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Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition)

Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition)

Titel: Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition)
Autoren: Ulrike Schweikert
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hier riecht?«
    »Ich hoffe, ich irre mich«, gab der Kobold ängstlich zurück.
    »Was? Was ist los?«, mischte sich Kylah ein.
    »Wir sollten jetzt gehen«, sagte Brock und trat behutsam auf die Tür zu. »Ganz schnell sollten wir hier verschwinden.«
    »Und den Schatz zurücklassen? Auf keinen Fall!«, protestierte Patrick.
    Mona spürte, wie sich Ceras Körper versteifte. Ihre Nackenhaare stellten sich auf und sie ließ ein tiefes Knurren hören.
    »Trolle«, stieß Finola hervor.
    »Lauft!«, schrie Brock und zerrte an Monas Jacke.
    »Zu spät«, hauchte Finola und wich bis zu der offenen Schatzkiste zurück.
    Zwei Gestalten kamen um die Ecke und durchquerten mit schweren Schritten das Gewölbe. Sie waren fast zwei Meter groß, obwohl sie etwas geduckt gingen. Ihre Köpfe waren kahl, die Gesichtszüge grob. Ihre Körper waren gedrungen und von doppelter Mannesbreite. Die ledrige Haut schimmerte in einem dunklen Grünton. Die Kinder konnten nur in stummem Entsetzen zusehen, wie die beiden auf ihren kräftigen Beinen unerbittlich auf sie zukamen. Sie starrten die Kinder aus ihren wässrigen Augen an, dann verzogen sich ihre Lippen zu einem grausamen Grinsen.
    Fasziniert und angewidert starrte Mona auf die schwärzlich verfärbten Zahnstummel, die vermutlich ganze Knochen zermalmen konnten.
    »Eindringlinge!«, stieß der eine mit einem Schwall von solch üblem Gestank hervor, dass Mona würgen musste.
    Der andere nickte. »Ja, das können wir nicht dulden! Das ist unser Schatz. Schon seit Ewigkeiten. Niemand darf ihn uns wegnehmen.«
    Keiner wagte, den Trollen zu widersprechen, obwohl es selbst in Mona vor Zorn brodelte, doch ihre Angst war stärker. Sie fühlte sich wie gelähmt. Was würden diese Monster mit ihnen machen?
    Als habe er die stumme Frage vernommen, richtete der größere der beiden Trolle seinen Blick auf das Mädchen.
    »Töten wir sie«, sagte er mit seiner grollenden Stimme.
    »Ja«, stimmte der andere zu. »Vielleicht schmecken sie ja auch ganz gut.«
    Jetzt wäre Mona gerne in Ohnmacht gefallen, doch selbst diese Flucht war ihr nicht vergönnt.



D er Troll beugte sich über Mona. Sie hätte geschrien, wenn sie vor Angst nicht völlig erstarrt gewesen wäre. Langsam streckte der Troll seine Hand nach dem Mädchen aus. Noch ehe er Mona berührte, schoss Cera auf ihn zu. Sie machte einem riesigen Satz und verbiss sich in seine große, plumpe Hand. Der Troll zog sie zurück, eher erstaunt als vor Schmerz. Vielleicht konnten Ceras Zähne seiner dicken Haut nichts anhaben. Dennoch ließ sie nicht locker.
    »Lass los!«, sagte der Troll mit seiner trägen Stimme. Cera dachte gar nicht daran, ihm zu gehorchen, obgleich er seine Hand hochzog und die Hündin von den Füßen riss. Hilflos hing sie in der Luft.
    »Lass los«, sagte er noch einmal. Dann hob er die andere Hand und schlug zu. Niemand hätte ihm eine solch schnelle Bewegung zugetraut. Mona fand ihre Stimme wieder und schrie auf. Der Troll traf die Hündin mit solcher Kraft, dass sie losließ und mehrere Meter weit durch die Luft geschleudert wurde. Sie krachte gegen die Wand und fiel mit einem Aufjaulen herab. Dort blieb sie reglos liegen. Mona schossen Tränen in die Augen. Sie wollte zu Cera laufen, doch eine große Hand schloss sich um ihren Arm.
    »Nicht weglaufen, kleines Mädchen!«
    Der Troll hob sie einfach hoch und warf sie über seine Schulter. Kylah erging es nicht besser. Sie landete über der anderen Schulter. Der zweite Troll griff sich Patrick und Brock. Finola dagegen schien wie vom Erdboden verschluckt.
    »Das ist ja wieder einmal typisch«, grummelte Brock vor sich hin. »Wenn es ernst wird, dann macht sich das Fräulein Finola aus dem Staub! Lässt ihre Freunde im Stich und die Kinder der Herrin!«
    Mona dagegen konnte keinen Blick von Cera wenden, die wie tot am Boden lag.
    »Oh nein«, schluchzte sie. »Cera, bitte nicht!«
    Über ihr eigenes Schicksal machte sie sich in diesem Moment keine Gedanken, bis der andere Troll wieder zu sprechen begann.
    »Komm, wir bringen die Schatzräuber in unser Lager. Dort können wir sie sicher aufbewahren.«
    Die beiden stapften davon. Mona hing kopfüber am Rücken des Trolls herab, sodass sie bei jedem seiner Schritte hart gegen seine Schulterknochen stieß. Sie stöhnte auf vor Schmerz. Bald würde sie mit blauen Flecken übersät sein. Doch was schlimmer war: Mona konnte die anderen nicht sehen. Ihr wurde schwindelig, und das Glühen und Schimmern der Felsen wurde zu einem bunten
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