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Das Remake

Das Remake

Titel: Das Remake
Autoren: Robert Rankin
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ließen sich in einer schweigenden Reihe auf dem Dach nieder.
    Die Stille dauerte noch ein wenig länger, aber nicht mehr so lange wie bei den beiden ersten Gelegenheiten.
    Und dann war es vorbei damit.
    »Nun«, sagte Fido in seinem besten Jack Benny.
    »Nun was?«
    »Nun ja.«
    »Nun ja? Das ist alles? Mehr nicht?«
    »Mehr nicht, Mann.«
    »Keine cleveren Wortspiele, keine geistreichen Einzeiler zum Abschluss des Kapitels, absolut nichts? Nichts außer ›Nun ja‹?«
    »Nicht nach diesem Tag. Nein, Sir.«
    »Nun ja«, sagte Rex. »Ich weiß das zu schätzen.«
    »Das wenigste, das ich tun kann, Mann.« Fido machte auf den schmutzigen Hacken kehrt und trottete davon. Rex hörte sein befreites hündisches Kichern und die Worte »Simon Dee«. Er sprang vor und holte zu einem wütenden Tritt in Richtung Hundehinterteil aus, rutschte aus und verschwand einmal mehr in seiner selbst gegrabenen Grube.

2
1.    Und Elvis sagte zu Eva:
       »Leg den blöden Apfel hin, und geh weg von diesem Baum!«
Das Sub-Urbane Buch der Toten
    Neu Eden rühmte sich einer ganzen Reihe wirklich atemberaubender Sonnenuntergänge. Sie waren rot und golden und strahlend. Menschen saßen auf den Hängen und beobachteten sie und seufzten aus tiefem Herzen. Aaaaaaaaaah, machten sie.
    An diesem besonderen Abend machte Rex Mundi nicht Aaaaaaaaaah. Nicht, dass er es häufig gemacht hätte (den Sonnenuntergang beobachten), er zog die Freuden des Spielzimmers den Wundern des Firmaments vor. Doch an diesem Abend war er nicht im Spielzimmer. Er war in der Küche, bereitete sich sein eigenes Abendessen und bezog hinterher sein Bett im Gästezimmer.
    Christeens Ohren waren taub gegenüber Geschichten von ausgegrabenen Statuen und geheimnisvollen Volvos. Septische Außentanks waren wie stets der Hauptbestandteil ihrer Konversation. Und da sie – für den Augenblick zumindest – aufgehört hatte, mit Dingen zu werfen, hielt Rex es lediglich für angemessen, die durchbohrte Ligusterhecke nicht zu erwähnen.
    Nun lag er auf dem unbequemen Gäste-Einzelbett, das er schon immer hatte fertig bauen wollen, und starrte hinauf zur Decke, die er schon immer hatte tapezieren wollen. Seine Gedanken gehörten ihm, und da sie nicht sonderlich interessant waren, bleiben sie an dieser Stelle unerwähnt.
    Rex rauchte einen dicken Joint, nahm sich vor, dass er wirklich irgendwann Scheiben in die Fenster setzen musste, und fiel zu guter Letzt in einen unruhigen Schlaf, seine Träume erfüllt von Löchern.
     
    Eine Stunde vor Sonnenaufgang kehrte Fido nach Hause zurück. Er hatte die Nacht bei einem Hundegelage verbracht und war nun ein wenig unsicher auf den Pfoten.
    Als er sich Mundi Towers näherte, hielt er inne, um über die Natur der merkwürdigen Lichter nachzusinnen, die sich vor ihm bewegten.
    »Oho«, sagte Fido mit mehr als einer Spur von Lallen. »Wwwas haben wwwir denn da?« Er schlich näher und gab sich die größte Mühe, scharf zu sehen.
    »Das dort«, sagte er zu sich, »das dort sieht aus wie Taschenlampen, geschwenkte Taschenlampen.« Und in der Tat, es waren geschwenkte Taschenlampen, und als Fido näher schlich, stellte er fest, dass er auch Stimmen hörte. Und diese Stimmen sagten Dinge wie: »Halt dein Ende hoch!« oder »In Ordnung, ich hab’s, ein Stückchen zu mir jetzt« oder »Dieses Ding wiegt eine Tonne!«
    Fido schlich noch näher heran, und dann sah er dunkle Gestalten, die sich durch die Nacht bewegten. Zwei dunkle Gestalten waren es, und sie mühten sich mit etwas ab und zerrten es auf ein Gebilde zu, das selbst im schwachen Licht unverwechselbar die klassischen Konturen eines… »Ein Volvo Kombi!« flüsterte Fido. »Diese Bastarde!«
    »Schlag Alarm, pelziger Geselle!«, sagte sich Fido, und: »Wuff! Wau! Wau! Rex! Rex! Reeeeexxxx!«
    »Das ist dieser verdammte Hund!«, ertönte die Stimme von Johnny Dee. »Schieß ihn tot!«
    »O Shiva!« Fido gab Fersengeld. Er rannte zwischen Ed Kelleys Beinen hindurch und auf das Familienheim zu. Ein Blitz gelben Lichts zuckte über seinen Kopf hinweg und zerschmolz Rexens Petersilienbeet. »O Shiva, o Shiva!« Fido hastete zu seiner Hundeklappe. Er trappelte die Treppe hoch und in das Gästeschlafzimmer, von dem er ganz richtig annahm, dass Rex dort anzutreffen war. Rex war bereits auf den Beinen, aufgeschreckt vom Lärm draußen in seinem Garten.
    »Was ist los?«
    »Der Volvo! Dee und Kelley! Sie haben Waffen!«
    »Komm, wir schnappen sie uns!«
    »Nicht ich, Mann.« Fido ging
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