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Das Reich der Traeume

Das Reich der Traeume

Titel: Das Reich der Traeume
Autoren: Santiago García-Clairac
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wir hoffen, dass dieser Señor Strumbler alles in Ordnung bringt.«
    Â»Stromber, Mahania, der Mann heißt Frank Stromber. Und um das Geld müssen wir uns keine Sorgen machen, das wird sich bald regeln. Ganz sicher. Papa kennt sich aus.«
    Â»Ja, und die von der Bank auch.«
    Â»Die von der Bank? Von was für einer Bank?«
    Â»Ach, nichts, nichts … War nur so dahergesagt. Los, ab in die Schule mit dir, um deinen Vater kümmere ich mich schon. Mach’s gut.«
    Ich sehe Mahania neugierig an und warte auf eine Erklärung. Aber sie lässt mich einfach stehen, summt irgendein Lied, das ich nicht kenne, und verschwindet in ihrer Hausmeisterwohnung.
    Was verheimlicht sie mir? Setzt die Bank meinen Vater etwa unter Druck?
    Der Straßenlärm draußen holt mich in die Realität zurück und erinnert mich daran, dass es außerhalb der Stiftung noch ein anderes Leben gibt. Dass die Welt sehr viel größer ist als das Gebäude, in dem ich lebe und in dem ich mich eigentlich sicher fühle.

III
    Unter dem Schutz des Grafen
    D rei kräftige Soldaten schubsten Arquimaes so brutal in Morfidios Gemach, dass er beinahe zu Boden stürzte.
    Der Graf saß mit einem Glas Wein in der Hand in seinem mächtigen holzgeschnitzten Armsessel und musterte den Alchemisten mit einem höhnischen Grinsen. Auf dem reich verzierten Sessel prangte sein Wappen: ein Bär mit einer Goldkrone, in den Tatzen ein Schwert als Zeichen der Stärke – die einzige Macht, an die Morfidio glaubte.
    Â»Hast du dich entschlossen zu reden, oder willst du weiter eingesperrt bleiben, während dein Gehilfe mit dem Tode ringt?«, fragte Morfidio seinen Gefangenen, nachdem er einen ordentlichen Schluck dunkelroten Wein getrunken hatte.
    Â»Arturo geht es mit jedem Tag schlechter! Ich brauche Medizin, um ihn zu heilen! Sonst stirbt er!«
    Â»Er selbst hat um seinen Tod gebettelt, vergiss das nicht. Gib mir also nicht die Schuld an seinem Unglück.«
    Â»Du bist ein elender Schuft, Morfidio!«, rief Arquimaes erzürnt. »Wenn König Benicius davon erfährt, wird er dich zur Rechenschaft ziehen! Du wirst deine niederträchtige Tat teuer bezahlen!«
    Â»Mach dir deswegen keine Sorgen. Denk lieber daran, deine eigene Haut zu retten. Ich möchte dich daran erinnern, dass schwere Anschuldigungen gegen dich erhoben werden. Man erzählt sich, dass die Bestien, die uns des Nachts angreifen, das Ergebnis deiner Experimente sind und dass du die schrecklichen Drachen erschaffen hast, die unsere Gegend verwüsten!«
    Â»Ich experimentiere nicht mit Tieren! Ich widme mich der Wissenschaft, nicht der Hexerei!«
    Â»Schon gut. Kommen wir zur Sache. Wenn du mir die geheimnisvolle Rezeptur, die mich unsterblich machen wird, nicht endlich verrätst, werde ich dich auf dem Scheiterhaufen verbrennen und deine Asche im Tal verstreuen lassen. Hast du mich verstanden?«
    Â»Du jagst mir keine Angst ein, Morfidio. Ich habe nichts, was dich zu einem mächtigen König machen könnte!«
    Â»Unterschätze mich nicht, Arquimaes! Ich sage es noch einmal: Es ist zu deinem Besten«, antwortete Eric Morfidio und schwenkte ein Pergament. »Erkläre mir genau, was es mit deiner Entdeckung auf sich hat, dann will ich dir die nötige Medizin geben, um den Jungen zu retten. Und ich werde euch beiden die Freiheit schenken. Wenn nicht, endest du auf dem Scheiterhaufen wie alle Hexenmeister!«
    Â»Ich werde niemals für einen machtgierigen Herrscher wie dich arbeiten!«, erwiderte Arquimaes entschlossen und blitzte den Grafen zornig an. »Meine Bemühungen dienen dazu, dass andere Weise, Wissenschaftler und Alchemisten Nutzen aus meiner Arbeit ziehen, um Menschen helfen zu können. Ich will nicht, dass mein Wissen nach meinem Tod verloren geht.«
    Â»Der Tag deines Todes könnte näher sein, als du glaubst, Arquimaes«, zischte Morfidio drohend. »Ich warne dich, meine Geduld ist bald am Ende.«
    Der Weise hob die Hand und zeigte durch das Fensterloch auf den bewölkten Himmel.
    Â»Sämtliche Verwünschungen des Himmels werden über dich kommen, wenn du es wagst, Hand an mich zu legen. Schon der erste Tropfen meines Blutes, den du vergießt, wird sich gegen dich und die Deinen wenden, mit einer Heftigkeit, die du dir nicht einmal vorstellen kannst, Graf Morfidio!«
    Â»Du bist ein verfluchter Dickschädel! Entweder du redest endlich oder
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