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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)
Autoren: Simon R. Green
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starrte ihn an und merkte nicht, dass ihm die Tränen über die eingefallenen Wangen liefen. „Thomas ... wir waren seit der Kinderzeit Freunde!“
    „Aus Kindern werden irgendwann Erwachsene.“
    „Hasst du mich wirklich so?“
    „Mehr, als du dir vorstellen kannst, John. Ich freue mich seit Jahren auf diesen Augenblick. Seit vielen Jahren.“
    „Du!“, fuhr König John stockend fort. „Du hast vorgeschlagen, den Dämonenprinzen anzurufen!“
    „Natürlich“, erwiderte Grey ruhig. „Nur mit seiner Hilfe konnte ich den Thron für mich gewinnen.“
    Er verstummte, als ihm der Dämonenprinz eine Hand auf die Schulter legte. Die langen Krallen bohrten sich in sein Fleisch, bis ihm Blut über den Arm lief, aber er zuckte nicht zusammen und gab keinen Schmerzenslaut von sich.
    „Törichter Sterblicher“, brummte der Dämonenprinz. „Dachtest du im Ernst, du könntest mich benutzen? Von dem Augenblick an, da du mich aus der Finsternis holtest, warst du mein mit Leib und Seele. Von dem Augenblick an warst du mein Werkzeug, mein Sklave, mein!“
    „Verräter“, wisperte der König.
    „Verräter haben mir immer gut gedient“, sagte der Dämonenprinz.
    König John senkte den Kopf und schloss die Augen. An einem Tag hatte er sein Königreich, seine Burg und seinen ältesten Freund verloren. Es erschien unmöglich, dass ein Mensch solche Schmerzen überleben konnte.
    Rupert stemmte sich behutsam auf die Ellbogen. Der Zauberzwang wirkte kaum noch, aber das Schwert war einfach zu weit entfernt. Der Dämonenprinz würde ihn töten, ehe er es erreichte. Der König dagegen lag fast auf der Klinge ... Rupert überlegte. Wenn er seinem Vater die Möglichkeit verschaffen wollte, das Schwert an sich zu nehmen, musste er den Dämonenprinzen und den Astrologen irgendwie ablenken ... Rupert lächelte gequält, als ihm die Lösung dämmerte. Er mochte das Schwert nicht erreichen können, den Dämonenprinz en aber schon. „Verdammt, das kann eine blutige Angelegenheit werden“, dachte Rupert. Er nahm Blickkontakt zu seinem Vater auf und wies mit dem Kinn unauffällig auf das Schwert. Jetzt musste der Dämonenprinz nur noch ein paar Schritte näher kommen. Grey lachte auf, und König John drehte mühsam den Kopf, um ihn anzusehen.
    „Nun?“ Grey grinste breit. „Hast du nichts zu sagen? Kein letzter Appell an meinen Großmut oder an die Freundschaft, die uns so lange Zeit verband?“
    Der König sah ihn nur wortlos an.
    „Ich werde König sein“, fuhr Grey fort, und eine ganze Welt der Genugtuung schwang in seiner Stimme mit. „Endlich. Der Meister hat mir deinen Thron versprochen, als Lohn für die Rolle, die ich übernahm. Sei unbesorgt! Ich werde das Waldland wieder auf die Beine stellen und es klug regieren. Mit den Dämonen als Verbündeten wird es kein Baron wagen, sich gegen mich zu erheben.“
    „Ihr seid wahnsinnig“, sagte Julia scharf. „König? König wovon? Es gibt nur noch den Düsterwald!“
    „Das wird nicht so bleiben“, entgegnete Grey ruhig. „Ich werde über das Waldland herrschen. Das hat er mir versprochen.“
    „Du gibst dich mit einer Belanglosigkeit zufrieden“, warf der Dämonenprinz ein. „Ich bot dir alle Königreiche der Welt.“
    „Ich will nur das Waldland“, erklärte Grey. „Ich wollte von Anfang an nicht mehr, und nun bin ich endlich am Ziel meiner Träume angelangt.“
    „Das glaube ich nicht“, sagte der Dämonenprinz.
    Grey fuhr herum und starrte die Kreatur an, die sich lässig auf dem fauligen Thron räkelte.
    „Ich habe keine Verwendung für Monarchen“, fuhr der Dämonenprinz fort. „Ich brauche Sklaven. Komm her!“
    Grey schüttelte den Kopf. „Ich werde König des Waldlandes sein. Du hast es mir versprochen!“
    Der Dämonenprinz lachte. „Ich habe gelogen.“
    Er richtete sich unvermittelt auf und kam auf Grey zu. Der wich langsam zurück. Dann drehte er sich um und begann zu rennen. Nach ein paar Schritten schloss sich die Nacht wie ein Tuch um ihn und brachte ihn zu Fall. Grey schlug um sich und begann, wie ein Tier zu schreien, als er merkte, wie sich seine Knochen und Muskel verwandelten, verzerrten, verformten ...
    Die Schreie erstarben schließlich, und der König beobachtete voller Grauen, wie sich das Ding, das einst sein Freund gewesen war, als Dämon vom Waldboden erhob. Ein Schädel mit niedriger Stirn saß auf gedrungenen, kräftigen Schultern, und die überlangen Arme baumelten bis unter die Knie. Dichtes, struppiges Fell quoll durch große
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