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Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition)

Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition)

Titel: Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition)
Autoren: Ulrike Schweikert
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erkennen.«
    Mona starrte auf den See hinaus. Alles war nass, trüb und düster, doch sie hatte bisher noch gar nicht bemerkt, dass es aufgehört hatte zu regnen. Zwischen Nebelfetzen schälte sich die heilige Insel aus dem Dunst. Mona war sich nicht sicher, ob sie wirklich ein Kreuz oder nur Bäume sah, dennoch musste das die richtige Stelle sein. Atemlos kam Patrick angerannt.
    »Und? Sind wir richtig?«
    Die beiden Mädchen strahlten ihn an. »Ja! Jetzt müssen wir nur noch die Insel im Auge behalten und auf den Lough zugehen, bis wir zu dem Felsen gelangen.«
    Sie verließen den Weg. Nun mussten sie querfeldein. Cera brummte unwillig, folgte ihnen aber. Finola hatte wieder einmal auf ihrem Rücken Platz genommen und war bester Laune. Sie strich sich das Wasser aus ihren Locken und summte munter vor sich hin.
    Die Kinder mühten sich, voranzukommen. Nur, geradeaus zu gehen war beileibe nicht so einfach, wie es sich anhörte. Sie mussten durch Wassertümpel waten und sich zwischen dornigen Büschen einen Weg erkämpfen. Dann wieder standen ihnen Bäume so im Weg, dass es nicht leicht war, die Richtung beizubehalten. Es gab alles, nur keine Felsen! Sie mussten also weiter.
    Mona blieb mit einem Seufzer stehen. »Wie weit ist das denn noch? Wenn wir bis zum Ufer des Lough laufen müssen, ist es Nacht, bis wir dort sind.«
    Kylah schüttelte den Kopf. »Nein, das glaube ich nicht. Sieh dir den Hügel dort vorne an. Felsen! Vom Regen ausgewaschene Felsen, die wie seltsame Gestalten aussehen.«
    Das gab Mona Auftrieb. Sie kämpfte sich durch einen Ginsterbusch und lief den Hügel hinauf.
    Da brach plötzlich ein Sonnenstrahl durch die Wolken und überzog das nasse Land mit einem goldenen Schimmer. Ein Aufseufzen ging von einem zum anderen. Sie hielten inne und sahen auf den schimmernden See, der aus flüssigem Gold zu bestehen schien.
    »Ich habe es von Anfang an gewusst«, behauptete Finola und sprang von Ceras Rücken. »Auf die Minute rechtzeitig scheint uns die Sonne. Also, wo ist dieser Hundekopf? Ausschwärmen!«, befahl sie, als wäre sie ihr Feldwebel.
    Während Patrick und Kylah nach rechts und nach links auswichen, versuchte sich Mona weiterhin an die vorgegebene Richtung zu halten. Sie erreichte die Kuppe des Hügels, der sich nun in einem flachen Hang zum Lough hinabzog, dessen Ufer noch ein oder zwei Kilometer entfernt unter ihnen lag. Der ganze Hang war von Felsen übersät. In der Nähe der Kuppe ragten sie wie Reste von Mauern und Türme aus dem Buschwerk auf. Weiter unten lagen Quader und Bruchstücke jeder Größe. Auch Finola und Brock suchten eifrig mit. Mona warf immer wieder einen besorgten Blick auf die Sonne, die sich nun rasch dem Horizont näherte. Bald schon würde ihre Suche ein Ende finden, und sie mussten bis morgen warten, um sie fortzusetzen. Wenn das Wetter es zuließ!
    Mona umrundete einen Felsen, der direkt in ihrem Weg lag, und betrachtete ihn aufmerksam. War einer der natürlichen Zinnen dort oben wie der Kopf eines Hundes geformt? Sie trat ein Stück zur Seite und suchte den Schattenwurf mit ihrem Blick ab. Nein, sie konnte beim besten Willen nichts erkennen. Mona setzte ihren Weg fort. Da kreuzte Patrick ihren Pfad, die Stirn in angestrengte Falten gelegt. Auch er hielt bei dem Felsen inne.
    »Und, kannst du etwas erkennen, das auch nur entfernt an einen Hundekopf erinnert?«, fragte Mona ihren Bruder. Patrick schüttelte den Kopf.
    »Nein, leider nicht. Auch wenn ich das zu gerne sagen würde.«
    Gemeinsam schritten sie weiter auf die heilige Insel im See zu. Die Sonne war jetzt nur noch eine Handbreit von einer kahlen Felskuppe im Westen entfernt. Sie konnten Kylah irgendwo in der Nähe durchs Gebüsch brechen hören. Sie fluchte vernehmlich.
    »Autsch, ist das stachelig!«
    Vor den Zwillingen ragten wieder Felsen aus dem Gestrüpp.
    »Sieht er nicht genau aus wie Cera?«, hörten sie Finolas Stimme über sich. Und da kletterte sie auch schon auf die Spitze des Felsens hinauf und ließ sich auf der höchsten Stelle nieder. Patrick und Mona liefen um den Felsen herum, den Kopf weit in den Nacken gelegt.
    »Ich kann nichts erkennen, das wie der Kopf eines Hundes aussieht«, sagte er.
    »Ihr seid blind wie Maulwürfe!«, rief Finola von oben.
    »Dann lass uns den Schatten ansehen«, schlug Mona vor.
    Sie eilten um den Felsen herum und folgten aufgeregt seinem Schatten bis zu seiner Spitze. Auch Kylah und Brock kamen gelaufen. Bis auf Finola waren sie alle versammelt und betrachteten
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