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Das Phantom der Schule

Das Phantom der Schule

Titel: Das Phantom der Schule
Autoren: Thomas Brezina
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hohen Schrei sausten von oben zwei schmutzige Beine herunter und traten den beiden Männern auf die Köpfe. Vor Schreck und Überraschung lockerten Freddy und der Glatzkopf für einen Moment den Griff, und Axel und Lieselotte konnten sich befreien.
    Niemand anderer als Marco war von oben auf die beiden Ganoven gesprungen. Er mußte sich auf einem Holzbalken über der Tür versteckt haben. Freddy hatte er so fest getroffen, daß der Bursche zu Boden ging. Anatol taumelte auch bereits.
    „Weg!“ schrie Lieselotte und packte Marco bei der Hand. Die drei rannten an der geschockten Reporterin vorbei ins Freie.
    Hinter ihnen wurden Schritte hörbar. Bis zum Gartentor waren es noch gut 50 Meter. Die Kinder waren bereits ziemlich erschöpft und mußten nun ihre letzten Kräfte aufbieten.
    Der fette Glatzkopf Anatol hatte die Verfolgung aufgenommen, und aus seinen Augen sprühte blinde Wut.
    „Ich kriege euch“, hörten sie ihn keuchen.
    Marco stolperte und schlug der Länge nach auf den Kies. Axel und Lilo packten ihn an den Armen und zerrten ihn in die Höhe. Der Junge konnte kaum gehen, so schwach war er. Deshalb schleiften ihn Lilo und Axel mit.
    Anatol konnte dadurch aufholen.
    Die Knickerbocker und der Junge hatten das Eisentor fast erreicht, als sie von hinten ein Schlag streifte. Axel wurde zu Boden gerissen. Lilo spürte wieder die Klammerhand an ihrer Schulter, und Marco wehrte sich erst gar nicht.
    „Ich zerquetsche euch Kröten zu Matsch“, knurrte Anatol. „Haltet eure Mäuler, kapiert? Sonst begrabe ich euch bei lebendigem Leibe!“
    Keines der Kinder hätte in dieser Sekunde auch nur einen Laut herausgebracht.
    „Hier spricht die Polizei! Das Haus ist umstellt. Lassen Sie sofort die Kinder los!“ ertönte eine Lautsprecherstimme.
    Polizeisirenen wurden hörbar. Weiße Wagen fuhren auf der Straße vor.
    Der Glatzkopf wollte losrennen, aber dann ließ er es doch bleiben. Zwei Polizisten kletterten bereits über den Zaun und hielten ihn mit einer Pistole in Schach. Seine Nasenflügel flatterten regelrecht, als der Glatzkopf die Hände hob.
    „Elendes Kinderpack“, fluchte er und warf den Knickerbockern bitterböse Blicke zu.
    „Axels neuer Uhr sei Dank“, sagte Dominik am Abend. Die Knickerbocker-Bande saß auf einer Wiese in der Nähe der Kascha-Wohnung und veranstaltete ein Picknick.
    „Es war eine Superidee von dir, die Uhr am Zaun der Sternwarte zu befestigen“, lobte ihn Dominik schmatzend.
    „Ich habe eingestellt, daß sie nach 15 Minuten ununterbrochen piepst. Auf der Anzeige ist gestanden: Sind seit 17.05 Uhr in diesem Haus. Hilfe!“ berichtete der Junge Herrn und Frau Kascha.
    „Wieso hast du die Sternwarte eigentlich so schnell gefunden, Dominik?“ wollte Poppi wissen.
    „Naja, weil ich mir dachte, daß Axel und Lilo nicht weit sein konnten. Ich bin einfach kreuz und quer durch die Gassen gelaufen. Natürlich mit System. Ich habe sie regelrecht durchgekämmt und bin dabei auf die Uhr gestoßen!“
    „Marco ist übrigens wieder bei seinen Eltern“, berichtete Frau Kascha. „Er muß sich jetzt ein bis zwei Tage erholen und wieder Kräfte sammeln. Dieser Anatol hat ihm nichts zu essen gegeben. Ich habe Marco jedenfalls eingeladen, am Samstag mit euch ins Theater zum ,Phantom’ mitzukommen. Eine Karte werden wir schon noch auf treiben!“
    Poppi wollte nun aber alles genau erklärt haben. „Wieso hat uns Marco so angeschwindelt? Was hat er mit diesem Anatol zu tun gehabt?“
    „Der Glatzkopf mit dem tätowierten Tintenfisch hat ihn beim Stehlen erwischt. Marco hat in einem Warenhaus einige Spielsachen mitgehen lassen. Anatol hat ihn geschnappt und erpreßt. Der Glatzkopf drohte dem Jungen, ihn bei der Polizei anzuzeigen. Davor hatte der Junge entsetzliche Angst. Seine Eltern sind erst vor zwei Jahren aus Italien nach Wien gezogen und haben hier einen Eissalon eröffnet. Marco hat nun gefürchtet, daß sie wegen des Ladendiebstahls das Land wieder verlassen müßten.“
    „Und der Glatzkopf hat euch den Jungen nur auf den Hals gehetzt, um euch abzulenken?“ fragte Herr Kascha.
    „Ja“, nickte Lieselotte. „Die Erpresserbande ,Basilisk’ hatte tatsächlich Angst vor uns. Frau Stocker hat Dominik, Axel und mich in den Katakomben beobachtet. Durch den Artikel, der über unser Abenteuer in Salzburg erschienen ist, hat sie erfahren, mit wem sie es zu tun hat. Naja, und dann hat sie die Furcht gepackt, wir könnten dazwischenfunken und ihren Plan vereiteln.“
    Frau Kascha
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