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Das Peter-Prinzip

Das Peter-Prinzip

Titel: Das Peter-Prinzip
Autoren: Laurence J. Peter , Raymond Hull
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die
    wesentlichen Elemente des Überlebens infrage zu stellen».)
    Dafür ein Beispiel. Der Mensch hat auf und über der Erde, die er bewohnt, viele Transportprobleme kompetent gelöst.
    Ohne großen Zeitaufwand kann heute jeder jede Ecke des
    Globus erreichen, und er braucht dabei nicht mehr Mühen und
    Gefahren auf sich zu nehmen als bei einem Spaziergang durch
    die Straßen seines Wohnorts. (Wenn man zufällig in einer
    Großstadt lebt, sind die Gefahren sogar beträchtlich geringer!)
    Ein Aufstieg innerhalb der Beförderungshierarchie hebt den
    Menschen von der Stufe des Erdreisenden auf die Stufe des Raumfahrers. Es ist jedoch nur eine Steigerung um ihrer selbst
    willen. Der Mensch braucht den Mond, den Mars oder die
    Venus gar nicht persönlich zu erkunden. Er hat bereits Radar, Fernsehen und Fotografie eingesetzt und kann auf diesem
    Wege anschauliche Beschreibungen dieser Himmelskörper
    erhalten. Die bisherigen Berichte legen den Schluss nahe, dass es sich um unwirtliche Orte handelt.
    Sicherlich ginge es dem Menschen ohne den Aufstieg zum
    Weltraumfahrer besser. Wie wir gesehen haben, ist es jedoch keineswegs leicht, eine Beförderung abzulehnen. Das sicherste,
    angenehmste und wirksamste Mittel, sie abzuwehren, ist, den 161

    Eindruck zu erwecken, dass man sie nicht verdient: Das bedeutet schöpferische Unfähigkeit.
    Der Mensch hat heute die Chance, im Bereich der Welt‐
    raumfahrt ∗ schöpferische Unfähigkeit zu beweisen. Er hatte die Chance, seiner gefährlichen Intelligenz Zügel anzulegen und
    ein wenig heilsame Unfähigkeit zu zeigen.

    Die Krankheit zieht sich hin. Betrachten wir ein anderes Beispiel. Der Mensch hat sich in der Hierarchie der Heilkunst emporgearbeitet und ist von der Magie, Hexerei und Zauber-heilung zur modernen Medizin und Chirurgie aufgestiegen.
    Heute ist er nahe daran, menschliche Wesen aus natürlichen und künstlichen Teilen zusammenzubauen. Dieser Schritt
    würde ihn vom Arzt zum Schöpfer befördern.
    Doch gibt es angesichts von Bevölkerungsexplosion und
    weltweiter Hungersnot eine Notwendigkeit, diese Beförderung
    anzunehmen?

Es liegt an Ihnen
    Sie brauchen nur ein wenig nachzudenken, um noch weitere
    Gebiete zu finden, auf denen die schöpferische Unfähigkeit —
    jene Demut — gut angebracht wäre.
    Konfrontiert mit der Möglichkeit totaler Lebensunfähigkeit
    — etwa durch Verseuchung der Atmosphäre, einen Krieg mit
    nuklearen Waffen, eine weltweite Hungerkatastrophe oder das
    Eindringen von Mars‐Bakterien —, wären wir gut beraten,
    Peters Prophylaxe anzuwenden.
    Wenn wir negatives Denken und schöpferische Unfähigkeit
    praktizieren und es dadurch vermeiden, den allerletzten Schritt

    ∗ Die Pfuscherei, die Verzögerungen und Katastrophen im Bereich der Raumfahrt zeigen, dass die damit befassten Menschen möglicherweise schöpferische Unfähigkeit beweisen. Ich sage «möglicherweise», weil der Test für echte schöpferische Unfähigkeit darin besteht, dass ein Beobachter nie mit Sicherheit sagen kann, ob die Unfähigkeit beabsichtigt ist oder nicht.
    162

    zu tun, würden die Überlebenschancen des Menschen steigen.
    Peters Prophylactica verhindern pathologische Beförderungen.

    2. Peters Linderungsmittel - eine Unze Trost

    Obgleich die menschliche Rasse als Ganzes ihre Stufe der to‐
    talen Lebensunfähigkeit noch nicht erreicht hat, steigen viele Individuen (wie wir gesehen haben) bis zu diesem Punkt auf.
    Sie sorgen dann selbst ziemlich schnell dafür, dass sie diese Welt verlassen.
    Ich habe bereits einige Linderungsmittel erwähnt, mit denen
    diesen Leuten geholfen werden kann — Mittel, die sie befähigen, ihr Leben in verhältnismäßiger Ruhe und Zufriedenheit zu
    vollenden. Nun wollen wir sehen, wie solche Heilmittel in
    einem größeren Maßstab angewendet werden können.

    Die hierarchische Regression wird aufgehalten!
    Wie wir bereits sahen, wird die hierarchische Regression im Erziehungswesen durch eine geräuschlose Sublimierung gro‐
    ßen Stils bei Schülern verursacht, die in früheren Zeiten
    durchgefallen wären.
    Mein Vorschlag: Statt die geräuschlose Sublimierung anzu‐
    wenden, sollte man diesen Schülern die seitliche Arabeske er-möglichen.
    Heute wird ein Schüler, der in der Quarta versagt, in die Untertertia versetzt. Nach meinem Plan würde er eine Arabeske
    machen: von der Quarta zu einer Art Jahreskurs «Akademi‐
    sches Tiefenstudium für Anfänger». Er könnte dort das Pensum
    der Quarta nachholen, wobei
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