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Das Rad der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Das Rad der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Das Rad der Ewigkeit: Roman (German Edition)
Autoren: Tibor Rode
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Pullover die Bauchmuskeln beim Lachen anspannten.
    »Werde nicht großkotzig«, ermahnte sie mich. »Außerdem wette ich, dass die Container dort alle schon für andere Menschen bestimmt sind. Du hast doch deinen gerade erst bekommen: einen Container voller Geld!«
    »Du hast recht«, pflichtete ich ihr bei. »Ich werde aber Ingrid ein bisschen Geld für ihren Betrieb zukommen lassen. Nicht viel, vielleicht so zehn oder zwanzig Millionen. Und ich werde einen Fonds gründen zur Förderung alternativer Energien.«
    »Das klingt auch großkotzig, aber das ist in diesem Fall in Ordnung«, meinte Julia lachend.
    Wir schwiegen einen Augenblick.
    »Schau, wie schön der Sonnenuntergang ist«, sagte sie.
    Ich gab ihr einen langen, intensiven Kuss, den sie leidenschaftlich erwiderte. Mein Blick fiel auf die Narbe an ihrem Kopf, und einen kurzen Moment musste ich wieder an ihre schrecklichen Verletzungen denken. Ich war überglücklich, dass sie vollkommen genesen war.
    »Wir werden uns in den nächsten Jahren wegen der Sache mit dem Perpetuum mobile verstecken müssen«, erklärte ich.
    »Ich weiß«, entgegnete Julia. »Meinst du, einer von denen wird deswegen zur Polizei gehen? Das könnte in Anbetracht deiner Bewährungsstrafe –«
    »Das können sich weder die Elements Society noch Antonow erlauben«, unterbrach ich sie. »Dafür haben sie selbst zu viel Dreck am Stecken. Aber sie werden uns von ihren Leuten suchen lassen.«
    »Du bist jetzt einer der reichsten Männer der Welt«, betonte Julia. »Dafür kann man sich eine Menge Schutz kaufen.«
    »Ich habe meinen Eltern eine Nachricht geschickt«, sagte ich und fühlte, wie sich bei dem Gedanken an sie in meinem Hals ein Kloß bildete.
    Julia merkte nichts dazu an, sondern streichelte meine Handrücken.
    »Es wird schwer, sie in nächster Zeit zu sehen«, fügte ich hinzu.
    »Vielleicht können wir sie irgendwann zu uns holen«, meinte Julia.
    Ich drückte sie fest an mich. Der glühende Sonnenball versank vor uns am Horizont.
    »Und morgen geht sie im Osten wieder auf«, sagte ich.
    »Ein riesiges Perpetuum mobile«, ergänzte Julia.

EPILOG
    Sehr geehrter Herr Weber,
    wir beziehen uns auf Ihren Antrag auf Erteilung eines Patents über die Erfindung eines Perpetuum mobile unter oben angegebenem Aktenzeichen.
    Aufgrund der besonderen Umstände, die Sie mit Ihrem Antrag geschildert haben, haben wir Ihr Patent zur Prüfung angenommen. Die sorgfältige Prüfung hat leider ergeben, dass das von Ihnen in der Anmeldung beschriebene technische Verfahren vollkommen untauglich ist.
    Keines der nach der in Ihrem Antrag enthaltenen Anweisung nachgebauten Räder würde sich signifikant länger drehen, als dies von einem normalen Rad ohne jede technische Modifizierung zu erwarten wäre.
    Nach intensiver Durchsicht der von Ihnen eingereichten Unterlagen und eingehender Beratung innerhalb unserer Gremien sind wir daher zu dem Ergebnis gelangt, dass es sich bei Ihrer Anmeldung um nichts weiter als einen üblen Scherz handeln muss. Im Hinblick auf die Gewährleistung der Funktionalität unserer Einrichtung, mit über 59000 Patentanmeldungen allein im letzten Jahr, bitten wir Sie, in Zukunft von derartigen Scherzanmeldungen Abstand zu nehmen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Walter Rath
    Regierungsdirektor

NACHBEMERKUNG UND DANKSAGUNG
    Auch wenn dieser Roman auf wahren Begebenheiten des achtzehnten Jahrhunderts beruht, ist er doch nur eine Fiktion. Dort, wo Recherche an ihre Grenzen gelangte, wurden Lücken in der Überlieferung mit Fantasie gefüllt. Es ist zudem das Privileg eines Romanautors, historische Fakten in ein erdachtes Gebilde einzuweben: ein Vorrecht, das ich insbesondere bei der Darstellung der Royal Society in Anspruch genommen habe. Soweit die Geschichte in der heutigen Zeit spielt, sind sämtliche Figuren erdacht und weisen keinerlei Bezug zu real existierenden Personen oder Vereinigungen auf.
    Ob ein Perpetuum mobile oder eine ähnliche Technologie absolut unmöglich ist, mögen die Zukunft und die Wissenschaft entscheiden.
    Dieser Roman wäre ohne die Mithilfe zahlreicher lieber Menschen nicht möglich gewesen. Zunächst gilt mein Dank meinem Agenten Lars Schulze-Kossack und auch Michele Piroli, die beide mit großer Kraft an das Projekt geglaubt und das Rad in Schwung gebracht haben. Richtig Fahrt aufgenommen hat es erst durch den unermüdlichen Einsatz und die Energie meiner Lektorin Karin Schmidt. Für den gut geölten Lauf sorgte mein Redakteur Dr. Arno Hoven, der mit
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