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Das Raetsel des Pharao

Das Raetsel des Pharao

Titel: Das Raetsel des Pharao
Autoren: Dirk Ahner
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hatten die drei die Reise in einen fremden Traum erlebt, aber damals hatten sie mit aller Macht dagegen angekämpft. Dieses Mal hielten sie still, bis das Schütteln und Rütteln verebbte und sie heißen Wüstensand unter ihren Füßen spürten.
    Als sie die Augen wieder öffneten, wurde ihnen klar, dass etwas fürchterlich schiefgelaufen war.

Nepomuk glaubte zuerst, dass seine Brille kaputt war. Wo er auch hinsah, war Sand. Endlose Hügel aus Sand erstreckten sich in sanft geschwungenen Dünen bis zum Horizont. Am Himmel brannte die Sonne so unbarmherzig, als wolle sie alles Leben in flirrender Hitze ersticken.
    Lara war die Erste, die etwas sagte. »Wir sind in der Wüste!«
    Ben schirmte die Augen vor der Sonne ab wie ein Indianer auf der Pirsch. »Weit und breit kein Mensch zu sehen. Wir müssen irgendwie falsch gelandet sein.«
    »Vielleicht ist Theben in der Nähe?«
    »Also, ich sehe nur Sand, Lara. Keine Stadt weit und breit. Filomenus hat uns in die falsche Gegend geschickt.«
    Bei dem Gedanken, in der Wüste gestrandet zu sein, war Nepomuk gar nicht wohl. Er fragte sich, ob man in einem Traum wohl verdursten konnte. Und was geschah, wenn sie sich verirrten? Sie hatten genau drei Tage und Nächte Zeit. Scheiterte ihre Mission, würden sie für immer in diesem Traum gefangen bleiben. Und das wollte Nepomuk ganz bestimmt nicht. Er öffnete seine Umhängetasche.
    »Leopold, wir brauchen deine Hilfe.«
    Der Frosch kroch aus seinem bequemen Ver steck hervor und plauderte munter krächzend drauflos: »Sieh an, sind wir schon da? Das ging aber wirklich außerordentlich schnell …« Als er sah, wo sie waren, verschluckte er sich. »Bei allen modernden Tümpeln, ist das etwa die Wüste? Wie sind wir denn hier gelandet? Was habt ihr drei wieder angestellt?«
    »Wir haben genau das getan, was Filomenus uns gesagt hat«, gab Ben zurück. Er fand es noch immer gewöhnungsbedürftig, mit einem Frosch zu sprechen. Noch dazu mit einem, der immer alles besser wusste.
    »Was sollen wir jetzt tun?«, fragte Nepomuk.
    Leopold quakte verdrossen. »Die Wüste ist nicht gerade mein Spezialgebiet, Nepomuk. Wie du weißt, bevorzugen wir Frösche eher feuchtere Gebiete.«
    »Dabei bist du doch eigentlich gar kein Frosch«, schmunzelte Lara.
    Leopold machte ein ernstes Gesicht, soweit das bei seinem breiten Maul möglich war. »Sehr richtig, Lara. Bevor ich in diese Gestalt verhext wurde, war ich ein Prinz. Aber kein Wüstenprinz, wie du dir vielleicht denken kannst. Ich lebte in einem prachtvollen Schloss, inmitten von Wäldern und Seen.«
    Die Sonne brannte wie Feuer auf Bens Haut. Er wusste, dass sie bei dieser Hitze nicht lange durchhalten würden. Sie mussten so schnell wie möglich raus aus der Wüste.
    »Lasst uns zu der Düne dort gehen«, schlug er vor. »Von dort aus haben wir einen guten Ausblick. Vielleicht sehen wir dann, ob in der Nähe eine Siedlung ist.«
    Im Gänsemarsch stapften die drei durch den Sand. Schon bald quälten sie Hunger und Durst. Die Sonne hatte ihren Zenit bereits überschritten, als sie endlich auf der Spitze der Düne standen. Von hier aus hatten sie einen fantastischen Aus blick über das ganze Land.
    »Dort drüben!«, rief Lara und deutete nach Westen, wo Tupfer aus Grün in der Hitze flirrten. »Was ist das?«
    »Auf jeden Fall kein Sand«, sagte Ben hoffnungsfroh.
    Nepomuk rückte seine Brille zurecht und kniff die Augen zusammen. »Da sind Palmen!«, staunte er. »Palmen mitten in der Wüste. Das muss eine Oase sein.«
    Lara atmete erleichtert durch. »Und wenn es stachlige Kakteen sind, ich will schnellstens da hin.«
    Die Aussicht auf Schatten und frisches Wasser gab den drei Kindern neue Energie. So schnell ihre Füße sie tragen konnten, liefen sie auf die grüne Wüsteninsel zu. Schließlich trennte sie nur noch ein kleiner Hügel von ihrer Rettung. Als sie ihn erklommen hatten, bot sich ihnen ein fast unwirklicher Anblick: Vor ihnen erstreckte sich ein Tal, so grün und prachtvoll, dass es fast wie Zauberei aussah. Ein riesiger, über hundert Meter breiter Fluss bahnte sich seinen Weg durch die Dünen. Sie sahen Inseln und Landzungen, die von Palmen gesäumt waren und auf denen Hütten und Häuser standen, die Mensch und Tier einen Platz zum Leben boten. Ben, Lara und Nepomuk staunten nicht schlecht. Erst als sie ein verzücktes »Dort unten gibt es Wasser!« von Leopold hörten, fiel ihnen wieder ein, dass sie schrecklichen Durst hatten.
    Sie rannten ins Tal und stürzten sich
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