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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)
Autoren: Simon R. Green
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Risse im Umhang des Zauberers. In den roten Augen flackerte ein primitiver, verschlagener Verstand, aber keine Spur von Erkennen, als der Dämon einen flüchtigen Blick auf den König warf und dann schmeichlerisch zu Füßen des Dämonenprinzen niederkauerte.
    „Nun?“ Der Dämonenprinz sah den König herausfordernd an. „Wie gefällt dir dein Freund?“
    Rupert schnellte vor und warf sich auf den Dämonenprinzen. Die Kreatur geriet ins Stolpern und wäre um ein Haar gestürzt, fing sich aber im letzten Augenblick ab. Rupert umklammerte den Gegner mit beiden Armen und hielt ihn eisern fest, den Kopf gegen die magere Brust gedrückt.
    „Vater!“, gellte er verzweifelt. „Nimm das Schwert! Nimm das verfluchte Schwert!“
    Der Schädel des Dämonenprinzen flog mit einem Ruck nach vorn, der längliche, dünne Hals dehnte sich, und Rupert sah blitzende Fänge nach seiner Kehle schnappen. Im letzten Augenblick ließ er los und warf sich nach hinten. Die Kiefer schnappten Millimeter vor seinem Gesicht zu, dann schoss ein hartes, spitzes Knie hoch und traf ihn in die Seite. Rupert ächzte , als eben erst verheilte Rippen brachen. Der Boden kam auf ihn zu. Er rollte sich ab und sah gerade noch, wie Julia nochmals versuchte, ihr Schwert zu erreichen. Der Dämonen-Astrologe versetzte ihr einen Magenschwinger, und sie brach nach Luft ringend zusammen. Der Dämon lachte. Langsam trat der Dämonenprinz auf sie zu, ein breites Grinsen auf den Lippen. Rupert stützte sich ab und warf einen raschen Blick auf König John. Der König hatte sich überhaupt nicht gerührt, und das Schwert lag noch da, wo Rupert es fallenlassen hatte.
    „Vater!“
    Der Dämonenprinz blieb vor König John stehen und lächelte auf ihn hinab. „Ich glaube nicht, dass er dich hört, Junge. Er ist ein gebrochener Mann, ein weiterer meiner Sklaven. Habe ich recht?“ Er bückte sich, packte den König brutal an der Kehle, riss ihn hoch und hielt ihn an einem Arm in die Luft. Dann schüttelte er ihn wie ein Spielzeug.
    „Habe ich recht?“
    König John versuchte erfolglos, den Griff des Dämonenprinzen um seinen Hals zu lockern. Sein Atem ging pfeifend.
    „Du sollst der niedrigste meiner Sklaven sein, du Feigling!“, wisperte der Dämonenprinz. Er zog König John zu sich heran, bis ihre Augen auf gleicher Höhe waren, und lachte spöttisch. Der König spuckte ihm ins Gesicht. Der Dämonenprinz jaulte zornig auf. Während er mit einer Hand die Kehle des Königs zudrückte, riss er ihm mit der anderen den Kettenpanzer auf und stieß ihm die Klauen tief in die Brust.
    Rupert kam schwankend auf die Beine und lief auf die beiden zu, doch der Dämonen-Astrologe schnitt ihm den Weg ab.
    Julia hechtete vor, packte Ruperts Schwert und warf es ihm zu. Rupert fing es mitten aus der Luft und drang damit auf den Dämon ein. Der grollte und zog sich dann Schritt für Schritt von ihm zurück. Der Dämonenprinz schleuderte König John zur Seite und kam geduckt auf Rupert zu. Rupert blieb stehen und zückte sein Schwert. Er sah Julia und König John, beide blutüberströmt und zu schwach, um sich aufzurichten. Selbst der Drache stöhnte unruhig im Schlaf.
    Rupert schluckte. Er wusste, dass blanker Stahl nicht reichen würde, um dem Dämonenprinzen Einhalt zu gebieten, aber er musste es wenigstens versuchen. Seine Freunde brauchten ihn. Er riss die Klinge zu einem letzten, verzweifelten Angriff hoch über den Kopf. Seine ganze Wut, alle Hoffnung und alles Leid strömten durch das Schwert in die lange Nacht und immer weiter, und der Dämonenprinz schrie auf, als sich der Regenbogen mit dem Rauschen eines mächtigen Wasserfalls auf die Lichtung des Düsterwaldes senkte.
    Gleißende Farben wogten ohne Unterlass gegen die Dunkelheit an und drängten sie zurück. Rupert hob das Gesicht in die Lichtkaskaden und lachte laut, als er die Kraft spürte, die ihn durchflutete. Die Lichtflut brannte sich durch die Nacht und vertrieb den Düsterwald. Rupert sah sich nach dem Dämonenprinzen um. Schemenhaft erkannte er in dem sprühenden Licht einen hageren Schatten, der mit schwindenden Kräften um sich schlug und zappelte wie ein von zähem Bernstein umschlossenes Insekt, und noch während er das Schauspiel beobachtete, löste sich der Schatten auf und verschwand. Nur der Regenbogen leuchtete hell und siegreich im Schwarz, ehe auch er verblasste.
    Rupert senkte langsam sein Schwert und blickte in den Nachthimmel. Einen Augenblick lang glaubte er, nichts habe sich verändert, doch
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