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Das Remake

Das Remake

Titel: Das Remake
Autoren: Robert Rankin
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gemeinnützigen Beweggründen«, fügte Mr. Dee hinzu. »Zu verdienen gibt es damit wenig genug, wie Sie sich sicherlich denken können.«
    »Ganz genau. Das ist wirklich ein glücklicher Zufall: Wir sind hier, diese Statue ist hier, und Sie sind begierig zu verkaufen.«
    »Bin ich nicht.«
    »Und noch besser: Wir sind in der Lage, Ihnen ein so überaus großzügiges Angebot zu machen.«
    »Ich nenne sieben Millionen gar nicht so großzügig, wissen Sie?«
    » Sieben? Oh, ich verstehe. Recht so, Sir. Siebeneinhalb also. Wollen wir in die Hände spucken und den Handel besiegeln?«
    »Nein«, sagte Rex. »Wollen wir nicht. Die Statue ist nicht verkäuflich. Selbst wenn ich bereit wäre, mich von ihr zu trennen, was ich nicht bin, könnte kein Geld der Welt sie kaufen. Dies ist das neue Eden, und Geld hat hier keine Bedeutung. Ich weiß zwar nicht, woher Sie kommen, und es ist mir auch ziemlich egal, doch ich schlage vor, Sie kehren mit Höchstgeschwindigkeit dorthin zurück, bevor mein rasender Freund und ich mit gewalttätiger Absicht über Sie kommen. Habe ich mich absolut klar ausgedrückt?«
    »Ich hab’s gehört, Mann!«, bellte Fido. »Wie viel verbraucht dieser Schlitten eigentlich, Leute? Wie man so hört, sollen diese Dreifachvergaser eine ganze Menge schlucken.«
    »Mittelmäßig bis viel«, sagte Johnny. »Ich hab einen der Vergaser stillgelegt und einen Bypass eingezogen. Wir schaffen fast vierzig Kilometer pro Gallone auf der Langstrecke.«
    »Diesel?«, erkundigte sich Fido.
    »Fido!« Rex machte würgende Handbewegungen.
    »Tut mir Leid, Mann.«
    »Ich glaube, ich könnte ein wenig Hilfe hierbei gebrauchen.« Ed wurde immer intimer mit der Statue. »Dieser zweitklassige Marmor wiegt ziemlich viel.«
    Rex ballte die Fäuste. »Haben Sie nicht gehört, was ich gesagt habe?«
    »Selbstverständlich haben wir Sie gehört, Sir.« Johnny Dee lächelte zuckersüß. »Sie haben gesagt, dass Sie kein Geld für diese Statue möchten. Eine noble Geste, Sir. Wir wissen es durchaus zu schätzen.«
    »Das habe ich überhaupt nicht gesagt!«
    »Wenn Sie lieber Tauschgüter mögen, kein Problem, Sir.« Johnnys Blick schweifte durch den Garten. »Vielleicht eine elektrische Schaufel? Wir könnten Ihnen auch ein solarbetriebenes Ausschachtwerkzeug anbieten. Und Dünger. Ihre Pflänzchen sehen ein wenig schmächtig und abgespannt aus.«
    »Abgespannt, sagen Sie?« Jetzt hatte Rex definitiv die Nase voll. Genug war genug. »Warten Sie hier«, sagte er. »Bewegen Sie sich nicht von der Stelle, und fassen Sie diese Statue nicht an! Ich bin gleich wieder zurück.«
    Er wandte sich ab und stapfte zum Haus. Beim Betreten der Küche wählte er ein mörderisch aussehendes Fleischerbeil aus dem Gestell über dem Aga, prüfte sein Gewicht und befand es als geeignet für die ihm zugedachte Aufgabe. Sodann kehrte er zu seinen beiden unwillkommenen Gästen zurück, die sich selbst jetzt noch an seiner Statue zu schaffen machten.
    »Sehen Sie dies hier?«, fragte Rex. Johnny Dee nickte ernst.
    »Dann hören Sie zu, was ich nun sage. Verlassen Sie meinen Grund und Boden augenblicklich, oder man wird Sie in nächster Zukunft mit dem Spitznahmen Johnny ›Kopflos‹ Dee betiteln.«
    Johnny fand noch die Kraft für ein letztes Lächeln. Er bot es Rex an.
    »Helfen Sie uns nur eben beim Einladen der Statue, und dann sind wir weg.«
    Rex hob das Fleischerbeil. Der rote Nebel kam schon wieder auf, und das psychotische Glitzern in seinen Augen entging Mr. Dee keinesfalls; schließlich sah er es aus allernächster Nähe. »Also kein Geschäft?«
    »Kein Geschäft.«
    »Mein verehrter Sir, wenn ich doch nur…«
    »Fass!«, befahl Rex.
    Ermutigt durch den furchterregenden Anblick seines Herrn, hatte Fido einen plötzlichen Adrenalinstoß und stürzte sich auf Johnny Dees Knöchel.
    »Also schön, also schön! Wir gehen ja schon…« Dee und Kelly saßen flugs wieder in ihrem Volvo, und flugs war der Volvo auf dem Weg aus dem Garten. Er krachte ein weiteres Mal durch die Hecke. Metall kreischte und knirschte, als die noch offene Beifahrertür aus den Angeln gerissen wurde und in den Dreck polterte. Rex und sein Hund spähten durch das brandneue Loch in der Hecke. Das nicht mehr allzu schicke Spitzenklassemodell wurde kleiner und verschwand ganz plötzlich ganz.
    Sozusagen.
     
    In Rex Mundis Garten breitete sich Stille aus.
    Fido sah zu Rex auf, und Rex sah zu Fido hinunter.
    Die Stille hielt an.
    Schließlich kehrten die Tauben zurück und
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