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Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition)

Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition)

Titel: Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition)
Autoren: Ulrike Schweikert
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Juli oder schon August? Keine Ahnung, jedenfalls wäre das noch entsetzlich lang.«
    »So viel Zeit bleibt uns nicht«, sagte Mona leise. »Bis dahin hat die Bank Grand Myrna längst alles weggenommen.«
    »Oder sie hat bis dahin die Ländereien an diesen Mulcahy verkauft und der lässt bereits seine Bulldozer anrollen«, fügte Patrick hinzu.
    Brock schloss schaudernd die Augen. »Was für eine entsetzliche Vorstellung.«
    »Deshalb können wir nicht warten«, sagte Patrick fest. »Wir gehen gleich morgen wieder zu diesem Felsen und dieses Mal werden wir die richtige Stelle finden.«
    »Und wie wollt ihr das machen, wenn der Schatten in der falschen Position ist?«, fragte Brock.
    »So weit weg kann die Stelle nicht sein«, meinte Patrick. »Am 21. Juni geht die Sonne ein Stück weiter im Nordwesten unter als jetzt. Das heißt, wir müssen uns den Schatten ein wenig weiter nach Südosten verschoben vorstellen.«
    »Wie weit?«, hakte Brock nach.
    Patrick hob die Schultern. »Das kann ich nicht sagen, doch es wird sich höchstens um wenige Meter handeln.« Damit mussten sich die anderen zufriedengeben.
    Mona hatte befürchtet, nicht schlafen zu können, doch die Müdigkeit übermannte sie irgendwann, und als sie die Augen wieder aufschlug, flutete Sonnenlicht ins Zimmer.
    »Die Sonne scheint!«, rief sie und war mit einem Satz aus dem Bett. Sie nahmen sich für das Frühstück heute weniger Zeit als sonst, denn sie konnten es nicht abwarten, zu Kylah zu kommen und ihr von ihrer Erkenntnis zu berichten. Vorsichtshalber behaupteten sie, dass sie am Abend bei Kylah zum Essen eingeladen seien und es spät werden würde. Grand Myrna hatte nichts dagegen einzuwenden. Die Zwillinge verabschiedeten sich und verließen mit Cera durch die Hintertür das Haus. Dieses Mal würde es klappen! Wenn nur die Zeit bis zum Nachmittag nicht so langsam verstreichen würde.
    Die beiden halfen Kylah dabei, das Essen für ihren Großvater und ihren Bruder Finn vorzubereiten. Sie waren froh, etwas zu tun zu haben, das die Warterei erträglicher machte. Desmond MacOwen ging es wieder besser, sodass sie ihn am Feuer sitzend antrafen. Er erzählte wieder Geschichten aus Irlands dunklen, kriegerischen Zeiten, doch heute fiel es den Freunden schwer, ihre Gedanken nicht zu ihrem eigenen Abenteuer abschweifen zu lassen.
    Endlich war es so weit und sie machten sich mit Cera und den beiden Kobolden auf den Weg. Sie erreichten die Stelle lange vor dem Sonnenuntergang und suchten noch einmal in der Nähe des abgestorbenen Baumes, ob sie im düsteren Licht der Dämmerung nicht etwas übersehen hatten.
    Je tiefer die Sonne sank, desto angespannter wurden sie. Endlich glitt der Schatten in Form eines Hundekopfs den Baumstamm hinauf. Sie stellten sich mit dem Rücken zum Felsen auf und versuchten abzuschätzen, auf welcher Stelle er wenige Wochen zuvor geruht haben mochte.
    Mona deutete auf eine Stelle rechts des Baumes. »Wenn der Schatten nicht auf den Baumstamm fällt, dann müsste er bis zu diesem Felsen weiter hinten reichen.«
    Patrick überlegte erst, dann nickte er. »Ja, ich denke auch. Der Kopf ist ungefähr vier Meter über uns. Wenn wir hier neben dem Baum den Schatten verlängern und einige Meter nach rechts gehen, müsste der Kopf genau dort auf der glatten Platte unten am Felsen erscheinen.«
    Sie liefen zu der Stelle und ließen sich auf die Knie fallen. Fieberhaft suchten sie nach irgendetwas, das einen Zugang zu einem Gewölbe verbergen konnte.
    Es war Brock, der nach einigen Minuten aufschrie.
    »Da ist etwas. Hier im Boden unter dem Ginsterbusch. Ein eiserner Ring!«
    Die Kinder drängten heran und auch Cera steckte ihre Nase unter den Busch.
    »Eine Falltür?«, hoffte Patrick und begann mit Kylah und Mona altes Laub und Erde wegzuschaufeln. Cera half ihnen, dass die Erde und Grasbüschel nur so flogen.
    »Ich fühle Holzplanken«, rief Finola, die genauso aufgeregt schien wie alle anderen. Die Sonne war schon untergegangen, als sie die Falltüre so weit freigelegt hatten, dass man sie öffnen konnte. Draußen wurde es allmählich dunkel, doch der Eisenring unter dem Busch schimmerte in einem düsteren Rot. Die Kinder und die Kobolde sahen einander feierlich an.
    »Also dann los!«
    Patrick und Mona packten gemeinsam den Eisenring und zogen daran. Mit einem Seufzen gab die Tür nach und klappte auf. Patrick holte die Taschenlampe aus dem Rucksack, die er vorsorglich mitgenommen hatte, und ließ den hellen Strahl über eine steile
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