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Das Phantom der Schule

Das Phantom der Schule

Titel: Das Phantom der Schule
Autoren: Thomas Brezina
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beendet hatte.
    Lieselotte hatte die ganze Zeit über etwas nachgedacht.
    „Das Phantom der Schule ... Das Phantom der Oper ... Das eine Phantom versetzte Schüler und Lehrer in Angst und Schrecken. Das andere terrorisiert Sänger und
    Operndirektoren. Da besteht eindeutig ein Zusammenhang. Jemand hat die Geschichte des Musicals zum Vorbild genommen“, überlegte sie.
    „Das Schul-Phantom hat mit größter Wahrscheinlichkeit die Lautsprecheranlage der Schule angezapft“, vermutete Dominik.
    Lilo nickte. „Und irgendwo muß es sitzen und alles steuern. Und diese Kommandozentrale werden wir finden!“ Poppi winkte ab. „Ohne mich. Mir reicht es!“
    „Okay, dann hältst du die Stellung hier. Axel, Dominik und ich machen einen Sprung in die Schule.“
    Lilo war auf das äußerste gespannt, was sie im GustavGymnasium finden würden ...

Das Geheimnis des Grottenolms
    Das Gustav-Gymnasium war ein sehr altes Schulgebäude. Früher hatte es einmal der gräflichen Familie von und zu Geiergas als Wohnsitz gedient.
    Im Jahre 1912 hat Graf Gustav von Geiergas das Gebäude dann in eine Schule umbauen lassen und der Stadt gestiftet. Daher der Name Gustav-Gymnasium. (Der Name GeiergasGymnasium war selbst humorlosen Direktoren als etwas lächerlich erschienen.)
    Als die drei Knickerbocker-Freunde bei der Schule eintrafen, war es kurz nach Mittag. Auf den Stufen, die zum pompösen Portal führten, saß Herr Müllermeier und wackelte wild mit den Ohren.
    „Ich kann es einfach nicht fassen“, murmelte er.
    Das Schultor ging knarrend auf, und drei Polizisten verließen das Haus. Ihnen folgten Fotografen und ein Kamerateam des Fernsehens.
    „Also, so etwas haben wir noch nie erlebt!“ lautete ihr einstimmiger Kommentar.
    „Ich auch nicht“, stöhnte Herr Müllermeier. „Meine Aufsichtspflicht über das Schulgebäude habe ich eindeutig verletzt. Dieses ... ,Phantom’ hätte nie hereinkommen dürfen.“
    „Aber, Herr Müllermeier, vielleicht hat es diesen ganzen Spuk installiert, während Sie auf Urlaub waren“, beruhigte ihn Dominik.
    Der Ohrenbär blickte auf und sah den Jungen nachdenklich an. „Ja, so muß es gewesen sein. Durch meine frühere Rückkunft habe ich diesen Kerl dann sogar überrascht.“
    „Das müssen Sie uns genau erzählen“, bat Dominik.
    Der Schulwart schilderte den dreien seine Erlebnisse vom August.
    „In die Bio-Sammlung ist das Phantom gesaust ... und dort verschwunden ... “ wiederholte Lieselotte nachdenklich. „Herr Müllermeier, dürfen wir den Raum einmal sehen?“
    „Wozu?“ wollte der Schulwart wissen. Er war mißtrauisch geworden. Sollte einer der Schüler hinter all dem stecken?
    „Weil wir die Knickerbocker-Bande sind und schon manches Geheimnis gelüftet haben“, erklärte Axel.
    „Ehrlich, es verhält sich wirklich so!“ versicherte ihm Dominik.
    Etwas zögernd erhob sich das „Lausch-o-Phon“ und stieg mit den Kindern in den dritten Stock.
    „Ich bin gespannt, ob die Anlage jetzt auch eingeschaltet ist“, murmelte Lieselotte, als sie den düsteren Raum betrat. Mutig marschierte sie auf den Bären zu. Doch dieser blieb stumm und steif.
    „Was ist mit den Blitzen aus den Steckdosen und den rauschenden Klospülungen?“ erkundigte sich das Superhirn bei Herrn Müllermeier.
    „Alles aus! Kaum hatte der letzte Schüler das Schulhaus verlassen, war der Spuk vorbei.“
    Langsam ging Lilo an den Regalen entlang und ließ ihre Blicke schweifen. Dort, wo zwischen den einzelnen Stellagen die Mauer zu erkennen war, klopfte das Mädchen gegen den Verputz. „Wie dick sind die Mauern?“ wollte Lieselotte wissen.
    Der Schulwart zuckte mit den Schultern. „Du stellst Fragen. Keine Ahnung. Auf jeden Fall ziemlich dick. Das Haus ist ein alter Kasten.“
    Axel verstand nun, worauf seine Knickerbocker-Kollegin hinaus wollte. „Im Buch vom Phantom der Oper steht, daß der Operngeist geheime Gänge und Treppen in den Mauern des Hauses hatte. Glaubst du, daß das hier auch so sein könnte?“ fragte er.
    Lieselotte nickte. „Wie sollte das Schulphantom sonst entkommen sein? Verdunstet ist es bestimmt nicht! Los! Sucht!“ forderte sie die anderen auf.
    Herr Müllermeier hielt die Überlegungen der Kinder für einen absoluten Blödsinn. Kopfschüttelnd ging er zurück in seine Wohnung im Erdgeschoß, um sich ein Taschentuch zu holen.
    Auf diesen unbeobachteten Moment hatte Lieselotte gehofft. „Schnell, vielleicht können wir eine Geheimtür entdecken. Klopft alles ab. Schaut
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