum Glück auch auf blutige Le i chen zu.
    Sie schlüpfte in einen Plastikoverall und untersuchte den Tatort. Die Kollegen vor Ort hatten das Gelände weiträumig abgesperrt. Rolf ließ sich von ihnen Bericht erstatten. Krankenwagen standen bereit und warteten auf ihren Einsatz. Von Leyla wurde erwartet, dass sie feststellte, ob das Verbrechen von Menschen oder Vampiren bega n gen worden war. Sie besaß eine angeborene Intuition, was außergewöhnliche Vorkommnisse betraf. Sie hatte diese Fähigkeit so lange ve r schwiegen, bis sie festgestellt hatte, dass sie ihr beruflich von Nu t zen war. Sobald sie den Tatort begutachtet hatte, würde der Fall dem zuständigen Dezernat zugeteilt werden. Leyla vermutete, dass Gargoyles für das Massaker verantwor t lich waren. Der aufgerissene Brustkorb des Toten wies Spuren von dreifingrigen Klauen auf. Als sie aufstand, bemerkte sie dunkle Fl e cken auf ihrem Plastikoverall. Sie hatte mitten im Blut gekniet und war erneut dankbar, dass es dunkel war. Sie zog den Reißverschluss des Overalls auf und atmete tief die kalte Nachtluft ein. Sie blickte zu dem gelben Absper r band, das um den verlassenen Waggon geschlungen worden war und von Rolf angehoben wurde, um sie durchzula s sen.
    „Und?“ Rolf stellte sich neben Leyla.
    „Es waren Gargoyles.“
    „Gargoyles? Das wird ja immer besser, als ob Vampire nicht genug wären. Und weiter?“ Rolf schüttelte den Kopf und kramte sein N o tizbuch aus der Hosentasche seiner Jeans.
    „Nun, es gibt keine Gargoyles in dieser
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