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Das Phantom der Schule

Das Phantom der Schule

Titel: Das Phantom der Schule
Autoren: Thomas Brezina
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überall.“
    In fieberhafter Eile durchsuchten die drei den Raum.
    Lieselotte und Dominik inspizierten vor allem das Eck, in dem der Bär stand. Die Regale und Kästen reichten hier nicht bis auf den Boden. Das ungefähr einen Meter hohe Mauerstück, das sie frei ließen, war mit dunklem Holz vertäfelt. Als Lilo darüberstrich und pochte, hielt sie plötzlich inne.
    „Dominik, hör dir das an“, sagte sie leise und klopfte noch einmal.
    Hohl! Es klang hohl. Hinter der Holzplatte war eindeutig keine Mauer. Lieselotte versuchte, die Vertäfelung zu verschieben oder nach innen zu drücken. Doch das Brett gab keinen Zentimeter nach.
    Axel war so in die Untersuchung der länglichen Glasbehälter vertieft, daß ihm gar nicht auffiel, was die beiden anderen entdeckt hatten.
    Lilo und Dominik stemmten sich nun gemeinsam gegen die Holzplatte, doch sie rührte sich nicht.
    In diesem Moment war Axel bei einer langen Glasröhre angelangt, in der ein gelblicher Grottenolm schwamm. Er hob das Glas hoch und stutzte. Die Farbe des Regalbrettes war darunter dunkler. Grübelnd blickte er auf den dunkelbraunen Kreis. Ob das nur eine Verfärbung war? Der Junge tastete die Fläche ab und drückte mit dem Daumen dagegen.
    „Ahhhh!“ hörte er Lilo und Dominik schreien.
    Erschrocken drehte er sich um und traute seinen Augen nicht. Von beiden waren nur noch die Beine zu sehen. Der Rest war in der Wand verschwunden.
    Als Axel sich zu seinen Knickerbocker-Freunden hinunterbeugte, erkannte er den Grund. Er mußte den Auslöser für die Geheimtür entdeckt haben. Die Holzvertäfelung war nach innen geschwungen und hatte den Zugang zu einem Raum freigegeben.
    Draußen auf dem Gang war das Räuspern und Niesen des Schulwartes zu hören.
    „Hinein, schnell!“ kommandierte Lieselotte.
    Axel folgte ihrem Befehl und kroch durch das Loch in der Wand. Kaum war er drinnen, folgten ihm die beiden anderen, und das Mädchen drückte die Holztür wieder zu.
    Als Herr Müllermeier das Bio-Kabinett betrat, blieb er fassungslos stehen. Er hatte doch noch im Kommen die Stimmen der Kinder gehört. Nun waren sie aber nirgendwo mehr zu sehen ...

Die Kommando-Zentrale
    Hinter der Holztafel befand sich eine niedere Nische, von der ein enger, langer Gang abzweigte. Wie Axel richtig vermutet hatte, war er in die Wand hineingebaut. Der Boden war abschüssig und führte steil nach unten. Es roch nach feuchtem Mauerwerk und war sehr heiß. Die drei Junior-Detektive kamen gehörig ins Schwitzen. Sie konnten nur auf allen vieren kriechen, und das tat auf den Handflächen und den Knien ziemlich weh.
    Über ihren Köpfen brannten alle paar Meter kleine Lampen und erhellten die Tunnelröhre. „Hoffentlich bedeutet das Licht nicht, daß das Phantom anwesend ist“, raunte Dominik Lilo zu, die hinter ihm robbte.
    „Laß dich überraschen“, stöhnte seine KnickerbockerFreundin. Allerdings nahm sie die Sache doch nicht so ganz auf die leichte Schulter, wie sie tat.
    Der Gang machte immer wieder einen rechtwinkeligen Knick und führte dann durch eine andere Mauer weiter. Schweigend schoben sich die drei Junior-Detektive voran. Sie waren auf das äußerste gespannt, wo sie herauskommen würden.
    Ächzend und stöhnend zwängte sich Axel um die nächste Ecke. Er hob den Kopf und blickte nach vorne. Gleich darauf gab er den anderen mit der Hand ein Zeichen, sich ruhig zu verhalten.
    Vor ihm lag das Ende des Ganges. Durch die schmale Tunnelöffnung sah er in ein ziemlich verfallenes Kellergewölbe mit rohen Ziegelwänden. Doch das war nicht das Wichtigste. In der Mitte des Raumes stand ein Schaltpult, zu dem von allen Seiten her hunderte Drähte und Kabel führten. Auf der Tischplatte war ein Wald von Schaltern und Hebeln zu erkennen, zwischen denen rote, grüne und gelbe Lampen blinkten.
    Axel achtete darauf, nun keinen Laut zu verursachen, und tastete sich langsam weiter. Das Phantom schien nicht anwesend zu sein.
    Der Junge war nun fast am Ende des Tunnels angelangt. Von hier aus konnte Axel bereits den ganzen Raum überblicken, der höchstens drei Meter lang und zwei Meter breit war. Erleichtert atmete er auf. Das Phantom war wirklich nicht da! Mit einem Plumps landete Axel auf dem sandigen Boden und half dann seinen beiden Knickerbocker-Freunden aus der Röhre.
    „Ein irrer Wahnwitz!“ staunte Lilo, als sie den technischen Aufbau der Kommandozentrale betrachtete. Auch die Wände und die gewölbte Decke waren mit Schaltkästen, Tonbandgeräten, kleinen Lautsprechern
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